Die Narren lassen sich das Lachen nicht verbieten – und halten den schrecklichen Anschlägen von Paris trotzig die Freiheit des Wortes und der Narretei entgegen. Ein Pressegespräch im Kloster Eberbach fand denn auch am Montag unter dem Motto „Wir lassen uns unser Lachen nicht von Terroristen verbieten!“ statt. Thema: Im kommenden Januar findet zum zweiten Mal die närrische Weinprobe in Kloster Eberbach statt. Die „Weinprobe“ steht in bester Mainzer Tradition – organisiert vom Kostheimer Carnevals Vereins (KCV) wird es ein Abend mit Größen der närrischen Fastnachtsszene.
Heinz Meller, die Spassmacher, Bernhard Knab als „Deutscher Michel“, die Mainzer Hofsänger und natürlich auch Obermessdiener Andreas Schmitt – am 21. Januar 2016 gibt sich eine edle Riege Mainzer Fastnachtsgrößen in Kloster Eberbach das Mikro in die Hand. Im Laiendormitorium, dort wo der Mittelalter-Krimi „Name der Rose“ gefilmt wurde, steigt ab 19.00 Uhr zum zweiten Mal die „Närrische Weinprobe“ – ein „Rausch der närrischen Sinne in vierfarbbunten Tönen“, wie der KCV schwärmt.
„Wir haben nach einer Fastnachtssitzung gesagt: Kloster, Fasten, dazu der Obermessdiener – das passt doch zusammen“, berichtet Martin Blach, Geschäftsführer der Stiftung Kloster Eberbach wie es zu der ersten närrischen Sitzung 2015 im Kloster kam. „Die Fassenacht ist ja ein urchristlicher Brauch, das passt auch ins Kloster“, betont Blach. Dazu habe Kloster Eberbach „ganz klar Mainzer Wurzeln“ – die Chorherren der Augustiner, die das Vorgänger-Stift der Zisterzienserabtei gründeten, kamen schließlich aus Mainz.
„Die Rheingauer waren ja immer stark an Mainz gebunden, Mainz ist für uns der Bezugspunkt schlechthin“, sagt Blach – das gilt für die Fastnacht natürlich ganz besonders. Mit dem Kostheimer Carnevals Verein war dann auch noch der perfekte Partner gefunden: Hessen, Mainzer, Ur-Fastnachter. Passt.
Die Närrische Weinprobe steht denn auch unter dem Motto „Fassenacht beim KCV – im Bürgerhaus und Klosterbau“, was nicht heißen soll, dass es dieselbe Sitzung noch mal im Bürgerhaus gibt. In Kloster Eberbach werden während der einmaligen Sitzung am 21. Januar fünf Eberbacher Weine verkostet, närrisch moderiert von Ex-Eberbach-Betriebsleiter Günter Ringsdorff. Dazu gibt’s Vorträge und Musik, das Ganze dauert etwa vier Stunden, wie eine richtige Sitzung.
„Es soll eine exklusive Veranstaltung sein, aber mit dem neuen Format auch Zukunft für die Fastnacht schaffen“, sagte Michael Palmen von Kloster Eberbach Mainz&. Das Format sei lockerer als bei einer klassischen Sitzung, die Tische fächerförmig angeordnet, ein bisschen wie in einem Amphitheater. 400 Karten gibt es für die Sitzung nur – also beeilt Euch 😉
Die Pressekonferenz am Montag fand indes noch unter dem Eindruck der Anschläge von Paris mit „angezogener Handbremse“ statt – aber ganz bewusst trotzdem. „Wir lassen uns nicht von ein paar verwirrten Terroristen vorschreiben, was wir zu machen haben“, sagte Blach Mainz&: „Wir leben und lieben unsere europäische Freiheit!“ Und wenn man jetzt alle Kampagnen und Fußballspiele absage, fügte Blach noch hinzu, „dann habe diese verwirrten Geister gewonnen.“
Infos& auf Mainz&: Zweite Närrische Weinprobe in Kloster Eberbach am Donnerstag, den 21. Januar 2015 um 19.00 Uhr. Eintritt inklusive Weinprobe: 55,- Euro. Mit 5,- Euro unterstützt Ihr dabei die Sanierung des Dachstuhls der alten Basilika von Kloster Eberbach – da wurde nämlich Schwamm drin gefunden. Karten könnt Ihr unter der Telefonnummer 06134 und dann 3534 bestellen oder auf der Internetseite des KCV, genau hier.