Am 19. und 20. Oktober 2016 ist es wieder soweit, dann verwandelt sich das Mainzer Rathaus in ein Krankenhaus für Kuscheltiere: Die Teddyklinik schlägt dann ihre Zelte auf, oder genauer: Ihre Behandlungszimmer und Operationssäle. Denn mit der Teddyklinik wollen Studierende der Medizin Kinder spielerisch an das Thema Arzt, Behandlung und Krankenhaus heranführen und ihnen so die Angst vor Spritze und Operation nehmen. Ein Team von rund 100 Studenten der Humanmedizin und der Zahnmedizin machen bei der Teddyklinik mit, rund 1.000 Kinder werden erwartet – nachmittags könnt Ihr auch ohne Termin mit Teddy & Co hingehen.

Orgateam Teddyklinik vor der Apotheke kleiner
Die Apotheke in der Teddyklinik ist bereit – Foto: Teddyklinik

In der Mainzer Teddyklinik werden nämlich verletzte Kuscheltiere von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter verarztet. Dabei werden den Kindern Behandlungsmethoden gezeigt und Krankheiten erklärt, gezeigt, wie Röntgen funktioniert, und was in einem OP passiert. Dabei können die Teddyeltern zusammen mit den Teddydocs (Medizin- und Zahnmedizinstudenten der Uni Mainz) ihre Plüschtiere untersuchen und behandeln.

„Die Kinder lieben Verbände“, erzählte uns vor zwei Jahren die Organisatorin Angela Hesse. Und so werde dann der Teddy, der vom Hochbett gefallen ist, fachgerecht verarztet. Bei den Zahnärzten dürfen die Kinder mit Spiegel und Bohrer ihrem Teddy auf den Zahn fühlen und in der Teddyklinik-Apotheke Schmerz-weg-Bärchen auf Rezept mit nachhause nehmen. Und damit die Kinder wirklich die Scheu verlieren, operieren in der Teddyklinik eben keine „Doktor med.s“, sondern „Doktor ted.s“. Auch für die Studierenden sei das super, berichtete Hess: „Wir lernen, wie man mit Kindern umgeht und wie man mit ihnen über Medizin spricht.“

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Teddy auf dem OP-Tisch in der Teddyklinik - Foto Teddyklnik
Teddy auf dem OP-Tisch in der Teddyklinik – Foto: Teddyklinik

Die Kinder sind meist zwischen 3 Jahren und 9 Jahren alt, viele Kindergärten kommen mit ihren Gruppen zur Teddyklinik, die Termine sind schon Wochen zuvor ausgebucht. Nachmittags aber ist „offene Sprechstunde“, dann kann jeder und jede mit seinem Stofftier vorbei schauen. Die Kinder werden dann übrigens ganz stilecht zunächst bei der Aufnahme nach den Leiden des Teddys befragt, dann in ein Wartezimmer geschickt und schließlich vom behandelnden Arzt aufgerufen.

Im Rathaus ist die Teddyklinik übrigens seit zwei Jahren untergebracht: Bis 2014 fand die Teddyklinik immer in Zelten auf dem Domplatz statt. Doch 2014 zerlegte ein Unwetter Zelte und Tische, die Teddydoktoren standen triefend nass auf dem Markt. Hilfe kam buchstäblich von oben: Der Dom öffnete den Gebeutelten seine Pforten und bot Schutz für Mensch und Material. Und rund 100 Erstsemester, die gerade auf Kneipentour durch die Innenstadt waren, packten spontan mit an und halfen beim Räumen. Das Rathaus bot wiederum Asyl für die Tage danach – seither hat die Teddyklinik im Rathaus ihre Heimat gefunden.

Info& auf Mainz&: 17. Mainzer Teddyklinik der Mainzer Medizinstudierenden am 19. und 20. Oktober 2016 im Mainzer Rathaus. Die Teddyklinik hat von 9.00 – 16.00 Uhr geöffnet, 9.00-14.00 Uhr: nur vorab angemeldete Kindergartengruppen, 14.00–16.00 Uhr: „Offene Sprechstunde“ für Jedermann bzw Jederteddy. Mehr Infos unter www.teddyklinik-mainz.de.

 

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