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Start 2018 Oktober

Monatsarchive: Oktober 2018

Mainz will Sozialticket noch in diesem Jahr auf den Weg bringen: „Sind in Gesprächen mit dem Land“ – Aktionstag Sozialticket am Freitag

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Lange wurde es diskutiert und gefordert, nun soll es endlich kommen: Die Mainzer Parteien wollen noch in diesem Jahr ein echtes Sozialticket für den Öffentlichen Nahverkehr auf den Weg bringen. Kurioserweise lehnte die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP einen genau so lautenden Antrag der Mainzer Linken im Stadtrat im September erst einmal ab – so einfach gehe das nicht, behaupteten die Koalitionsfraktionen. Doch gleichzeitig bekräftigten vor allem SPD und Grüne: Ein Sozialticket werden nun endlich kommen, noch in diesem Jahr werde man eine Vereinbarung mit dem Land dazu auf den Weg bringen. Bei der Landesregierung wollte man das nicht bestätigen, nicht einmal Stellung zur Diskussion nehmen. Unterdessen wirbt ein „Bündnis für Mobilität“ am Freitag in Mainz für die Einführung eines Sozialtickets – flächendeckend, einheitlich und diskriminierungsfrei.

Ein Sozialticket in ganz Rheinland-Pfalz für alle fordert das „Bündnis für Mobilität“, Mainz will dabei voran gehen. – Plakat: Bündnis für Mobilität

„Wir stehen zur Einführung eines Sozialtickets, das dem Kostenansatz für Hartz IV entspricht“, sagte die Fraktionschefin der SPD im Mainzer Stadtrat, Alexandra Gill-Gers, in der September-Sitzung des Mainzer Stadtrats, und bekräftigte dann auch gleich: „Ich gehe fest davon aus, dass es noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht wird.“ Das wäre allerdings eine Neuigkeit: Mainz wäre die erste Kommune in Rheinland-Pfalz, die ein echtes Sozialticket umsetzen würde. Bislang gibt es in Mainz für Empfänger sozialer Leistungen nur eine um 25 Prozent reduzierte Monatskarte, die kostet aber noch immer knapp 60,- Euro.

Der Regelsatz für Mobilität in den Hartz IV-Leistungen beträgt aber lediglich knapp 28 Euro, viele Leistungsempfänger könnten sich das Busticket schlicht nicht leisten, klagen Sozialverbände seit Langem. „Menschen mit geringem Einkommen müssen wählen: essen oder Bus fahren“, kritisiert das „Bündnis von Mobilität“, in dem 17 Sozialverbände, Gewerkschaften und Verkehrsinitiativen zusammengeschlossen sind. Die Konsequenz sei soziale Isolation mit entsprechenden gesamtgesellschaftlichen Folgen, warnt das Bündnis.

Auch im Mainzer Landtag wird das Thema diskutiert, erst im Juni veranstaltete der Landtag eine Anhörung zum Sozialticket. Vor allem SPD und Grüne sind für die Einführung, doch bislang scheiterten alle Versuche am Geld: Zwischen 7 und 10 Millionen Euro würde nach Angaben der SPD-Landtagsfraktion die Einführung eines solchen Tickets landesweit kosten. Allein in Mainz würde ein echtes Sozialticket rund 600.000 Euro nötig machen, sagte Gill-Gers, die Mainzer Verkehrsbetriebe könnten das nicht stemmen: „Ein Risiko für ein Sozialticket kann das Unternehmen nicht eingehen.“

Bezahlbare Busse und Bahnen für alle Menschen in der Gesellschaft, das soll das Sozialticket bewirken. – Foto: gik

Grundlage für ein Sozialticket wären Inhaber eines Sozialausweises, 18.000 Mainzer wären demnach nach Angaben des Mainzer Sozialdezernenten Eckard Lensch (SPD) für ein Sozialticket berechtigt. Nur ein Bruchteil von ihnen beziehe derzeit das verbilligte Monatsticket. „Wir sehen eine Notwendigkeit, dies zu verändern“, betonte Lensch im Stadtrat. Auch Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) äußerte Sympathie für das Sozialticket: Mobilität für sozial schwächer gestellte Menschen erschwinglicher zu machen, sei die absolut richtige Stoßrichtung, sagte Ebling im Juli.

