Es ist ja irgendwie ein besonders historischer Blick auf den Mond dieses Mal: Vier Tage vor dem 50-jährigen Jubiläum der ersten Mondlandung findet eine partielle Mondfinsternis über Deutschland statt. In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli tritt der Mond ab 22.00 Uhr in den Kernschatten der Erde ein und wird bis 23.31 Uhr zu zwei Drittel verdunkelt. Der Mond wird also erneut wie schon im Januar zum „Blutmond“, der eine dunkelrötliche Färbung annimmt – am 20. Januar führte das in den frühen Morgenstunden bei strahlendem Vollmond zu einem beeindruckenden Spektakel. Das könnt Ihr dieses Mal bequem am Abend genießen – besonders spannend bei der Sternwarte der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Mainz.

Phasen der partiellen Mondfinsternis am 16. Juli 2019. - Grafik: Vereinigung der Sternfreunde
Phasen der partiellen Mondfinsternis am 16. Juli 2019. – Grafik: Vereinigung der Sternfreunde

Auch dieses Mal ist es wieder der Vollmond, der in den Kernschatten der Erde eintaucht und durch diese Konstellation von den Strahlen der Sonne abgeschirmt wird. Um 20.42 Uhr wird der Vollmond am kommenden Dienstagabend in den Halbschatten der Erde eintreten, um 22.01 Uhr erreicht der Erdtrabant dann den Kernschatten der Erde. Jetzt beginnt die Phase der Verfinsterung: Der Mond wird zunehmend am linken oberen Rand vom Schatten „angeknabbert“, seine verdunkelte Hälfte ist schließlich nur noch als rot leuchtender Schemen zu sehen – ein beeindruckender Anblick. Im Januar führte die Verdunkelung dazu, dass man den Mond wahrhaftig wie einen Apfel am Himmel hängen sehen konnte, eine unwirkliche Szene, die zugleich die ganze Tiefe des Erdalls sichtbar machte.

Bei dieser partiellen Mondfinsternis werden zwei Drittel des Mondes in den Kernschatten wandern, der untere, unverdunkelte Teil wird dann wie ein Schiff über den südlichen Horizont segeln. „Das Besondere an dieser Finsternis ist das Aufgehen des Mondes in der noch hellen Dämmerung – während der Mond langsam in den Erdschatten eintaucht, wird es immer dunkler“, schreibt die Vereinigung der Sternfreunde. Um 23.31 Uhr erreicht die Finsternis ihren Höhepunkt, vom Mond sind dann 65 Prozent verfinstert. Bis um 1.00 Uhr dauert das Himmelsschauspiel, kann man verfolgen, wie der Mond wieder langsam aus dem Kernschatten hinaus wandert. Bis 2.20 Uhr ist er dann noch vom Halbschatten der Erde leicht getrübt, was man mit bloßem Auge nur schwierig wahrnehmen kann.

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Kurz vor dem Wiederaustreten aus dem Kernschatten begann der Mond dann intensiv-rot zu leuchten – da war er, der Blutmond über Mainz. – Foto: gik

Aber dafür gibt es ja die Astronomische Arbeitsgemeinschaft Mainz: Die Vereinigung der Sternfreunde lädt am Dienstagabend in ihre Sternwarte nach Klein-Winternheim. Die Paul-Baumann-Sternwarte liegt am Feldrand außerhalb des Ortes und bietet einen guten Blick auf den Himmel. Die Besucher können die Mondfinsternis durch das große Teleskop und durch Ferngläser beobachten, die Experten der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft stehen für Erläuterungen zur Verfügung.

Das Spektakel lohnt sich unbedingt: die nächste gut sichtbare Mondfinsternis findet dann erst wieder im Jahr 2022 statt: Erst am Morgen des 16. Mai 2022 wird der Mond von Mitteleuropa aus gesehen wieder in den Kernschatten der Erde eintreten. Die nächste totale Mondfinsternis wird es gar erst wieder am 7. September 2025 geben, dann wieder am Abendhimmel.

Info& auf Mainz&: Partielle Mondfinsternis am 16. Juli 2019 ab 22.00 Uhr am Nachthimmel. Die Paul-Baumann-Sternwarte öffnet ihre Tore und Teleskop ab 21.30 Uhr, Anmeldungen sind erst ab einer Gruppengröße von 10 Personen erforderlich. Einen ausführlichen Bericht zur ersten Mondlandung vor 50 Jahren, am 20. Juli 1969, lest Ihr hier bei Mainz&.

Die Sternwarte findet Ihr, wenn Ihr über die A63 aus Richtung Mainz kommend an der ersten Ausfahrt Klein-Winternheim abfahrt. Nach der Ausfahrtschleife rechts abbiegen, unter der Autobahn durchfahren, und kurz hinter dem Mitfahrerparkplatz am Kreisel links in den kleinen Feldweg hinter den Bäumen einbiegen. Parkplätze gibt es auf genau diesem P&R-Platz, von hier sind es nur fünf Minuten Fußweg den Feldweg hinunter. Die Sternwarte selbst ist ein sehr flaches, von einem Zaun umgebenes Gebäude, einfach nach der Menschenmenge und dem großen Teleskop Ausschau halten 😉 Infos zur Astronomischen Arbeitsgemeinschaft findet Ihr hier im Internet, unseren Bericht von der Mondfinsternis im Januar hier bei Mainz&.

 

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