Lichterglanz, Budenzauber, Glöckchen und Weihnachtslieder, dazu Glühweinduft, Bratwurst und Reibekuchen – seit Donnerstag ist es wieder so weit: Der Mainzer Weihnachtsmarkt hat seine Budentürchen geöffnet! Um 17.10 Uhr wurde ganz offiziell der Startschuss gegeben für den 42. Mainzer Weihnachtsmarkt. 98 Stände bieten nun zu Füßen des Mainzer Doms Gebäck und Süßigkeiten, Schmuck, Kerzen und Leuchtsterne an und überhaupt alles, was zu Weihnachten dazu gehört. Etwas seltsam fühlte es sich ja schon an, bei ungewöhnlich warmem Wetter Glühwein zu schlürfen. Die Mainzer strömten am Abend trotzdem in Scharen herbei. Bis zum 23. Dezember könnt Ihr nun im Schatten des Doms Weihnachtsatmosphäre genießen.

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Der Weihnachtsbaum am Gutenberg Museum funkelt, der Dom leuchtet – es ist wieder Weihnachtsmarkt in Mainz! – Foto: gik

Der Mainzer Weihnachtsmarkt gehört ja bekanntlich zu den zehn schönsten in Deutschland. Unter dem wunderschönen Lichterhimmel mit LED-Leuchten lässt es sich besonders gut bummeln und in Weihnachtsstimmung geraten. Von den 98 Ständen sind gut 50 Essen und Trinken gewidmet. Flammlachs, Reibekuchen, Bratwurst und mittelalterliche Dinnele-Fladen, dazu Suppenküchen, Bratwurst und sogar heiße Fleischwurst – der Weihnachtsmarkt lässt wirklich keine kulinarischen Wünsche offen. Eine Besonderheit ist auch der Glühwein: An den rund ein Dutzend Glühweinständen wird ausschließlich Winzerglühwein ausgeschenkt.

„Man denkt jetzt nicht akut an Glühwein“, räumte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) bei der Eröffnung am Donnerstag ein – bei Temperaturen um die 11 Grad war es schwierig mit der Vorweihnachtsstimmung. „Eben bin ich doch noch mit Shorts ins Meer gesprungen“, seufzte ein Besucher – Weihnachten scheint in diesem Jahr wirklich ganz besonders früh zu kommen. Und an den Glühweinständen wurde öfters mal nach kaltem Wein statt heißem Punsch gefragt – Wetter verkehrt. Aber keine Angst: Ab kommender Woche soll es deutlich kälter werden, dann schmeckt auch der Glühwein so richtig gut 😉

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Es ist eingeschenkt, der Winter kann kommen! Glühwein auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt – Foto: gik

Wochenlang haben die Standbetreiber vorbereitet, eingekauft, geschmückt, nun war es endlich so weit: „Die schönste Minute ist diese hier „, bekannte der Sprecher der Marktbeschicker, Rolf Weiß: „Jetzt geht’s wirklich los.“ – „Es ist wie Heiligabend“, sagte der Leiter des Wirtschaftsamtes Hans Peter Brümmendorf: „Die Spannung vorher ist riesig, aber dann muss einfach alles gleich sein wie immer.“ Und so ist es auch: Der heißt geliebte Weihnachtsmarkt verwöhnt im Jahr 2016 mit Beständigkeit und Kontinuität, kein schlechtes Zeichen in einem Jahr, in dem gefühlt richtig viel in der Welt ins Rutschen geriet.

Doch natürlich ist nicht einfach alles gleich geblieben: Hinter der Heunensäule steht nun ein großer Stand von „Heaven & Angels“ mit liebevollen Schutzengeln, gegenüber vor dem Café am Dom hat der Stand  mit der Marke „Werkzeug aus Schokolade“  ganz neue Kreationen – Wahnsinn, was man alles aus Schokolade machen kann. „Alles mit lebensmittelechter Farbe gemacht“, versichert der freundliche Mann hinterm Stand.“

Neu gemacht ist auch der Fischstand schräg gegenüber, Inhaber Georg Spreuer hat komplett renoviert und auch das Sortiment mit Fischbrötchen und Garnelen behutsam modernisiert. „Unsere Stände wurden für dieses Jahr neu ausgeschrieben“, berichtete Spreuer Mainz&, „es hieß: Spreuer gegen den Rest der Welt.“  Waren 2015 praktisch alle Stände auf dem Weihnachtsmarkt neu vergeben, so waren die Verträge Spreuers für den Fischstand und den großen Schwenkgrill gerade für dieses Jahr ausgelaufen. Spreuer musste sich neu bewerben – und war sehr erleichtert, dass er wieder zum Zuge kam.

