Endspurt auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt, noch bis Samstagabend könnt Ihr die vielfältigen Genüsse zu Füßen des Doms inhallieren – und das solltet Ihr auch tatsächlich tun. Denn unter den 99 Buden gibt es nicht nur die größte Glühwein-Vielfalt, der Mainzer Weihnachtsmarkt ist auch ein kulinarisches Eldorado: Von Flammkuchen bis Flammlachs, Bratwurst und Kartoffelpuffer bis hin zu Dinneles, Ofenkartoffeln, Grünkohl mit Meenzer Fleischwurst und Raclette reicht das Essen auf dem Weihnachtsmarkt. Da gibt es einfach alles, was man sich nur vorstellen kann. Und da haben wir über die Süßfraktion mit Crêpes, Schokoladenfrüchten, Waffeln und Gebäck noch gar nicht geredet…. Also: Stürzt Euch nochmal ins Getümmel!
Für viele Arbeitende in der Mainzer Innenstadt ist der Mainzer Weihnachtsmarkt ja längst die schönste Kantine der Welt – mit einer einmaligen Auswahl. Natürlich gibt es hier die klassische Bratwurst und das Schwenksteak, und das bei Preisen ab 3,- Euro auch durchaus erschwinglich. Aber es gibt ja noch sooo viel mehr: Da gibt es Prager Schinken mit Krautsalat und Knobisoße für 5,- Euro oder Schwein vom echten Buchenholzgrill, das sich tatsächlich live auf dem Stand am Spieß dreht. Den Schweinebraten bekommt man natürlich auch mit Semmelknödel, Sauerkraut und Biersoße, das Vergnügen kostet dann allerdings 14,- Euro – man hat dann aber auch eine richtig große Portion auf dem Teller.
Tiefer in die Tasche greifen muss man auch für den Flammlachs am Stand gegenüber, bei Familie Zimmer werden die frischen Lachsseiten am offenen Buchenholzfeuer geröstet. 7,- Euro kostet eine Portion im Brötchen, die übrigens am Stand direkt frisch aufgebacken werden – wer sie dunkler mag, sagt das einfach dazu. „Die Brötchen backen wir hier selbst auf, weil sie sonst über den Tag hinweg steinhart werden“, verrät uns Franziska Zimmer, „und man kann auch gerne zum Nachwürzen kommen.“ Tatsächlich holt sich ein Kunde einfach noch einmal Soße nach, als das Brötchen trocken wird – überhaupt kein Problem. „Wir freuen uns, wenn die Kunden mit uns reden“, sagt Zimmer.
Die Soßen zum Flammlachs sind übrigens alle selbst gemacht, verrät sie noch – köstlich ist die Honig-Senf-Soße, die auch gut zum Lachs passt. Den kann man auch mit Rosmarinkartoffeln bekommen, dann kostet das Vergnügen allerdings 13,- Euro. Das liege daran, dass der Lachs wirklich frisch sein müsse, sagt Zimmer, die Lachsseiten kommen aus einer Zucht aus Norwegen, das schmecke dann eben auch anders als ein Tiefkühlfisch. Glutenfreie Brötchen bieten sie hier außerdem an – das haben wir an ganz vielen Essensständen auf dem Weihnachtsmarkt gesehen.
Auch das Angebot für vegetarische Kunden ist so groß wie nie: Rosmarinkartoffeln aus der Pfanne gibt es schon für 3,50 Euro, mit hausgemachtem Kräuter- oder Knoblauchquark zahlt man 4,- Euro, mit Lachs-Meerettichdipp 4,50 Euro. Bei Silke Henke gibt es zudem Folienkartoffeln mit den gleichen Zutaten für um die 5,- Euro – und die gute Laune am Stand gratis dazu.
Lieblingsstand aller Vegetarier ist natürlich der Dinnelestand am Dom, die Fladen nach mittelalterlichem Rezept sind wahlweise mit Kartoffeln und Gemüse oder ganz klassisch mit Zwiebeln und Speck belegt – ein toller und satt machender Genuss für 5,- Euro. Probiert unbedingt mal das Weihnachtsmarkt-Special mit Birne, Walnuss und Appenzeller Käse!
Ein absoluter Weihnachtsmarkt-Klassiker steht natürlich am Schuh Butler: Der große Reibekuchenstand von Roschers ist Kult, und wer mal bestaunen will, wie Großproduktion von Kartoffelpuffern geht, der stelle sich mal ein paar Minuten einfach zum Beobachten an…. Phänomenal. Seit zwei Jahren hat die Kartoffelpuffer-Fraktion aber Zuwachs bekommen: Am Sinn-Leffers steht der kleine Stand der Familie Lemoine aus Mainz-Hechtsheim, und hier gibt es sogar Puffer mit Camembert und Preißelbeeren – ein echter Hochgenuss. Die Reibekuchen hier werden „nach Omas gutem alten Rezept gemacht“, versicherte uns Peter Lemoine. Den Unterschied aber macht vor allem das Öl: Hier werden die Puffer mit Rapsöl gebacken und schmecken weniger fettig. Außer Apfelkompott gibt’s hier auch Kräuterquark und Spundekäs als Beilage.
Am Eingang des Weihnachtsmarkts vom Höfchen aus wartet gleich ein Flammkuchenstand mit unendlicher Vielfalt auf die Besucher, in der Marktmitte Alessandro Barth mit seinem Grünkohl – das muss man mögen und hat seine Fans, zumal es hier auch echte heiße Meenzer Fleischwurst gibt. Apropos Wurst: In der Kategorie ist der Stand gleich hinter dem Dom nicht zu schlagen. Hier gibt es Knackwurst und Mettwurst, Landjäger, Winzerknacker, Fenchelknacker – wirklich alles, was das Herz eines Wurstliebhabers begehrt.
Wen es lieber nach etwas Warmem verlangt: Gleich gegenüber steht die große Suppenküche, und dort gibt es von Gulasch- über die Linsensuppe bis hin zu Omas Kartoffelsuppe oder Kokos-Ingwer-Suppe eine unendliche Suppenauswahl, die zudem täglich wechselt. Bei der Hühner- oder Rinderbrühe wählt man die Einlagen einfach frei dazu, vom Kloß bis hin zur Nudel – mit einer Einlage kostet es dann 4,- Euro, mit dreien 5,- Euro. Die Scheibe Brot gibt’s natürlich immer gratis dazu. Und auch hier gilt: Wer vegetarisch essen mag oder gar vegan, der wird hier fündig.
Die ideale Vereinigung beider Fraktionen – der mit und ohne Fleisch – ist ohnehin der Raclette- und Schnitzelstand in der Nähe der Markthäuser. Wer es lieber fischig mag, geht zum Stand mit den tausend Fischbrötchen von Georg und Manfred Spreuer – mit diesem Stand fing einmal die ganze Geschichte des Mainzer Weihnachtsmarktes an… Und danach geht’s zum Nachtisch, aber den müsst Ihr Euch selbst suchen! Da warten noch einmal fast zwanzig Stände auf Euch…
Info& auf Mainz&: Der Mainzer Weihnachtsmarkt hat noch bis zum 23. Dezember geöffnet, auch am letzten Tag schließen die Stände erst um 21.00 Uhr. Und was die Getränke angeht: Hier geht’s zum großen Mainz&-Glühweintest 2017. Infos zum Mainzer Weihnachtsmarkt wie Parken, Gepäckbus, Marktplan und kostenloses Wlan gibt es hier bei der Stadt Mainz.