Ebling reagierte damit auf einen Vorstoß der Grünen: „Wir fordern den ÖPNV als Pflichtaufgabe zu verankern“, sagte der Mainzer Grünen-Landtagsabgeordnete Daniel Köbler auf Mainz&-Anfrage. Bislang seien solche Projekte als „freiwillige Leistungen“ in den Kommunen eingestuft, damit könne die Kommunalaufsicht Ausgaben für ein Sozialticket untersagen. Ein solches Ticket müsse aber kommen, die Grünen wollten das deshalb in die Haushaltsberatungen des Landes zum Doppelhaushalt 2019/2020 einspeisen.

Auch bei der SPD-Landtagsfraktion hatte man sich nach der Anhörung im Juni noch ausweichend geäußert: Auch Menschen mit geringem Einkommen müssten am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, auch sie hätten „ein Recht auf Mobilität“, sagte SPD-Fraktionschef Alexander Schweitzer zwar. Doch man brauche erst noch „eine empirische Datengrundlage“ mit konkreten Zahlen zum Kreis der Bedürftigen, die Anhörung solle erst einmal gründlich ausgewertet werden.

Das Bündnis für Mobilität hat schon mal ein Sozialticket für Rheinland-Pfalz entworfen. – Foto: gik

Bei der Mainzer SPD glaubt man indes fest an einen Erfolg: „Wir führen konkrete Gespräche mit dem Land“, sagte Gill-Gers gegenüber Mainz&, noch in diesem Jahr werde es ein Ergebnis geben. Beim rheinland-pfälzischen Sozialministerium mochte man das bisher noch nicht bestätigen. Das Thema werde „derzeit im politischen Raum noch offen diskutiert“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage lediglich. Auch bei den Grünen sieht man indes nach acht Jahren Bemühungen ein Sozialticket in Reichweite: „Wir wollen ein Landesprogramm zum Sozialticket“, sagte die Grünen-Fraktionschefin im Mainzer Stadtrat, Sylvia Köbler-Groß, und betonte: „Die Perspektive ist gut.“ Der Auftrag, das Problem zu lösen, bestehe nach wie vor. Tatsächlich war die Einführung eines Sozialtickets Bestandteil des Koalitionsvertrags der Mainzer Ampel-Koalition – im Mai 2019 sind Kommunalwahlen.

Am Freitag will das „Bündnis für Mobilität“ auch angesichts weiter steigender Preise im ÖPNV in diesem Herbst nun Druck auf die Politik machen. „Selbstbestimmte Mobilität ist eine elementare Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe“, betont das Bündnis in einem „Fünf Punkte Papier“, Armut werde aber durch hohe Kosten für Mobilität im ÖPNV verschärft. „Das Land Rheinland-Pfalz trägt Verantwortung dafür, Armut zu bekämpfen und Mobilität für alle zu gewährleisten“, fordern die Mitglieder.

Es brauche ein flächendeckendes Sozialticket im gesamten Nahverkehrsnetz des Landes Rheinland-Pfalz und für alle Verkehrsträger, dessen Kosten für die Benutzer nicht über dem Regelbedarfsanteil liegen dürften. Das Ticket solle zudem inhaltlich und optisch einer normalen Fahrkarte gleichen, damit seine Nutzer nicht diskriminiert würden. Und die Betroffenen müssten es unbürokratisch ohne großen Aufwand erhalten können.

Info& auf Mainz&: Der Aktionstag Sozialticket des Bündnisses „Mobilität für alle“ findet am Freitag, den 19. Oktober 2018 um 14.00 Uhr vor dem Mainzer Hauptbahnhof statt.

