Der Jahresempfang der rheinhessischen Wirtschaft gehört zu den wichtigsten gesellschaftlichen Terminen zum Jahresauftakt in Mainz, und im kommenden Jahr wird er wohl besonders spannend: Hauptredner wird am 25. Januar 2024 niemand geringeres als Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sein. Das gab die Industrie- und Handelskammer in Mainz jetzt bekannt. Der Empfang gehört zu den wichtigsten Wirtschafts-Event in Deutschland und zieht regelmäßig mehrere Tausend Gäste im Januar nach Mainz.
Der Jahresempfang der Wirtschaft gilt als größter Jahresempfang der regionalen Wirtschaft in Deutschland, seine Strahlkraft reicht weit über Mainz hinaus. Jedes Jahr im Januar kommen dabei mehrere Tausend Unternehmer aus Betrieben und Berufen aller Branchen zusammen, hinter dem Empfang stehen mittlerweile 15 Kammern und Institutionen der Wirtschaft, des Handwerks, der Freien Berufe und der Landwirtschaft. Ziel des Empfangs ist aber auch der Dialog mit Spitzenpolitikern aus Bund und Land sowie Repräsentanten der Region.
Im Mittelpunkt steht in jedem Jahr der Vortrag eines Hauptredners, dazu gehörten schon Angela Merkel (CDU) als Bundeskanzlerin, FDP-Chef und heutiger Bundesfinanzminister Christian Lindner oder auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – in seiner Zeit als Bundesfinanzminister. 2022 hatte Ex-ZDF-Chefredakteur Peter Frey die Keynote gehalten, und dabei über deutsche Lebenslügen und die neue Zeitenwende sinniert. Scholz war übrigens 2019 kurz vor der Europawahl in Mainz zu Gast, nun kommt kurz vor einer erneuten Europawahl ein anderes politisches Schwergewicht nach Mainz.
Habeck Hauptredner nach Frey, Merkel und Scholz in Vorjahren
2024 werde Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Hauptredner sein, teilte nun die IHK Rheinhessen mit, Habeck werde dabei in einer Podiumsdiskussion zudem auf Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) treffen. „Wir freuen uns sehr, dass der Bundeswirtschaftsminister und die Ministerpräsidentin bei unserem Jahresempfang in den Dialog mit der Wirtschaft gehen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz im Namen der Veranstalter: „Angesichts der ständigen Krisen ist es gerade jetzt wichtig, im Gespräch zu bleiben. Denn die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur gemeinsam lösen.“
Habecks Meinungen und Aktionen sind in der Wirtschaft alles andere als unumstritten, der Grüne steht für seine Politik im Rahmen des „Heizungsgesetzes“ noch immer stark in der Kritik. Aber auch das Agieren Deutschlands im Kampf gegen die Inflation – oder besser: das Nicht-Agieren – stößt ebenso auf großes Befremden wie der Umgang des grünen Ministers mit Rezession und drohenden Industrie-Abwanderungen. Kritiker warnen vor einer De-Industrialisierung Deutschlands, gerade erst rutschte das Land in eine tiefe Rezession – als einziges Land in Europa.
„Die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen in Rheinland-Pfalz ist so schlecht wie seit dem Corona-Herbst 2020 nicht mehr“, stellte die IHK Mainz-Rheinhessen gerade erst in ihrer jüngsten Konjunkturumfrage fest: Die Lage sei weiter angespannt, der Ausblick von Unsicherheit geprägt – in den Betrieben herrschten Frust und Verunsicherung. Genug Gesprächsstoff also mit dem obersten Zuständigen für die Wirtschaft in Deutschland – und Habeck selbst ist ja für seinen höchst direkten Kommunikationsstil bekannt.
Die Aufstellung des Jahresempfangs der Wirtschaft mit einem Keynote-Speaker aus der hohen Politik begann im Jahr 2000 mit sechs beteiligten Kammern und dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) als Gastredner. Seither waren Bundeskanzler Gerhard Schröder und – dreimal – Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Gast. Dialogpartner waren ebenso die Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), Michael Glos (CSU) und Rainer Brüderle (FDP) sowie EU-Kommissar Günther Oettinger.
Info& auf Mainz&: Die offizielle Internetseite des Jahresempfangs der Wirtschaft findet Ihr hier im Internet. Mehr zur aktuellen Wirtschaftslage in Mainz und Rheinhessen lest Ihr hier bei Mainz&.