Seit dem 1. September sind sie nun auf den Mainzer Straßen unterwegs und mit ihrem bunten Design auch nicht zu übersehen: Die MainzRIDER sind da. Die zehn Elektro-Vans werden als Ergänzung zum ÖPNV-Angebot erprobt, Fahrgäste können damit einen Shuttle-Service auf Abruf buchen. Das allerdings gilt vorerst nur für fünf Mainzer Stadtteile, dort verbinden die MainzRIDER aber immerhin rund 1000 Haltestellen. Der Shuttle-Service ist zwischen 18.00 Uhr und 4.00 Uhr morgens im Einsatz und nur über eine App buchbar.
Im März 2020 hatte die Mainzer Mobilität das neue Mobilitätsangebot angekündigt, eigentlich sollten die bunten Vans schon im Frühsommer starten – das verzögerte sich durch die Corona-Pandemie aber. Jetzt ist es so weit: Die MainzRIDER sind seit dem 1. September unterwegs, das Modellprojekt soll erproben, wie sich besonders in den Abendstunden Lücken im Nahverkehrsnetz individuell und ohne den Einsatz großer Busse schließen lassen. Das Pilotprojekt wird vom Bund finanziert und war zunächst bis Ende 2020 geplant.
Kernstück des neuen Systems sind zehn Elektro-Vans mit bis zu sechs Sitzplätzen, davon acht Nissan e-NV 200 sowie zwei LEVC-Fahrzeuge, wie die Mainzer Mobilität mitteilte. Wegen der geltenden Corona-Bestimmungen werde derzeit allerdings jeder MainzRIDER aktuell nur maximal drei Personen gleichzeitig befördern können. Das Angebot funktioniert ausschließlich mit einer kostenlosen App, die in den jeweiligen Smartphone-Stores erhältlich sind. Fahrgäste können über diese App nach vorheriger Anmeldung Fahrten buchen für Strecken zwischen bestimmten Stadtteilen, gezahlt wird via Paypal oder Kreditkarte.
Der Wermutstrophen: In der ersten Phase fahren die zehn MainzRIDER nur innerhalb der fünf Stadtteile Mombach, Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Drais und Finthen. Man wolle erst einmal herausfinden, ob der MainzRIDER überhaupt von den Kunden angenommen werde, hieß es bei der Mainzer Mobilität im März. In einem nächsten Schritt sei aber „nach einigen Monaten angedacht, MainzRIDER tagsüber auch in Finthen fahren zu lassen“. Zur Anbindung der Innenstadt werden zudem die Haltestellen Hauptbahnhof West und Bismarckplatz angesteuert.
Hat ein Kunde, eine Fahrt gebucht, soll die binnen 15 Minuten auch starten. Die MainzRIDER kommen dabei aber nicht wie ein Taxi an die Haustür, sondern steuern innerhalb der genannten Stadtteile eine von rund 1000 virtuellen Haltestellen oder eine der dort bereits bestehenden ÖPNV-Haltestellen an. „Die Vielzahl dieser virtuellen Haltestellen garantiert, dass die Kunden in den meisten Fällen sehr nahe an ihr gewünschtes Ziel befördert werden können“, betonte die Mainzer Mobilität weiter.
Die Kosten liegen pro Fahrt bei 5,- Euro, egal wie lang die Strecke ist, wer eine Zeitkarte der Mainzer Mobilität hat, zahlt gar nur einen Euro – das Lockangebot soll die Nutzung des Shuttleservices besonders in der Einführungszeit attraktiv machen. Das sei keine Konkurrenz zu den Mainzer Taxiunternehmen, betont man zudem, der MainzRIDER solle vielmehr das bestehenden ÖPNV-Angebot ergänzen. Im Gegensatz zum Taxi werden beim MainzRIDER denn auch mehrere Kunden „gepoolt“, also gleichzeitig befördert, wenn diese gleiche oder ähnliche Start- oder Zielpunkte haben. Es sei also möglich, dass sich bereits Fahrgäste in einem MainzRIDER befinden und dass andere Fahrgäste unterwegs zustiegen.
Info& auf Mainz&: Die MainzRIDER sind von 18.00 Uhr am Abend bis 4.00 Uhr morgens in Mainz unterwegs und verbinden die fünf Stadtteile Mombach, Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Drais und Finthen. Alle Informationen zum MainzRIDER findet Ihr natürlich auch bei der Mainzer Mobilität selbst, hier im Internet. Einen ersten Bericht über die MainzRIDER findet Ihr hier auf Mainz&.
Schade, dass andere Stadtteile noch nicht einbezogen sind. Ich bin mit Rollstuhl öfter mit Bus und Bahn unterwegs und habe öfter Probleme mit meiner Heimfahrt nach Weisenau. Ein Rider wäre ein schöne Lösung.