Mit einem neuem Shuttle-Service will die Mainzer Mobilität ab dem Frühsommer Lücken im Busangebot abends und in der Nacht schließen und das Angebot für Fahrgäste individuell verbessern. „MainzRIDER“ heißt das neue Angebot, dabei sollen zehn Elektro-Vans mit bis zu sechs Plätzen Fahrgäste auf Bestellung zwischen rund 1000 virtuellen Haltestellen und bestehenden ÖPNV-Haltestellen befördern, ohne an Busstrecken gebunden zu sein. Das Angebot gilt erst einmal nur für sechs Mainzer Stadtteile, und zwar für Mombach, Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Drais, Finthen und Lerchenberg. Das Pilotprojekt wird vom Bund finanziert und soll erst einmal bis Ende 2020 laufen – eine Ausweitung ist explizit gewünscht.

Der MainzRIDER soll als Shuttle Fahrgäste abends und nachts individuell befördern. - Foto: Mainzer Mobilität
Der MainzRIDER soll als Shuttle Fahrgäste abends und nachts individuell befördern. – Foto: Mainzer Mobilität

Schon länger hatte die Mainzer Mobilität einen Shuttleservice „on demand“ auf der Wunschliste gehabt, nun soll er kommen: Ab Frühsommer startet die Mainzer Verkehrsgesellschaft einen Shuttle-Service „on Demand“ in Partnerschaft mit dem Mobilitätstechnologieanbieter ViaVan. Mit den zehn Elektrofahrzeugen solle „das bestehende ÖPNV-Angebot in einigen Mainzer Stadtteilen ergänzt“ werden, teilte die MM mit. Für dieses Projekt erhalte man bis einschließlich Dezember 2020 Fördergelder des Bundesverkehrsministeriums, die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Das Projekt sei zunächst auf das Jahr 2020 zeitlich begrenzt, man wolle den Service aber gerne auch 2021 weiter anbieten, betonte die Mainzer Mobilität.

Dabei sollen zehn auffällig gekennzeichnete Elektrovans mit bis zu sechs Sitzplätzen, darunter acht Nissan, ab dem Frühsommer zwischen 18.00 Uhr und 4.00 Uhr am nächsten Morgen ein neues Angebot bieten. Fahrgäste können dann über eine App – und nur über eine App – nach vorheriger Anmeldung Fahrten buchen für Strecken zwischen bestimmten Stadtteilen. „Die MainzRIDER kommen dabei aber nicht wie ein Taxi an jede Haustür, sondern steuern innerhalb der genannten Stadtteile eine der rund 1000 virtuellen Haltestellen oder eine der dort bereits bestehenden ÖPNV-Haltestellen an“, heißt es weiter. Die Vielzahl dieser virtuellen Haltestellen garantiere, dass die Kunden in den meisten Fällen sehr nahe an ihr gewünschtes Ziel befördert werden könnten.

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Fahrgäste müssen vor Fahrtantritt zuvor per App eine Fahrt gebucht haben, ein Elektroauto kommt dann innerhalb von 15 Minuten zu einem der Haltepunkte des Systems und nimmt den angemeldeten Fahrgast mit. Haben mehrere Kunden gleiche oder ähnliche Start- oder Zielpunkte, werden diese Fahrten vom Hintergrundsystem „gepoolt“ – sprich gebündelt. Mehrere Fahrgäste teilen sich dann also einen MainzRIDER. Die Kosten für eine Fahrt sollen deutlich über einem regulären Ticket liegen, aber deutlich unter Taxigebühren: 5,- Euro soll eine Fahrt kosten, Fahrgäste mit einer Zeitkarte der Mainzer Mobilität zahlen pro Fahrt einen Euro. Die Fahrt wird dabei nicht beim Fahrer beglichen, sondern über das Zahlungsmittel, das in der App angegeben wird – etwa Paypal oder Kreditkarte.

Karte des Verbreitungsgebietes der künftigen MainzRIDER. - Grafik: Mainzer Mobilität
Karte des Verbreitungsgebietes der künftigen MainzRIDER. – Grafik: Mainzer Mobilität

Die Mainzer Mobilität betonte denn auch gleich, man sehe den MainzRIDER nicht als Konkurrenz zu den Taxiunternehmen in der City, sondern als Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Angebot. Daher würden die Fahrzeuge auch die Haltestellen Hauptbahnhof-West und Bismarckplatz ansteuern und dort Fahrgäste aufnehmen oder absetzen, um einen guten Anschluss an das bestehende ÖPNV-Netz sichern. Doch die Shuttles sind nicht auf Haltestellen oder bestehende Busrouten beschränkt, Start- und Zielorte des MainzRIDER sind neben bestehenden Haltestellen auch sogenannte „virtuelle Haltestellen“: Das seien „konkrete Adressen, die im System hinterlegt sind, jedoch im Stadtbild nicht unmittelbar ersichtlich oder öffentlich im Stadtraum markiert sind“, heißt es bei der Mainzer Mobilität. Der Standort werde dem Benutzer bei der Buchung in der App angezeigt.

Das Angebot ist erst einmal auf die Stadtteile Mombach, Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Drais, Finthen und Lerchenberg begrenzt. Man wolle zunächst vor allem erst einmal herausfinden, ob der MainzRIDER überhaupt von den Kunden angenommen werde, heißt es bei der Mainzer Mobilität. In einem nächsten Schritt sei aber „nach einigen Monaten angedacht, MainzRIDER tagsüber auch in Finthen fahren zu lassen“, teilte die Mainzer Mobilität mit.

Das Unternehmen ViaVan wurde 2017 gegründet und arbeitet nach Angaben der Mainzer Mobilität eng mit Städten und öffentlichen Verkehrsunternehmen zusammen, um flexible Verkehrsangebote zu schaffen und das öffentliche Verkehrsnetz zu ergänzen. ViaVan sei damit der führende Anbieter von on-demand-Software-Lösungen in Europa.

Info& auf Mainz&: Den MainzRIDER findet man auch bereits auf der Internetseite der Mainzer Mobilität mit allen Informationen – genau hier im Netz.

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