 

 

 

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Herzstück an der Schiersteiner Brücke wird abgerissen – Landesbetrieb fordert keinen Schadensersatz wegen Bauunfall im Februar 2015

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Vor dreieinhalb Jahren sorgte es für das Verkehrschaos des Jahrzehnts, nun verschwindet es für immer: Seit Donnerstag läuft an der Schiersteiner Brücke der Abriss des „Herzstücks“, des Autobahnabschnitts unmittelbar im Übergang zum Brückenbauwerk. Genau hier war nach Bohrarbeiten für die neue Brücke im Februar 2015 ein Pfeiler abgesackt, die Schiersteiner Brücke musste für volle zwei Monate gesperrt werden. Nun hat der Landesbetrieb Mobilität mit dem Abriss des Teilstücks begonnen, bis Montag, den 22. Oktober, 5.00 Uhr bleiben deshalb beide Auffahrts- und Abfahrtsrampen auf die Brücke in Mainz-Mombach gesperrt. Unterdessen teilte der LBM auch mit: Schadensersatz für den Bauunfall damals werde man nicht fordern, eine vorsätzliche oder fahrlässige Verursachung sei nicht nachweisbar.

Das alte Herzstück der Schiersteiner Brücke auf Mainzer Seite wird derzeit abgerissen, hinten rechts sieht man den im Februar 2015 beschädigten Pfeiler. – Foto: gik

Es war in der Nacht zum 11. Februar 2015, als urplötzlich ein Pfeiler unter dem Herzstück der Schiersteiner Brücke wegsackte. Der Pfeiler stellte sich quer, die Brücke sackte um 30 Zentimeter ab – und musste voll gesperrt werden. Zwei Monate dauerte es, bis wenigstens Pkws wieder über die wichtige Verbindungsbrücke zwischen Mainzer und Wiesbaden fahren konnten, die Folge war das größte Verkehrschaos, das die westliche Rhein-Main-Region je gesehen hatte. Als Ursache stellte sich ein halbes Jahr später heraus: Beim Bohren im Untergrund neben dem Pfeiler waren unerwartet Hohlräume entstanden, trotzdem habe die Baufirma „einfach weiter gemacht“, sagte der Gutachter im Oktober 2015. Letztlich sei das „für diesen örtlichen Bereich gewählte Bohrverfahren ungeeignet“ gewesen, es hätte ein anderes Herstellungsverfahren gewählt werden müssen. Innenminister Roger Lewentz (SPD) hatte damals angekündigt, das Land werde nun Schadensersatz von der Baufirma geltend machen.

Trotzdem teilte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) nun mit: Schadensersatz werde man von der Baufirma nicht fordern. Der Gutachter habe in seinem abschließenden Gutachten „keine schuldhafte Vorgehensweise der ausführenden Baufirma“ feststellen können. Zwar sei der Bauunfall „mit großer Wahrscheinlichkeit“ durch die Bohrarbeiten der Baufirma verursacht worden: Die Bohrarbeiten hätten den Boden aufgelockert, das habe aber „nicht vollständig vermieden werden können.“

Der beschädigte Pfeiler unten dem Herzstück der Schiersteiner Brücke, umringt von Hilfsstützen im Oktober 2018. – Foto: gik

Durch eine spätere natürliche Rheinwasserspiegelabsenkung habe sich die Bodenauflockerung dann zu einem Hohlraum vergrößert, der zur Schiefstellung des Pfeilers geführt habe. Dadurch wiederum sei das Lager des Pfeilers herausgefallen, es kam zur Schiefstellung. Der Boden in dem Bereich unter der Brücke sei stellenweise sehr schwierig zu durchbohren, da auf feste Kalksteinbänke oder das Betonfundament der Pfeiler lockerer Sandboden folge.

Ein Schadensersatzanspruch würde aber erst dann bestehen, „wenn die ausführende Baufirma den Schaden vorsätzlich oder fahrlässig verursacht hätte“, heißt es weiter: „Dies konnte der Gutachter nicht feststellen.“ Die ausführende Baufirma sei aus Sicht des Gutachters ihrer Sorgfalts- und Informationspflicht nachgekommen und habe ihre Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Auch der LBM habe sorgfältig gehandelt, der Baugrund sei korrekt beschrieben worden. Die Ausschreibung des gewählten Verfahrens sei ebenfalls korrekt gewesen. Die Nothilfsarbeiten an der Brücke mit zusätzlichen Hilfsstützen verursachten Kosten in Höhe von etwa acht Millionen Euro, teilte der LBM mit, die Kosten trägt der Bund.

