Der Himmel wurde erst grau, dann gelblich-schwarz – und Minuten später ging es bereits los: Ein kurzes, aber schweres Gewitter brach am späten Samstagnachmittag über Mainz und Rheinhessen nieder, und richtete einige Schäden an. Die Mainzer Feuerwehr berichtete von 26 Einsätzen, davon vier im Stadtgebiet Mainz. Es kam zu Bränden nach Blitzeinschlägen sowie zu jeder Menge abgerissenen Ästen und einigen umgestürzten Bäumen. Die Warnapps hatten die Gewitter rechtzeitig angekündigt, Unwetterwarner sprachen gar von einer Superzelle, die südlich von Mainz Richtung Darmstadt zog.

Ab etwa 17.30 Uhr platzte die ungewöhnliche Sommerluftblase des Maianfangs auch über Mainz: Über der Stadt Mainz und den angrenzenden Landkreisen entlud sich ein schweres Gewitter. Sturmböen fegten Äste und Blätter von den Bäumen, mancherorts kippten gar Bäume oder auch Bauzäune um. Regenfluten und mancherorts leichter Hagel prasselten nieder, Blitze zuckten in hoher Frequenz vom Himmel – das Krachen des Donners zeigte an: Mancherorts schlugen auch Blitze am Boden ein.
Die Mainzer Feuerwehr war vorbereitet, wegen der Unwetterwarnungen war die Leitstelle in Mainz bereits vorab durch dienstfreie Kräfte verstärkt worden, um auf ein erhöhtes Einsatzaufkommen vorbereitet zu sein. Und so kam es dann auch: 26 Einsätze mussten die Wehren in kürzester Zeit abarbeiten, davon vier im Stadtgebiet Mainz, 19 im Landkreis Mainz-Bingen sowie drei im Landkreis Alzey-Worms.
Blitzeinschlag und Schuppenbrand, drohende Superzelle
Nach dem Bericht vom Sonntag löste dabei ein Blitzeinschlag einen Schuppenbrand in Gau-Algesheim aus, ein weiterer setzte eine Gartenhütte in Alzey in Brand. In Schwabenheim mussten die Einsatzkräfte Deckenteile sichern, die sich durch eintretendes Wasser gelöst hatten – um was für ein Gebäude es sich handelte, teilte die Feuerwehr nicht mit. Umgestürzte Bäume führten derweil zu Einschränkungen im Bahnverkehr in Gau Algesheim und Bad Kreuznach.

„Bei allen anderen Einsatzstellen wurden die Feuerwehren zu herabgefallenen Ästen, umgestürzten Bäumen, Wassereintritte in Gebäude und Wasseransammlungen in Straßensenken alarmiert“, so der Feuerwehrbericht weiter. Personen kamen durch das Wetterereignis glücklicherweise nicht zu Schaden, die Warnapps hätten „das schwere Gewitter frühzeitig angekündigt“, freute sich die Feuerwehr. Man weise aber ausdrücklich noch einmal darauf hin, „wie wichtig es ist, sich in den Medien frühzeitig zu informieren und sich über die Warnapps informieren zu lassen.“
Tatsächlich hatten die Unwetter-Apps vor dem Gewitter erst sehr kurz zuvor gewarnt, dabei hätte das Unwetter auch schlimmere Folgen haben können: „Eine potenziell gefährliche Superzelle bewegt sich gerade über den Großraum Darmstadt“, meldete genau zum Zeitpunkt des Gewitters die Internetseite „Unwetter-Freaks“: Neben heftigen Fallböen sei auch die Gefahr von Tornados in diesem Bereich „leicht erhöht“. Die Gruppe betätigt sich als Stormchaser, und postete kurze Zeit später beeindruckende Aufnahmen vom Aufzug der Unwetterfront bei Seligenstadt, südlich von Darmstadt.
Info& auf Mainz&: Mehr zum Thema „Stormchasing“, also der Jagd auf Stürme und Tornados mit der Kamera, findet Ihr hier im Internet.