Auf zu engem Raum mit den Kollegen gefeiert oder sich wegen Weihnachten schnell noch auf eine Corona-Infektion testen lassen? Am Mainzer Hauptbahnhof bietet das jetzt unkompliziert und schnell ein neues Corona-Schnelltest-Center an: Das Testcenter wurde von dem Startup CoviMedical aufgebaut, die Gründer aus dem hessischen Dillenburg versprechen einfache und unkomplizierte Gewissheit mittels zertifizierter Corona-Schnelltests – und schnelle: Schon binnen 15 Minuten soll das Testergebnis vorliegen. Mainz& hat nachgefragt.

Das neue Corona-Schnelltest-Center am Alten Postlager, direkt neben dem Mainzer Hauptbahnhof. - Foto: gik
Das neue, private Corona-Schnelltest-Center am Alten Postlager, direkt neben dem Mainzer Hauptbahnhof. – Foto: gik

Die unscheinbaren weißen Container stehen gleich neben dem Eingang zum Alten Postlager, keine zwei Minuten vom Eingang Ost des Mainzer Hauptbahnhofs. „Corona-Testcenter“ verkündet ein großes Schild, drinnen herrscht weiße Nüchternheit: Zwei winzige Kabinen, in denen ein Stuhl auf Patienten wartet, daneben eine Kabine mit den Testutensilien – das war’s. „Wir bieten 24 Tests pro Stunde an“, sagt David Timm, der Centermanager, „bei uns geht es vor allem um Vorsorge.“

Das Konzept des jungen Startups aus dem hessischen Dillenburg: „Den Leuten die Möglichkeit geben, sich schnell und unkompliziert testen zu lassen und Gewissheit über eine Corona-Infektion haben“, sagt Timm. In anderen Städten seien solche privaten Testcenter bereits üblich, in Frankfurt gebe es gleich mehrere davon – zu Preisen, die zwischen 62 und 75 Euro pro Test reichten. In Mainz ist ein Schnelltest schon ab 34,99 Euro zu haben, der Termin wird ganz einfach online gebucht, von 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr reichen die Terminslots.

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David Timm am Empfang des privaten Corona-Testzentrums in Mainz. - Foto: gik
David Timm am Empfang des privaten Corona-Testzentrums in Mainz. – Foto: gik

Vor Ort wird den Kunden dann eine Probe mittels Mund-Nasenabstrich entnommen, das Teststäbchen in eine Pufferlösung gegeben in der vorhandene Coronavirus-Proteine festgestellt werden können, weil die sich an die Antikörper der Teststreifen binden, so jedenfalls die Erklärung auf der Homepage. „Die Tests werden nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt, da gehen wir komplett auf Nummer sicher“, betont Timm im Gespräch mit Mainz&. Ein Großteil der vom neuen Testcenter engagierten Mediziner habe auch schon für die Teststation der Mainzer Uniklinik gearbeitet.

Timm selbst ist kein Mediziner, er habe in der Veranstaltungsbranche gearbeitet und auch in der Gastronomie, erzählt der Offenbacher, der ursprünglich aus Mainz stammt. In Zusammenarbeit mit der Fachklinik Dillenburg habe CoviMedical ein Hygienekonzept für die Testcenter entwickelt und dies auch zertifiziert, die Tests beziehe man über den Fachhandel – verwendet würden nur Tests, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zertifiziert worden seien.

Corona-Testzentrum der Mainzer Uniklinik auf dem Messegelände in Mainz-Hechtsheim. - Foto: gik
Corona-Testzentrum der Mainzer Uniklinik auf dem Messegelände in Mainz-Hechtsheim. – Foto: gik

Kritiker befürchten, die privaten Testzentren würden wichtige Testkapazitäten vom Markt nehmen, die dann an anderer Stelle fehlten, doch Timm beruhigt: „Die Tests sind mittlerweile alle wieder verfügbar“, betont er, eine Knappheit sei vor ein paar Wochen mal Thema gewesen, „die Lage hat sich definitiv entspannt.“ Auch im Mainzer Gesundheitsministerium heißt es, aktuelle Lieferengpässe für solche Schnelltests seien derzeit nicht bekannt. Allerdings ist im Ministerium auch nicht bekannt, dass es solche Schnelltest-Center gibt – die Mainzer Einrichtung ist offenbar die erste in Rheinland-Pfalz.

Der Einsatz von Antigen-Schnelltests sei aber auch nach Infektionsschutzgesetz nicht anzeige- oder genehmigungspflichtig, heißt es im Ministerium weiter, Betreiber müssten aber „die einschlägigen, allgemeinen Vorgaben des Medizinprodukterechtes, der Qualitätssicherung, des Infektions- und Arbeitsschutzes einhalten.“ Im Übrigen verweist das Ministerium aber auf die vom Land und von den Kommunen angebotenen Testmöglichkeiten in den Testcentern, dort könnten alle „in der Teststrategie vorgesehenen Testungen durchgeführt werden.“

Rachenabstrich bei einem Patienten im Testzentrum der Uniklinik auf der Mainzer Messe. - Foto: Peter Pulkowski
Rachenabstrich bei einem Patienten im Testzentrum der Uniklinik auf der Mainzer Messe. – Foto: Peter Pulkowski

Dieses „breit aufgestellte Netz an Testmöglichkeiten“ trage zur Entlastung der Gesundheitsämter bei, betont das Ministerium. Erst am 5. Dezember eröffnete die Mainzer Universitätsklinik ein neues Testcenter auf dem Mainzer Messegelände – hier wird allerdings mit den sensibleren und daher zuverlässigeren PCR-Tests gearbeitet. In dem Testcenter auf der Messe wiederum wird die Impfstrategie der Bundesregierung umgesetzt, nach der aber ein Test nur zu klar definierten Anlässen durchgeführt wird – etwa bei einer roten Warnanzeige in der Corona-App. Diese Strategie sei „sinnvoll und ausreichend“, und werde „auf Grundlage des aktuellen Infektionsgeschehens überprüft und angepasst“, fügte eine Sprecherin des Ministeriums hinzu.

Das private Testcenter wendet sich nun an die Zielgruppe derer, die schnell und unkompliziert zwischendurch einen Test machen wollen, die neuen Corona-Schnelltests gelten allerdings als nicht ganz so zuverlässig wie die PCR-Tests. Und CoviMedical will weiter expandieren: Weitere Center wolle man unter anderem in Frankfurt, Stuttgart, Wiesbaden, Gießen, Marburg und Herborn eröffnen. In Mainz sei dem Team der Standort am Bahnhof besonders wichtig gewesen, sagte Timm noch – und am Alten Postlager: „So können wir das Alte Postlager in der schweren Zeit unterstützen“, sagte Timm, „das war mir als gebürtigem Mainzer echt wichtig.“

Info& auf Mainz&: Mehr zum Testcenter auf dem Mainzer Messegelände lest Ihr hier bei Mainz&, das Schnelltestcenter am Mainzer Hauptbahnhof, auf dem Gelände des Alten Postlagers findet Ihr hier im Internet, samt weiteren Infos und Terminbuchung.

 

 

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