Der Bauunfall löste 2015 ein monatelanges Verkehrschaos aus. – Foto: gik

Ursprünglich hatte der LBM das 50 Jahre alte Herzstück erhalten und als Verbindungsstück zur neuen Schiersteiner brücke erhalten wollen,. nach dem Bauunfall wurde schnell klar: Das Bauwerk ist zu stark beschädigt. Seit Donnerstag wird nun das „Herzstück“ abgerissen, bereits ab Mittwochabend sperrte der LBM beide Auffahrts- und Abfahrtsrampen nach Mainz-Mombach. Der Verkehr auf der A 643 könne während der Abbrucharbeiten in beiden Fahrtrichtungen aber weiter ungehindert fließen. Auch die Abfahrt nach Mainz-Mombach von Bingen kommend sei frei, ebenso könne der Radverkehr über die Brücke fahren, werde allerdings im Baufeld umgeleitet. Es sei jedoch mit einer Staubentwicklung zu rechnen, warnte der LBM

Ursprünglich sollten die Abbrucharbeiten an zwei Wochenenden stattfinden, neue Erkenntnisse aus bereits laufenden Abbrucharbeiten hätten aber gezeigt, „dass das vom Bauunfall aus dem Jahr 2015 geschädigte Herzstück im Bereich der Auf- und Abfahrten in einem Bauabschnitt komplett abgebrochen werden muss“, teilte der LBM weiter mit. Der Rückbau des Herzstücks-Ost läuft bereits seit Anfang August, der gesamte Abbruch soll Ende 2018 abgeschlossen sein. Danach werden das Herzstück-Ost und die Auffahrtrampe Wiesbaden an gleicher Stelle neu gebaut, diese Bauarbeiten sollen aller Voraussicht nach im Jahr 2020 abgeschlossen sein.

Info& auf Mainz&: Mehr zur damaligen Ursachenforschung für den Bauunfall an der Schiersteiner Brücke im Oktober 2015 könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen. Zur weiteren Ursachenforschung gabs dann noch diesen Artikel zum Baugrund bei Mainz&, den Unfall selbst haben wir damals als erstes schriftliches Medium in Mainz berichtet – lest Ihr genau hier. Einen beeindruckenden Einblick in das Innere der neuen Schiersteiner Brücke findet Ihr hier bei Mainz&.

 

 

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Politiker der Mainzer Neustadt gegen Schiffsanlegeplätze am Zollhafen – Ebling verteidigt Pläne – Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert

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Der Streit um die Schiffsanlegeplätze am Mainzer Zollhafen schlägt weiter hohe Wellen – buchstäblich: Inzwischen protestierten Binnenschiffer sogar mit Hupkonzerten vor den Häusern am Zollhafen gegen die Proteste der dortigen Anwohner. Die verweisen unterdessen aufs Mainzer Rathaus: Dort säßen die Verantwortlichen für die Pläne, schimpfen Mitglieder der neuen Bürgerinitiative „Neustadt-Ufer“. Solidarität erfahren sie auf breiter Front von den Politikern in der Mainzer Neustadt: CDU, Linke und ÖDP sprechen sich gegen die Schiffsanlegeplätze aus, sogar die Neustadt-SPD fordert die Prüfung von Alternativen und kritisiert die Informationspolitik. Derweil verteidigt Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) die Pläne und weist die Verantwortung den Käufern der Eigentumswohnungen zu. Das Thema wird auch den nächsten Stadtrat beschäftigen. Die BI lädt derweil für den 29. Oktober zu einem Bürgerabend.

