Die dritte Ausgabe des Lichterfestivals „Mainz leuchtet“ hatte es schwer: Nach zwei sehr guten Ausgaben in den Vorjahren, schwächelte das Late Light Festival bei seiner dritten Ausgabe. Mit „zirka 75.000 Besuchern“ laut Mainzplus Citymarketing kamen in diesem Jahr deutlich weniger als in den Vorjahren. Das lag sicher auch am heftigen Regen, der vor allem den Auftakt am Donnerstag vermasselte. Es wurde aber auch Kritik an den Lightshows laut: „Leider deutlich weniger beeindruckend“, lautete eine Beurteilung.

2023 hatten Mainzplus Citymarketing und die Hochschule Mainz das Lichterfestival „Mainz leuchtet“ ins Leben gerufen – und die Mainzer und ihre Besucher waren begeistert. Rund 90.000 Besucher kamen gleich beim ersten Mal, um das Spiel mit Farben, Formen und Fassaden zu erleben. Auch 2024 war der Zuspruch groß – in diesem Jahr aber schwächelte das Lichterfestival: Obwohl noch mehr Gebäude in der Mainzer Innenstadt bespielt wurden, kamen weniger Menschen zum Staunen und Bummeln.
Das lag sicher auch mit am Wetter: Besonders die Premiere am Donnerstagabend litt unter strömendem Regen und stundenlangem Nieselregen, in Verbindung mit Temperaturen von gerade einmal 8 Grad war das ein sehr ungemütliches Vergnügen. Das Ergebnis: Nur wenige Hundert Menschen drängten sich vor den jeweiligen Lichtinstallationen, noch einmal deutlich weniger als beim Auftakt im Vorjahr. Wer tatsächlich zu allen zehn Stationen bummeln wollte, musste Stehvermögen und dicke Winterkleidung mitbringen.
Mainzplus: „Zirka“ 75.000 Besucher beim Lichterfestival 2025
Auch der Freitag sorgte nicht gerade für tolles Bummelwetter, der Samstag hingegen riss es dann offenbar noch raus: „Besonders am Samstagabend war die Innenstadt voller Besucher“, berichtete die Stadtmarketing-Gesellschaft Mainzplus in ihrer Bilanz am Sonntag – und behauptete dennoch: „zirka 75.000 Besucher“ hätten an den drei Tagen die Gelegenheit genutzt, die Innenstadt zu erkunden und das Lichterspektakel zu genießen.

Dazu trug auch bei, dass am Samstagabend zahlreiche Geschäfte bei der „Langen Nacht der Lichter“ bis in die späten Abendstunden geöffnet hatten und dass es verschiedene Lichter-Führungen und speziellen Touren im Alten Dom St. Johannis gab. Das KUZ lockte zudem zu „After Light-Partys“, ob es die verschiedenen Tanzfloors in der Innenstadt gab, können wir nicht sagen: Am Donnerstagabend war davon wettertechnisch nichts zu sehen. „Die volle Innenstadt, die lebendige Atmosphäre und die starke Besucherfrequenz zeigten deutlich, wie beliebt das Lichterfest ist“, bilanzierte die Mainzplus am Sonntag.
Allerdings zog das Lichterfestival damit deutlich weniger Besucher an, als jeweils in den beiden Vorjahren – und nicht alle zeigten sich gleich begeistert wie 2023 und 2024. „Leider deutlich weniger beeindruckend als im letzten Jahr, im direkten Vergleich enttäuschend“, schrieb etwa eine Mainz&-Leserin, und eine weitere Besucherin stimmt zu: „Hatte mich riesig gefreut und war dann leider auch etwas enttäuscht“, schrieb die Besucherin. Sie habe bereits ähnliche Lichtershows in Straßburg und Nancy erleben dürfen, „und das war sehr beeindruckend.“
Viele Besucher enttäuscht, Getränkestände vermisst
Eine Einzelmeinung scheint das nicht gewesen zu sein: „Die Projektion am Dom und Osteiner Hof hat uns sehr gut gefallen“, kommentierte ein Mainz&-Leser: „Schade, dass bei anderen die Struktur der Fassade gar nicht einbezogen wurde. Es war oft einfach eine Projektion an eine Hauswand. Das hätte eine beliebige andere Wand oder eine Leinwand sein können.“ Er habe schon mehrere andere solcher Veranstaltungen gesehen, etwa in Berlin oder Karlsruhe, die seien „viel besser umgesetzt“ gewesen. Auch die hellen Lichter der Schaufenster hätten teilweise gestört.

Er sei an einem Abend unterwegs gewesen, an dem es sehr voll war, „und es gab sehr ähnliche Reaktionen“, schreibt der Leser weiter. Er vermisste übrigens auch eine Bewirtung mit Getränkeständen, auf die hatte die Stadt Mainz aber bewusst verzichtet: Man wolle das Lichterfestival nicht zu einem Event wie alle anderen Feste machen, heiß es im Vorfeld. Der Besucher bedauert das: „Das war angesichts der vielen Besucher eine vergebene Chance.“ Sein Fazit: „Alles in allem einen nette Veranstaltung mit Luft nach oben.“
Tatsache ist: Die Lightshows hatten in den Vorjahren deutlich intensiver mit den Elementen der verschiedenen Fassaden gespielt, das war gerade auch am Dom und am Osteiner Hof deutlich zu sehen. Das Herausmalen von Fassadenelementen hatte gerade im ersten Jahr den Mainzer Dom in verblüffende neue Perspektiven getaucht oder den Osteiner Hof und das Staatstheater in Dschungelwelten verwandelt. Das blieb in diesem Jahr weitgehend aus – die Shows auf manchen Gebäuden litten zudem unter blassen Farben und schlechter Erkennbarkeit.
Wer die Lightshow von 2023, 2024 und 2025 vergleichen möchte, dem empfehlen wir: Schaut Euch doch noch einmal unsere Fotogalerien an, dort kann man die Highlights gut erkennen! Zu den zwei Fotogalerien von der grandiosen Premiere 2023 geht es hier entlang, unseren Bericht von 2024 mit den zwei Fotogalerien von den Farben- und Fassadenspielen findet Ihr hier auf Mainz&.
Info& auf Mainz&: Unseren Bericht von „Mainz leuchtet“ 20ß25 findet Ihr hier auf Mainz&.