Gänsebraten, Raclette & Co. über Weihnachten und Silvester haben bei vielen Menschen Spuren hinterlassen, Abnehmen ist das große Thema des Januars. Doch das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz warnt nun eindringlich vor einem Schlankheitsmittel aus dem Internet: Im vermeintlich pflanzlichen Schlankheitsmittel „Starvex“ haben die Fachleute des LUA den gesundheitsschädlichen und nicht deklarierten Arzneimittel-Wirkstoff Sibutramin nachgewiesen.
Das Produkt, das Bürger aus Rheinland-Pfälzer über das Internet im Ausland bestellt hatte, war dem Zoll bei der Einfuhrkontrolle aufgefallen und zur Laboranalyse ins LUA geschickt worden, wie das Landesamt am Dienstag mitteilte. Dort habe sich der Verdacht auf einen schädlichen Inhaltsstoff bestätigt: „Sibutramin wurde früher in legalen Arzneimitteln gegen Adipositas (Fettleibigkeit) unter ärztlicher Aufsicht verabreicht“, betont das LUA, und warnt: „Wegen gravierender Nebenwirkungen besitzt der appetithemmende Wirkstoff aber seit vielen Jahren keine Zulassung mehr.“
Das Landesuntersuchungsamt (LUA) rät deshalb dringend davon ab, im Kampf gegen die Pfunde den Versprechen dubioser Internetseiten zu glauben. „Starvex“ sei eben „kein harmloses Nahrungsergänzungsmittel, wie es die Verpackung glauben machen möchte, sondern ein nicht zugelassenes Medikament“, betonen die Experten. Durch die fehlende Deklaration wüssten potenzielle Kunden zudem nicht, welcher Gesundheitsgefahr sie sich aussetzten.
Arzneiwirkstoff Sibutramin: Gefährliche Wechselwirkungen möglich
Sibutramin nämlich könne den Blutdruck stark erhöhen und Herzerkrankungen hervorrufen, betont das LUA. Bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka drohten sogar gefährliche Wechselwirkungen, auch Todesfälle seien bekannt. Solche Mittel dürften in Deutschland nicht verkauft werden, der Handel damit sei nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden kann.
Beim LUA heißt es weiter, man könne in Schlankheitspillen „immer wieder gesundheitsschädliche Substanzen nachweisen“ und rate deshalb grundsätzlich vom Kauf solcher Mittel über das Internet ab.
Info& auf Mainz&: Eine Auflistung der Produkte, die nicht schlank sondern krank machen, gibt es auf der Homepage des LUA.