Direkt vor der Rückseite des Rheinkai 500 sollen ab 2020 Binnenschiffe liegen. – Foto: gik

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) plant entlang der Südmole des ehemaligen Zollhafens drei Schiffsanlegeplätze, an denen jeweils vier Schiffe nebeneinander liegen könnten. Die Plätze werden sich vor die Taunusstraße ziehen, vor der Caponniere am Neustadt-Rheinufer soll zudem ein Absetzplatz für Pkws der Binnenschiffer gebaut werden – unmittelbar vor Grünanlage und einem Kinderspielplatz. Seit Anfang Oktober gehen dagegen Anwohner der neuen Zollhafen-Häuser, aber auch alteingesessene Neustadt-Bewohner um Taunusstraße und Feldbergplatz auf die Barrikaden. Sie betonen, sie hätten von den Schiffsanlegern bis vor wenigen Wochen nichts gewusst – auch nicht beim Kauf ihrer teuren Wohnungen im „Rheinkai 500“. Das liegt nur vier Meter von der Ufermauer entfernt, die Bewohner befürchten nun erhebliche Belastungen durch Ruß und Lärm direkt vor ihren Fenstern.

Unterstützung kommt inzwischen von einer breiten Parteienfront: CDU, ÖDP und Linke kritisieren scharf die Planungen der WSV sowie das Vorgehen von Stadt Mainz und der Zollhafen GmbH, auch weil dies die Bewohner der Mainzer Neustadt insgesamt betreffe. „Auf keinen Fall kann es dabei bleiben, dass eine Autoabsetzanlage und die Liegeplätze vor dem Wohngebiet mit Naherholungscharakter und Spielplatz gebaut werden“, schimpft CDU-Ortsbeirat Karsten Lange im Gespräch mit Mainz&. Auch die Linke lehnt die Schiffsanlegeplätze ab: „Gerade wir in der Neustadt brauchen jeden Flecken Naherholung, jedes Fleckchen Grün, wie die Luft zum Atmen“, heißt es auf der Homepage der Linken. Wie notwendig das ist, habe ja gerade der heiße Sommer gezeigt.

Die Schiffsanleger sollen sich aber auch entlang des Rheinufers vor der Mainzer Neustadt langziehen – das sei von den städtischen Gremien nicht beschlossen worden, kritisieren Oppositionspolitiker sowie die Neustadt-SPD. – Foto: gik

2012 begann die Verlagerung des Mainzer Zollhafens, seither entsteht auf dem ehemaligen Hafengelände ein Wohngebiet, entlang des Rheinufers vorwiegend mit hochpreisigen Luxuswohnungen. „In einem Wohngebiet können wir uns keine gewerbliche Nutzung durch Frachtschiffe vorstellen“, sagt auch ÖDP-Chef Claudius Moseler. Das Gleiche gelte für die vorgesehene Fahrzeugbrücke für Autos von Binnenschiffern am Feldbergplatz. Den Menschen am Rheinufer drohe noch mehr Lärm- und Emissionsbelastungen durch die mit Diesel betriebenen Frachtschiffe. „Ein solches Projekt muss in einem Gewerbe- oder Industriegebiet realisiert werden“, fordert Moseler. Die ÖDP fordere eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie die Prüfung von Standortalternativen. Geklärt werden müsse auch, „warum die Nordmole als Alternative ausfällt“, sagte Moseler.

Derzeit liegen Binnenschiffe entlang der Nordmole des ehemaligen Zollhafens, jedoch ohne jede weitere Infrastruktur. Die Liegeplätze sollen der zweiten Phase der Zollhafen-Bebauung weichen: Auf der Nordmole sollen weitere Luxuswohnungen sowie eine Grünanlage entstehen. Laut WSV werde das Ufer dort so stark abgeflacht, dass Schiffsanliegeplätze nicht möglich seien, sagte Florian Krekel von der WSV Bingen Anfang Oktober auf einer Informationsveranstaltung in der Mainzer Neustadt.

