Der große Stromausfall in Mainz am vergangenen Samstag hatte eine kleine Ursache: Nach Angaben der Mainzer Netze war die Ursache ein Isolationsfehler bei einem Mittelspannungskabel in der Dagobertstraße in der Mainzer Altstadt. In der Folge kam es zu Kurzschluss und Spannungsabfall, der zu weiteren Problemen führte – unter anderem in einem Umspannwerk am Pulverturm. Die Mainzer Netze „bedauerten die Unannehmlichkeiten“ – der Stromausfall hatte praktisch die gesamte Mainzer Innenstadt sowie fünf weitere Stadtteile getroffen, darunter auch die Mainzer Uniklinik.
Mitten am zweiten Adventssonntag ging plötzlich nichts mehr: Ampeln fielen aus, Aufzüge streikten, Kassen konnten nicht mehr bedient werden, und am Mainzer Weihnachtsmarkt leuchtete plötzlich nichts mehr. Ein Stromausfall zog pünktlich um 12.00 Uhr der Mainzer Innenstadt den Stecker – und das mindestens 45 Minuten lang. Die Mainzer Feuerwehr musste Menschen aus Aufzügen befreien und wurde zu Rauchsäulen gerufen, weil stadtweilt Notstromaggregate ansprangen – und im Straßenverkehr mussten mancherorts die Bürger selbst den Verkehr regeln.
Die Auswirkungen waren erheblich: In der Mainzer Universitätsmedizin mussten kritische Bereiche wie OP-Räume und Intensivstationen über eine Notstromversorgung abgesichert werden, erst am Abend konnte die Uniklinik wieder Notfallpatienten aufnehmen. Ausgefallen waren auch die Labordiagnostik sowie verschiedene Systeme der Bildgebung, erst gegen 19.00 Uhr meldete das Großklinikum, man sei jetzt wieder im Normalbetrieb.
Ursache: Isolationsfehler, Kurzschluss, Schutzabschaltung
Am Montagnachmittag gaben die Mainzer Netze dann Auskunft über die Ursache: Ein Isolationsfehler bei einem Mittelspannungskabel habe nach bisherigen Erkenntnissen die Stromunterbrechung ausgelöst, und zwar in der Dagobertstraße in der Mainzer Altstadt. Der Isolationsfehler hatte indes erhebliche Folgen: Er löste „einen Kurzschluss an der Fehlerstelle und einem Spannungsabfall im Stromnetz aus“, wie die Mainzer Netze weiter mitteilten.
Das wiederum verursachte offenbar einen Defekt im Umspannwerk Pulverturm, dort kam es kurz darauf zur Schutzabschaltung des gesamten Umspannwerks – die Folge war ein flächendeckender Stromausfall in der gesamten Mainzer Innenstadt sowie in Teilen der Oberstadt, Hartenberg-Münchfelds, Bretzenheims, Gonsenheims und Mombachs. Durch Umschaltungen im Netz sei es dann innerhalb der ersten Stunde gelungen, „nach und nach die meisten Bereiche in den betroffenen Stadtgebieten wieder mit Strom zu versorgen“, so der Bericht weiter.
In der Altstadt habe es allerdings etwas länger gedauert – hier habe die Stromversorgung bis auf einen kleineren Bereich in der Dagobertstraße erst gegen 14.20 Uhr wieder hergestellt werden können. Drei Häuser in der Dagobertstraße in unmittelbarer Nähe zum Störungsort waren allerdings erst am Samstagabend gegen 21.20 Uhr wieder mit Strom versorgt. Am Ursprungsort des Defektes habe noch am Samstag eine Baufirma das beschädigte Mittelspannungskabel freigelegt, und es am Sonntag durch ein neues Kabel ersetzt. Wie der Isolationsfehler entstehen konnte, teilten die Mainzer Netze nicht mit.
„Die Mainzer Netze GmbH bedauert die Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit dem Stromausfall und dankt allen Einsatzkräften für deren Arbeit“, heißt es abschließend in der Meldung noch. Zu welchen Schäden es in Folge des Stromausfalls kam, ist nicht bekannt, der Blackout hatte allerdings bundesweit Schlagzeilen gemacht.
Zudem erlebt Mainz seit Juni dieses Jahres eine ganze Serie von Stromausfällen, die insbesondere den südlichen Stadtteil Hechtsheim, aber auch die Mainzer Universitätsmedizin trafen. Auch die Innenstadt war im September mit einem kompletten Stromausfall am Brandzentrum über zwei Stunden hinweg betroffen – Ursache waren hier Probleme in einer Trafostation. In Hechtsheim mussten die Mainzer Netze sogar mobile Notstromaggregate aufbieten, damit die betroffenen Gebiete nicht tagelang ohne Strom blieben.
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