Die Stadt Mainz testet am heutigen Donnerstag ihre Sirenen im Stadtgebiet: Um kurz vor 15.00 Uhr werden verschiedene Sirenentöne erklingen, die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass keine Gefahr besteht. Zu Hören wird erst der Entwarnungston sein, dann das Signal „Warnung“, und schließlich erneut die Entwarnung. Zudem soll auch das Module Warnsystem MoWas samt der Warn-Apps Nina und Katwarn getestet werden.

Sirene bei der Feuerwehr Mainz: Die Stadt Mainz testet heute ihre Sirenen. - Foto: gik
Sirene bei der Feuerwehr Mainz: Die Stadt Mainz testet heute ihre Sirenen. – Foto: gik

Immer Anfang September testet die Stadt Mainz die Funktionsfähigkeit ihrer Sirenen, derzeit sind das im Stadtgebiet 54. Die aber sind nicht etwa gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt, sondern vor allem entlang der Rheinschiene und im Bereich des Industriegebietes Mainz-Mombach konzentriert. So werden ganze Stadtteile vor allem im Westen der Stadt von Sirenen gar nicht mehr beschallt – dazu gehören etwa Bretzenheim, der Lerchenberg und Drais, aber auch Teile von Hartenberg.

In den vergangenen Jahren waren die Sirentests denn auch nicht immer reibungslos verlaufen – das galt vor allem für den groß angelegten bundesweiten Warntag im Jahr 2020. Damals heulten die Sirenen in Mainz mit 20 Minuten Verspätung, während die Warnapps auf den Handys entweder ganz stumm blieben oder rund eine halbe Stunde zu spät Alarm schlugen.

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Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal beschloss der Bund nun, das in anderen Ländern längst benutzte Warnsystem Cell Broadcasting auch in Deutschland zu installieren – passiert ist das bislang nicht: Nach Angaben des zuständigen Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) soll das Cell Broadcasting nun Ende des Jahres kommen. Bei diesem System kann jedes Handy unabhängig von einer Warnapp mit einer Warnmeldung angesteuert werden, um bei dringenden Gefahren die Bevölkerung warnen zu können.

Übersicht über die Sirenenstandorte in der Stadt Mainz. - Grafik: Stadt Mainz
Übersicht über die Sirenenstandorte in der Stadt Mainz. – Grafik: Stadt Mainz

Am heutigen Donnerstag nun will Mainz seine Warnsysteme testen, auch die Handy-Warnapps: Um 14.58 Uhr soll nun zunächst von den Sirenen des Stadtgebiets ein Entwarnungston zu hören sein, das ist ein gleichbleibender Dauerton von einer Minute Länge. Um 15.00 Uhr soll dann der Signalton „Warnung“ erklingen, das ist ein auf- und abschwellender Dauerton von einer Minute Länge. Im Anschluss daran wird dann erneut die „Entwarnung“ gesendet.

Ist ein Warnton von den Sirenen zu hören, sollte man im Ernstfall Schutz in einem Gebäude suchen, Fenster und Türen schließen sowie alle Klima- und Lüftungsanlagen abschalten. Zudem heißt es dann, ein Radiogerät einzuschalten, um auf Durchsagen und Anweisungen zu hören, das kann auch durch Lautsprecherdurchsagen geschehen. Die Notrufe durch Anrufe zu blockieren, ist hingegen eine schlechte Idee: Sie werden für tatsächliche Notfälle benötigt.

 

Die Sirenen in Mainz sind derzeit immer noch klassische Zivilschutzsirenen vom Typ E57, „bei denen ein elektrisch angetriebener Rotor Luft durch ein Gehäuse mit Öffnungen, den sogenannten Stator, presst und hierdurch den charakteristischen Sirenenton entstehen lässt“, wie es auf der Homepage der Stadt Mainz heißt. Durch Variationen der Einschaltdauer des Rotors können vier unterschiedliche Signale erzeugt werden: Warnung, Entwarnung, ein Testton sowie ein Ton „Feueralarm“, bei dem drei gleichbleibende Töne à zwölf Sekunden, unterbrochen durch Pausen von ebenfalls zwölf Sekunden Länge gesendet werden.

Plakat mit den einzelnen Sirenensignalen und ihrer Bedeutung. - Foto: gik
Plakat mit den einzelnen Sirenensignalen und ihrer Bedeutung. – Foto: gik

Eigentlich hatte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) zudem 2021 angekündigt, die Sirenenanlagen in Mainz wieder auszubauen zu einem flächendeckenden System – passiert ist das aber noch nicht. Die Stadt betont aber, dass 2018 alle Steuergeräte der Sirenen auf digitale Alarmierung umgerüstet wurden, so dass sie auch in Zukunft zuverlässig ausgelöst werden könnten. „Dank dieser Umrüstung ist es möglich, die Sirenen entweder komplett, in einer von zwölf Gruppen oder ganz gezielt einzeln auszulösen.“

Rechtzeitig vor dem Sirenentest heute um 15.00 Uhr solltet Ihr zudem ein Auge auf Eure Handys haben: Die Mainzer Feuerwehr will nämlich vorher eine sogenannte MoWaS-Meldung aussenden, die dann über die Warnapps NINA und KatWarn ausgespielt wird – oder werden sollte. Auch die digitalen Werbetafeln im Stadtgebiet sollen damit angesprochen werden – schaut mal hin, ob das funktioniert. Bundesweit sollen die Systeme dann wieder im Dezember getestet werden: Der nächste bundesweite Warntag ist für den 08. Dezember 2022 angesetzt.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Ablauf des letzten Sirenentests in Mainz sowie den Plänen zum Ausbau des Sirenennetzes lest Ihr hier bei Mainz&. Auf der Homepage der Stadt Mainz könnt Ihr hier noch einmal alles zum heutigen Sirenentest nachlesen, und Euch auch die einzelnen Warntöne direkt anhören.