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Auch die Spieluhr dreht sich wieder, Heimat der Mainzer Winzer auf dem Weihnachtsmarkt – Foto: gik

„Mein Großvater hat damals den Weihnachtsmarkt gegründet“, berichtet Spreuer. Um die Pyramide am Höfchen bezahlen zu können, löste der Opa gar eine Lebensversicherung auf. Opa Spreuer war eigentlich gelernter Metzger wie auch der Urgroßvater schon, nach dem 1. Weltkrieg wurde er arbeitslos, „so kamen wir zur Schaustellerei“, berichtet Georg Spreuer. Der Spießbraten-Stand war die Keimzelle, als Großvater Spreuer dann den Weihnachtsmarkt gründete, vergab er die Buden in Kommission an die Kollegen. „Nur einen Stand wurde er partout nicht los“, erzählt der Enkel. Die Lösung: Weil der Opa noch ein Fischereirecht für den Rhein hatte, wurde aus dem übrigen Stand die Fischbude – und blieb es bis heute, 42 Jahre später.

Bis heute sind zahlreiche Altbeschicker dabei, die den Weihnachtsmarkt über die Jahrzehnte hinweg groß gemacht, die Ausstattung und die Krippe bezahlt haben. Die Neuausschreibung der Stände 2014 – turbulent und verkorkst, wie sie war – hatte aber auch ein Gutes: Stadt wie Schausteller wurden ordentlich wachgerüttelt. Der neue Wettbewerb habe „einen erheblichen Schub an Qualität bei Waren und Gastronomie“ auf dem Weihnachtsmarkt gebracht, sagte Brümmendorf 2015. Und es stimmt: Heute machen sich Schausteller und Budenbesitzer auf viel kreativere Weise Gedanken, mit welchen Neuerungen und Verschönerungen sie die Besucher überraschen können.

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Es ist angerichtet unterm Lichterhimmel: Der Mainzer Weihnachtsmarkt 2016 ist gestartet! – Foto: gik

Eine davon in diesem Jahr: neue Glühweintassen mit dem Mainzer Rad und einer Gutenberg-Statue darauf. Richtig schick kommen die dunklen Becher daher! Auch beim Glühwein sind wieder alle mit dabei: Der große Kult-Glühweinstand an den Markthäusern, der Winzer-Glühwein an der Pyramide und all die anderen tollen Glühweinanbieter, die Ihr im großen Mainz&-Glühweintest finden könnt – gebt uns noch ein, zwei Tage 😉 Auch die beiden Kinderkarussells sind wieder dabei, das große Weihnachtsdorf lockt mit Hütten und Lagerfeuern, und ein reichhaltiges Musikprogramm wird auf der Bühne am Liebfrauenplatz hinter dem Dom angeboten.

Erwartet werden zum Weihnachtsmarkt Besucher aus aller Welt. „Fragen Sie mal, wer am Stand so neben Ihnen steht“, riet OB Ebling noch, „die kommen aus der ganzen Republik.“ Und aus Asien, Amerika, Spanien… Willkommen Welt, auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt 2016!

Info& auf Mainz&: Der 42. Mainzer Weihnachtsmarkt geht von Donnerstag, dem 24. November 2016, bis zum 23. Dezember täglich von 11.00 Uhr bis 20.30 Uhr, von Freitag bis Sonntag von 11.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Am 23. Dezember ist bereits um 19.00 Uhr Schluss. Das gesamte Programm mit Musik und Nikolaus sowie Ausstellungen und Sonderaktionen auf dem Weihnachtsmarkt findet Ihr hier bei der Stadt Mainz zum Download.

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