Vor einem Jahr fällten Unbekannte bereits im Wildgrabental an der Alten Ziegelei in Mainz-Bretzenheim rund 50 junge Bäume, nun haben die Zerstörer wieder zugeschlagen: 24 Bäume, 21 junge und drei alte, wurden in der Nacht zu Montag auf demselben Gelände gefällt, teilte die Stadt Mainz nun mit. Die Bäume hätten einen Stammumfang zwischen 80 und 85 Zentimeter gehabt und seien zum Großteil wohl mit einer Motorsäge umgehauen worden. Die Stadt zeigte sich entsetzt über den erneuten „Baumfrevel“ und den Grad der Verwüstungen und erstattete Anzeige bei der Polizei. Zudem bittet die Stadt um Mithilfe beim Aufspüren der Täter – offenbar gibt es einen Zusammenhang mit der Mountainebike-Strecke im Tal.
Bereits vor einem Jahr hatten Unbekannte mit Kettensäge und Axt gewütet: Zwischen Februar und April 2018 waren nach Schätzungen des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Wildgrabental rund 50 Bäume der Zerstörungswut zum Opfer gefallen. Die Täter gingen in mehreren Aktionen gegen die zum, Teil neu gepflanzten Bäume vor, gefasst wurden sie trotz großen Presseechos aber nie.
Nun schlugen die Baumfäller erneut zu: 21 junge, noch dünne Bäume sowie drei große Bäume fielen in der Nacht zum Montag einer erneuten Fällaktion zum Opfer. Betroffen seien vor allem heimische Bäume, überwiegend Birken, dazu einige Weiden und Zitterpappeln, teilte die Stadt weiter mit. Die meisten Bäume seien wohl mit einer Motorsäge glatt abgesägt worden, bei den großen Bäumen sei zudem eine Axt zur Anwendung. gekommen.
Auffällig an der Sache: Die Fällungen erfolgten hauptsächlich so, dass die Pfade der Mountainbiker-Strecke durch die niedergegangen Bäume blockiert wurden, heißt es von Seiten der Stadt weiter. Zudem wurden vor Ort mehrere Brandstellen gefunden, die etwa drei Wochen alt sein sollen. „An mehreren Stellen wurde Feuer gelegt“, vor Ort wurden angezündetes Knüppelholz vor Bäumen an mehreren Stellen am Wegesrand gefunden, heißt es weiter. „Glücklicherweise konnte sich das Feuer wohl wegen hoher Feuchtigkeit des Holzes nicht ausbreiten“, konstatierte die Stadt Mainz.
Bei der Stadt zeigt man sich“entsetzt über diese Art des Baumfrevels und dem Grad der Verwüstungen“ und kündigte an, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Das Gründezernat bittet Anwohner und Besucher des Areals zudem um Mithilfe bei der Aufklärung: „Dieser Frevel ist in keiner Weise hinnehmbar“, sagte Grünamtsleiter Olaf Nehrbaß. Zum einen entstünden der Stadt hohe Kosten, schlimmer noch seien aber „die vergeblichen Bemühungen über Jahre, an dieser Stelle mehr Bäume zu platzieren – ein Unterfangen, dass durch den Einsatz von Kettensägen und Äxten vor Ort nun bereits mehrfach zunichte gemacht wurde.“
Info& auf Mainz&: Auch die Mainzer Polizei bittet um Hinweise zu dem Vorfall, wer etwas gesehen hat, kann sich an das Grün- und Umweltamt unter der Telefonnummer Mainz – 12-2850 wenden, oder an die Polizeiinspektion Mainz 3 unter der Rufnummer 06131 und dann 65-4310 in Verbindung setzen. Hinweise können auch per E-Mail unter pimainz3@polizei.rlp.de an die Polizei übermittelt werden.
Kommentar& auf Mainz&: Die Stadt bittet um Hinweise – warum geht sie denen dann nicht nach? Am 21. März haben wir hier das Grünamt der Stadt Mainz informiert, dass in der Umgebung ein beißender-stinkender Geruch auftritt – wie von einem Brand oder einem Feuer. Auch Anwohner aus Mainz-Bretzenheim rochen das, tauschten sich über Facebook aus und informierten das Grünamt. Passiert ist danach, so weit wir wissen, nichts. Und wir hatten explizit nach vielleicht unangemeldete Feuerstellen gefragt… Bei der Polizei hieß es am Nachmittag übrigens, womöglich benutze jemand die Bäume als Baumaterial. Vielleicht geht ja jetzt mal jemand den Hinweisen nach – und wer weiß, vielleicht könnte man ja auch mal Dinge verhindern, wenn man Bürger und ihre Hinweise ernst nähme…