Aufregung am Mittwochnachmittag in der Mainzer Innenstadt: Eine Kehrmaschine des städtischen Reinigungsbetriebs geriet aus noch ungeklärter Ursache in Brand. In der Innenstadt stand dichter Qualm, die Rauchwolke war weithin zu sehen. Das Feuer beschädigte mehrere Fahrzeuge und ein Gebäude, ließ Fenster springen und griff auf mehrere Bäume über. Mehr noch: Brennendes Benzin floss in die Kanalisation und entzündete sich dort – die Flammen sprangen auch oberirdisch auf der Straße entlang.
Am frühen Mittwochnachmittag wurde die Feuerwehr Mainz durch mehrere Anrufer in die Emmeransstraße gerufen: eine Kehrmaschine brannte. “Bereits auf Anfahrt konnte die Rauchsäule von der Rheinallee aus wahrgenommen werden”, heißt es im Bericht der Mainzer Feuerwehr. Beim Eintreffen am Einsatzort habe die Kehrmaschine bereits in voller Ausdehnung gebrannt, die Flammen griffen zudem bereits auf einen in der Nähe stehenden Baum über.
“Der Brand der Kehrmaschine konnte durch den Einsatz des Schnellangriffes und eines weiteren C-Rohrs schnell unter Kontrolle gebracht und abgelöscht werden”, so der Feuerwehrbericht weiter: “Um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern, wurde der Schmutzauffangbehälter der Kehrmaschine von der Feuerwehr mit Wasser geflutet.” Doch die Hitze des Brandes hatte da bereits mehrere geparkte Fahrzeuge, den Straßenbelag, sowie ein Gebäude beschädigt.
Der Brand geschah in der Emmeransstraße zwischen dem Dalberger Hof und einem Bürogebäude der LBS, und zwar unmittelbar auf Höhe der Parkhauseinfahrt. Die Feuerwehr musste denn auch das LBS-Gebäude auf Rauchentwicklung hin untersuchen, das Gebäude selbs6t war zwar nicht verraucht, wohl aber die Tiefgarage: Sie war zunächst mit Rauch gefüllt, konnte aber mittels der Lüftungsanlage im Einvernehmen mit dem Gebäudeverantwortlichen entraucht werden, so die Feuerwehr weiter.
Damit aber nicht genug: Das größte Problem der Brandbekämpfer war austretender Kraftstoff der Kehrmaschine: Brennende Betriebsstoffe breitenten sich vom Fahrzeug aus entlang des Rinnsteins in beide Richtungen bis zur Kanalisation aus – die Straße stand quasi in Flammen. Aufzuhalten war das brennende Gemisch nicht, seine Ausbreitung in die Kanalisation eine echte Herausforderung für die Brandbekämpfer.
Die öffnete nun zwei Kanalschächte entlang der Löwenhofstraße in Richtung Großer Bleiche, sowie zwei weitere Schächte im Kreuzungsbereich Löwenhofstraße/Vordere Synagogenstraße. “Die Fließrichtung des Abwassers konnte auf Grund massiver Rauchentwicklung aus den Schächten bestimmt werden”, so der Feuerwehrbericht. Doch nach dem Öffnen der Schächte “kam es zu einer Durchzündung innerhalb der Kanalisation bis zur Vorderen Synagogenstraße, mit deutlicher Flammenbildung auf Straßenebene”, schreibt der Bericht weiter.
Die Feuerwehr brachte daraufhin ein zweites C-Rohr in Stellung, um den Kanalisationsbrand in der Löwenhofstraße unter Kontrolle zu bringen. Weitere Schächte wurden auf der Großen Bleiche sowie im Kreuzungsbereich Margaretengasse/Flachsmarktstraße geöffnet, hier war aber kein Feuer zu entdecken. “Nachdem der Sekundärbrand erloschen, und die Kanalisation durch das Löschwasser beider Brände gespült war, wurden Messungen in den geöffneten Schächten durchgeführt, um eine erneute Verpuffung ausschließen zu können”, so der Bericht weiter.
Gegen 16.20 Uhr waren die Brände gelöscht und die Einsatzstelle konnte um 17.35 Uhr an die Polizei übergeben werden. Angaben zur Brandursache könne man keine machen, “glücklicherweise wurde bei dem Einsatz niemand verletzt”, heißt es weiter. Vor Ort waren die Berufsfeuerwehr Mainz mit Fahrzeugen von beiden Wachen, der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen sowie die Polizei mit mehreren Streifenwagen.
Seitens des Einsatzleiters wurden die Wirtschaftsbetriebe Mainz sowie die Untere Wasserbehörde an die Einsatzstelle geordert, und das Klärwerk informiert. Eine Warnung an die Bevölkerung wegen der giftigen Qualmwolke – etwa über Warnapps – erfolgte jedoch nicht.
Info& auf Mainz&: Größere Brände gab es in Mainz gerade erst mehrfach – zuletzt vergangene Woche ein Großbrand bei einem Autoteile-Hersteller in der Mombacher Waggonfabrik, mehr dazu hier bei Mainz&.