Die Elektroautos sind auf dem Vormarsch, und die Stadt Mainz will das ganz bewusst fördern: Seit dem 1. September parken in der Mainzer Innenstadt Elektroautos auf allen Straßenparkplätzen kostenlos. Dabei gilt lediglich: Parkscheibe ins Fenster legen und Parkhöchstdauer beachten. Zudem hat die Stadt jetzt mit Hilfe der Mainzer Stadtwerke sechs Ladesäulen in der Innenstadt eingerichtet, hier stehen jeweils zwei Parkplätze zur Verfügung – und zwar ausschließlich für reine Elektrofahrzeuge. Erkennbar sind die an einem speziellen Kennzeichen, das ein „E“ enthält, die Parkplätze sind mit eigenen Schildern und einem eigenen Symbol gekennzeichnet: Einem weißen Auto mit einem Elektrostecker.
„Das E-Mobilitäts-Gesetz sieht ganz viele Möglichkeiten vor, Elektroautos zu privilegieren, das tun wir jetzt“, sagte Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne): „Wenn man E-Mobilität voranbringen will, muss man sie auch fördern.“ Mit den eigenen Parkplätzen sollen positive Anreize für Elektromobilität geschaffen werden, dazu kämpft Mainz gerade gegen drohende Diesel-Fahrverbote: Die Stadt überschreitet seit Jahren die Grenzwerte für giftige Stickoxide erheblich.
Die neuen Parkplätze seien nun analog zu Behindertenparkplätzen ausschließlich für E-Autos reserviert und das rund um die Uhr, betonte Eder, und nein, Autos mit Verbrennungsmotoren dürften hier zu keiner Zeit parken – auch nicht nachts. „Wir werden hier auch konsequent abschleppen“, kündigte sie an – bislang würden die Stellplätze nicht gut respektiert. 53 Verwarnungen musste die Stadt bereits binnen 14 Tagen aussprechen. Für die neuen E-Parkplätze fielen allerdings auch zwei Parkplätze für Anwohner bei Nacht weg.
An den beiden Stellplätzen steht den Elektromobilisten eine Ladestation mit einer gängigen Steckdose zur Verfügung. Wegen dieser Stecker habe der Aufbau auch so lange gedauert, betonte Eder, der Bund habe erst eine Normierung einführen müssen. Der Strom an der Ladesäule ist bis zum Jahresende sogar kostenlos. Was er danach kosten wird, konnten die Stadtwerke noch nicht sagen, die Rede war aber von einem Betrag von um die drei Euro. Zahlen kann man mit den gängigen Kreditkarten und sogar übers Smartphone mit dem Zahldienst Paypal.
Damit möglichst viele E-Autos in der Innenstadt auftanken können, ist die Nutzungsdauer auf zwei Stunden begrenzt. „Legen Sie unbedingt eine Parkscheibe rein“, riet die Dezernentin. Eine Schnellladestation sei es nicht, binnen zwei Stunden könne man das Auto in der Regel aber zu zwei Dritteln laden. Das Interesse sei groß, hieß es von Seiten der Stadt, in Mainz sind allerdings erst rund 200 Elektroautos angemeldet. Das sollen mehr werden – auch weil Elektroautos zunehmend günstiger und die Reichweiten der Batterien größer werden. Das Umweltamt präsentierte nun stolz einen eigenen E-Golf der Marke VW, das erste reine E-Auto des Amtes, der allerdings nur eine Reichweite von rund 180 Kilometern mit einer Batterieladung hat. Für den Stadtbetrieb reiche das aber vollkommen aus, versicherten die Mitarbeiter. Andere Anbieter sind da schon deutlich weiter: Der Renault Zoe hat etwa eine Reichweite von rund 300 Kilometern, mehr erzählen wir Euch demnächst dazu. 😉
82.000 Euro investierten die Mainzer Stadtwerke in den Aufbau der Ladesäulen samt Parkplätzen, 54.500 Euro Fördergelder kamen vom Bund hinzu. Weitere Anträge für neue Fördergelder seien schon in der Pipeline, verriet Sascha Müller vom Stadtplanungsamt: Mainz wolle noch ein weiteres Dutzend solcher Ladesäulen aufbauen, auch an zentralen Stellen in den Stadtteilen. Bislang verzeichnen private Internetportale zwischen 9 und 17 Ladestationen in der Mainzer Innenstadt, die neuen Plätze schon eingerechnet. Das neue Elektromobilitäts-Zeitalter kommt also mit Macht.
Info& auf Mainz&: Die neuen E-Parkplätze samt Ladesäulen befinden sich nun auf dem Parkplatz Heugasse hinter dem Mainzer Dom, in der Reichsklarastraße Nähe Kaufhof, am Fischtorplatz, in der Kaiser-Friedrich-Straße am Abgeordnetenhaus, in der Holzstraße vor einem Supermarkt sowie auf dem Balthasar-Maler-Platz im Bleichenviertel. Mehr Informationen findet Ihr auch unter www.mainz.de/emobil.