Die Schule hat wieder begonnen, und damit sind wieder viele Kinder frühmorgens im Straßenverkehr unterwegs. Leider werden die oft in Autos nicht richtig angeschnallt oder als Fußgänger durch Autos falsch eingeschätzt. Die Polizei in Rheinland-Pfalz führt deshalb am Donnerstag einen landesweiten Kontrolltag zum Thema Sicherheit für Kinder und Schüler durch. Landesweit werden Anschnallsysteme in Autos kontrolliert, dazu gibt die Polizei Tipps für das richtige Verhalten auf dem Weg zur Schule oder zur Kita. Speziell kontrolliert werden zudem Schulbusse.
Kinder sterben Gott sei Dank immer seltener im Straßenverkehr, 2014 waren das aber immer noch sieben – drei mehr als 2013. Jedes tote Kind ist aber definitiv eines zu viel, deshalb widmet sich die Polizei zum Schulanfang speziell der Sicherheit von Kindern und Schülern auf dem Weg zur Kita oder Schule. Immerhin passierten 2014 landesweit insgesamt 1372 Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt waren.
Bei mehr als der Hälfte der Unfälle waren Kinder lediglich als Mitfahrer in Fahrzeugen unterwegs, 556 Kinder erlitten Verletzungen, ohne dass sie selbst Einfluss nehmen konnten. Schwer verletzt wurden 205 Kinder, acht weniger als 2013, leicht verletzt aber immer noch 1050, 24 weniger als im Vorjahr.
Ursachen für Unfälle sind aber, man sollte es kaum glauben, eine unzureichende Sicherung der Kids während der Fahrt im Auto. Da werden Kinder nicht angeschnallt, Kindersitze schlimmstenfalls gar nicht benutzt, Sicherungseinrichtungen vielfach falsch befestigt oder Alters-, Gewichts- und Größenvorgaben der Hersteller nicht beachtet.
Die Polizei will deshalb mit Kontrollen am Donnerstag für den sicheren Transport von Kindern sensibilisieren – insbesondere bei den Eltern, die ihre Kinder zur Schule oder Kita bringen. Daneben aber geht es auch um das Verkehrsverhalten auf den Wegen. Ein weiterer Schwerpunkt des landesweiten Verkehrskontrolltages ist die Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bussen, die zum Schülertransport eingesetzt werden.
Übrigens weist die Polizei darauf hin, dass das „Elterntaxi“ zur Schule auf Dauer den Kindern schadet und sogar gefährlicher ist als der Fußweg mit anderen Kindern. Jeden Morgen spielen sich vor den Schulen nämlich chaotische Szenen ab, weil viel zu viele Eltern ihre Sprösslinge zur Schule fahren. Bitte prüft doch mal, ob das wirklich sein muss! Ihr nehmt nämlich dadurch Euren Kindern die Chance, sich im Straßenverkehr selbstständig zu bewegen und so Selbstbewusstsein zu tanken.
Kinder, die zu Fuß in die Schule kommen, sollen sogar ausgeglichener und konzentrationsfähiger sein, weil sie sich nämlich schon mal bewegt haben. Der Rat an die Eltern lautet deshalb: Üben!! Übt den Schulweg mit Euren Kindern, trainiert das Verhalten im Verkehr – so macht Ihr Eure Kinder selbstbewusster und schützt sie gegen Fehlentscheidungen und letztlich Unfälle. Mehr dazu findet Ihr in dem Mainz&-Artikel zum Thema Elterntaxi aus 2014.
Die Mainzer Verkehrsbetriebe bieten übrigens richtige Bustrainings für Schulklassen an, bei denen die Kids lernen, sich richtig festzuhalten, und dass bei einer Bremsung schon mal der Ranzen quer durch das Fahrzeug schlittert, wenn man es nicht ordentlich verstaut. Auch eine wichtige Lektion beim Erwachsenwerden 😉
Info& auf Mainz&: Landeskontrolltag der rheinland-pfälzischen Polizei zum Thema sicherer Schülertransport am Donnerstag, 10. September von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Tipps und Infos zum sicheren Schulweg findet Ihr natürlich auf den Seiten der Polizei, etwa hier oder bei der Landesverkehrswacht, genau hier.