Das wird spannend: Kommenden Samstag starten der Gonsenheimer Carneval-Verein (GCV) und die Füsiliergarde Gonsenheim ein neues Projekt zur Nachwuchssuche in der Fastnacht. Die „Narrenschau“ präsentiert dann nämlich lauter Fastnachts-Neulinge, die zum ersten Mal auf der närrischen Rostra stehen – und das immer schon mal ausprobieren wollten. Im September hatte der GCV dafür Bewerber gesucht, um die 20 Personen reichten Vorschläge für einen Vortrag, ein Musikstück oder eine andere Fastnachtsnummer ein, den ausgewählten Bewerbern wurde ein Coach an die Seite gestellt. Aus 17 Nummern machten GCV und Füsiliergarde nun eine ganze Sitzung – am Samstag, den 25. November, könnt Ihr live bei der Premiere dabei sein.
Die Idee dabei: Leuten, die gerne Erfahrung in der Fastnacht sammeln, gerne bei Sitzungen auftreten würden, die Gelegenheit geben, das auch auszuprobieren. „Die Fastnacht wird älter oder zumindest nicht jünger, seit zwei, drei Jahren findet bei uns in Gonsenheim ein Generationswechsel statt“, sagt Christophe Hinz, Organisator der Narrenschau, im Gespräch mit Mainz&. Und sowohl beim GCV als auch bei der Füsiliergarde gebe es „ein paar junge Wilde, die gerne Erfahrungen sammeln möchten.“ Doch das Niveau der GCV-Sitzungen ist hoch, dazu gibt es natürlich einen Stamm geliebter und guter Akteure – die müssten dann weichen, um einem Neuen Platz zu machen.
„Wir wollen die hohe Qualität unserer Sitzungen beibehalten“, sagt Hinz, gleichzeitig hätten aber auch relativ viele gute Säulen des Programms angekündigt, demnächst aufhören zu wollen. „Die alten Hasen, die das richtig gut können, wollen nicht mit 80 noch mit dem Rollator auf die Bühne“, sagt Hinz. Also habe es ein Format gebraucht, wo sich neue Nachwuchsfastnachter ausprobieren könnten, am besten erst einmal in einem kleineren Rahmen. „Auf einer kleineren Bühne ist es nicht so schlimm, wenn die Nummer nicht so gut ankommt“, sagt Hinz, denn auch Fastnachtsauftritte müsse man lernen: „Man muss es üben, und manchmal muss man auch auf die Nase fallen“, sagt Hinz, „aber man kann es eben auch lernen.“
Und genau dazu soll die „Narrenschau“ da sein: Rund 20 Bewerbungen bekam der GCV auf seinen Aufruf hin, „das hat unsere Erwartungen voll übertroffen“, sagt Hinz. Die Bewerber seien zwischen zehn Jahren und 50 Jahren alt, manche seien schon einmal früher irgendwo aufgetreten, andere hätten sich „aus dem Nichts“ beworben. „Wir haben Leute dabei, die haben 20 Jahre Bühnenerfahrung, waren aber nie in der Fastnacht“, berichtet Hinz, „und es gibt Fastnachter mit Herzblut, die aber nie auf einer Bühne gestanden haben.“
17 Bewerber kamen am Ende in die Auswahl für die „Narrenschau“, allen Neu-Aktiven wurde ein erfahrener Fastnachter als Coach an die Seite gestellt, der den Neuling betreute und schulte. „Es geht darum, Erfahrung zu sammeln, Tipps zu kriegen und besser zu werden“, erklärt Hinz, „es ist ein Experiment, und wir sind da offen für alle.“ Die Bandbreite der Nummern reiche vom Vortrag über den Poetry Slammer, es gebe Ballett, einen Zauberer und viel Musik, verriet Hinz Mainz&. Die Bandbreite sei durchaus gewollt: „Sachen aus anderen Disziplinen können die Fastnacht auch auflockern und aufpeppen.“ Auch die Paten würden bei der Sitzung dabei sein, die Besucher dürfen sich also auch auf prominente Fastnachter auf der Bühne freuen.
Insgesamt soll es ein lockerer Fastnachtsabend werden mit einem Moderator, aber ohne Komitee oder Elferrat. „Moderner, umgänglicher, ungezwungener“, beschreibt Hinz den Ansatz, Veranstaltungsort ist die Mensa des Otto-Schott-Gymnasiums in Gonsenheim. Der Saal fasst 250 bis 300 Personen, ein deutlich kleinerer Rahmen also als auf den großen Fastnachtssitzungen. „Wir wollen den Leuten die Angst vor der Bühne nehmen“, sagt Hinz, „ich bin sicher, da draußen ist viel Potenzial.“ Und natürlich gebe es für die Neulinge die Chance, über kurz oder lang auch in den großen Sitzungen des GCV aufzutreten. „Wir wollen das deshalb auch über ein paar Jahre hinweg weiterführen“, sagt Hinz, – „eine Nachwuchspipeline aufbauen, damit die Fastnacht weiter lebt.“
Beim GCV sind sie nun selbst gespannt, wie die Premiere am kommenden Samstag gelingt, ob die neuen Redner ankommen, wie der Abend verläuft. Die Planung stehe, die Akteure probten, „jetzt“, sagt Hinz noch, „brauchen wir noch ein volles Haus.“
Info& auf Mainz&: Wenn Ihr neugierig geworden seid und die Premiere der Narrenschau miterleben wollt: Es gibt noch Karten. Die erste Ausgabe der Narrenschau findet am Samstag, den 25.11.2017 im Mensagebäude des Otto-Schott-Gymnasiums statt, Beginn ist 19.11 Uhr. Die Karten kosten 5,- Euro und sind an der Abendkasse zu haben oder im Vorverkauf an den folgenden Stellen – Infos dazu gibt es hier im Internet:
- Geschäftsstelle Gonsenheimer Carneval-Verein, Breite Straße 39, 55124 Mainz
- Ihr Guter Nachbar, Breite Straße 33, 55124 Mainz
- Gonsenheimer Lottoecke Ute Janz, Kirchstraße 27, 55124 Mainz