Ihr habt es ja sicher schon mitgekriegt: Am Feiertag Fronleichnam gab es in der Wormser Straße in Weisenau einen üblen Lagerhallenbrand. Um 12.15 Uhr wurde die Feuerwehr zu dem Gebäude gerufen, es brannte eine flache Lagerhalle direkt neben dem wunderschönen, hohen alten Gebäude in der Wormser Straße – das Ganze ist ein altes Brauereigelände. Die Halle und mehrere Fahrzeuge darin brannten ab, Menschen kamen aber Gott sei Dank nicht zu Schaden. Im Verkehrsfunk wurde stundenlang vor dem Rauch gewarnt.
Die Feuerwehr konnte bereits auf der Anfahrt eine meterhohe, dunkle Rauchsäule über Mainz-Weisenau ausmachen – und alarmierte flugs weitere Löschkräfte, eine gute Idee. Denn als die Feuerwehr zu dem Gebäude kam, drang bereits auf der gesamten Gebäudefront über eine Länge von etwa 40 (!) Metern schwallartiger Brandrauch, und zwar aus mehreren gekippten und teilweise schon geborstenen Fenstern. Ein Feuerschein war zunächst nur im hinteren Bereich des Gebäudes durch ein großes Holztor, den Hauptzugang, auszumachen.
Die Feuerwehr machte sich zu einem sofortigen Innenanangriff durch den Hauptzugang auf, doch der anwesende Besitzer der Halle stoppte die Feuerwehrleute – zum Glück! Denn neben verschiedenen Lagergegenständen befanden sich auch Gasflaschen und Autos – angeblich Oldtimer -, sowie ein Wohnmobil in der Halle. Es bestand also akute Gefahr, dass Gasflaschen zerknallen würden, was prompt auch geschah: Aus der Halle waren immer wieder Explosionsgeräusche zu vernehmen, berichtet die Feuerwehr.
So konnten die Brandbekämpfer am Anfang nur einen Außenangriff durch die Fenster starten. Das aber taten sie mit voller Wucht: Für die Brandbekämpfung durch die Fensterfront wurden zeitweise sechs Strahlrohre und zwei Monitore über zwei Drehleiter eingesetzt und dabei geschätzte 4.000 Liter pro Minute in den Brandherd gepumpt. Zwischenzeitlich habe die Brandintensität stark zugenommen, als das in der Mitte der Halle abgestellte Wohnmobil vom Brand erfasst wurde, berichtet die Feuerwehr weiter.
Die starke Rauchentwicklung über der Brandstelle veranlasste die Einsatzkräfte, einen angrenzenden Wohnblock zu räumen. Zivilpersonen wurden durch den Brand oder Rauch aber nicht verletzt. Nach etwa zwei Stunden war der Brand soweit unter Kontrolle, dass die Feuerwehrleute das Gebäude mit Hilfe von Atemschutzgeräten betreten konnten. Insgesamt 24 Atemschutzgeräteträger wurden eingesetzt und konnten im Inneren der Halle zahlreiche Gasflaschen sichern und nach draußen tragen. Mutig, mutig.
Glücklicherweise wurden keine Einsatzkräfte durch platzende Gasflaschen verletzt, allerdings setzten die hochsommerlichen Temperaturen den Einsatzkräften so stark zu, dass zwei Leute einen Schwächeanfall erlitten. Kein Wunder, wenn Ihr mal die Ausrüstung gesehen habt…
Die Löscharbeiten zogen sich bis 16.00 Uhr hin, die Brandausbreitung konnte letztendlich auf die Halle begrenzt werden. Insgesamt waren 25 Fahrzeuge mit 50 Beamten der Berufsfeuerwehr und zusätzlich noch 75 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in Mainz im Einsatz. Die Freiwillige Feuerwehr half dabei nicht nur vor Ort – sondern besetzte auch die verwaisten Feuerwachen 1 (Bretzenheim) und 2 (Stadt). Außerdem wurden dienstfreie Kräfte der Berufsfeuerwehr für mögliche Paralleleinsätze aktiviert.
Dazu waren zur Sicherheit noch 15 Rettungsdienstkräfte vor Ort, die die Feuerwehr unterstützen. Mann, Mann, da war ja wirklich alles im Einsatz, was zu greifen war…. Danke, Jungs und Mädels! Zum Sachschaden konnte die Feuerwehr noch keine Angaben machen, auch die Brandursache muss noch ermittelt werden.