So sieht der Bebauungsplan neuer Mainzer Zollhafen aus. Die Schiffsanlegeplätze sind durch kleine Schrift oberhalb der Nordmole eingezeichnet. – Foto: gik

„Im Zollhafen sich eine goldene Nase verdienen, und die Belastung den Anwohnern der Taunusstraße aufbürden, geht gar nicht“, sagt dazu CDU-Mann Lange, und betont: Diese Planung sei ihm als Ortsbeirat der Mainzer Neustadt nicht bekannt gewesen. Auch ÖDP-Chef Moseler unterstreicht, die Mainzer Stadtratsfraktionen seien bisher „über das Projekt in keiner Weise informiert worden.“

Unterdessen verteidigte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) via „Allgemeine Zeitung“ die Pläne: Die Binnenschifffahrt sei für Mainz von großer Bedeutung, die Anliegeplätze seit 2010 bekannt, sagte Ebling dem Blatt. Zudem habe der Stadtrat 2013 die Pläne für den Zollhafen beschlossen, das habe auch die Liegeplätze eingeschlossen. Er wolle aber eine Überprüfung, ob von den Frachtschiffen gesundheitliche Gefahren ausgehen könnten, sagte Ebling weiter, und betonte zugleich: Wer im Zollhafen eine Wohnung für mehrere hunderttausend Euro kaufe, werde sicher auch „einen Blick in den Bebauungsplan werfen.“

Genau an dieser Stelle des Rheinufers soll ein Absetzplatz für die Autos der Binnenschiffer entstehen. Die Schiffe würden hier dann anlegen, ausladen und wieder ablegen. – Foto: gik

In einem Diskussionsforum der Anwohner auf Facebook löste das prompt Empörung aus: „Soll man jetzt als Bürger wöchentlich Bebauungspläne studieren?“, empörte sich dort ein Diskutant. Der Verweis auf den Bebauungsplan sei zwar formaljuristisch richtig, aber „auch dreist“, die neuen Eigentümer würden „für dumm verkauft“, vor allem aber auch den langjährigen Bewohnern einfach etwas vor die Nase gesetzt. Man verlasse sich bei dem Kauf doch in erster Linie auf die Informationen der Bauträger und Vermarkter, schrieb ein anderer – und da würden die Schiffsanlegeplätze bis heute verschwiegen. „Man kommt sich wirklich veräppelt vor“, schreibt der Anwohner.

Ebling stelle die Anwohner als schlecht informiert dar, schimpfte auch CDU-Mann Lange, und widersprach Ebling, es gebe einen Stadtratsbeschluss für die gesamte Anlage: der Bebauungsplan für den Zollhafen umfasse nur das Zollhafen-Gelände, nicht aber das weitere Neustadt-Ufer. So sei in dem Plan auch nicht die Einrichtung weiterer Liegeplätze sowie der Autoabsetzanlage geregelt, und darüber habe es auch nie Abstimmungen weder im Stadtrat noch im Ortsbeirat gegeben. „Stadt und Zollhafen GmbH versuchen mit dem Zollhafen viel Geld zu machen“, sagt Lange. Das sei aber nur gelungen, weil den Binnenschiffern die Liegeplätze versprochen wurden – das Planfeststellungsverfahren sei aber erst nach der Vermarktung der Südmole bekannt geworden. „Da wurde nicht mit offenen Karten seitens der Stadt und der Zollhafen GmbH gespielt“, kritisiert Lange.

Wo gäbe es Alternativen für Schiffsanlegeplätze am Rhein bei Mainz? Anwohner und Politiker fordern die Suche nach Alternativen. – Foto: gik

Auch die SPD in der Mainzer Neustadt widerspricht Ebling: Der Autoabsetzplatz sei keinesfalls durch den Bebauungsplan des Zollhafens gedeckt, sagte der Vorsitzende der SPD Mainz Neustadt, Erik Donner, denn der Plan ende bei Rheinkilometer 499,7, der Autoabsetzplatz solle aber bis Rheinkilometer 499,5 gebaut werden. Donner kritisierte auch die Informationspolitik der WSV und betonte, alternative Anlegestellen seien nie ernsthaft geprüft worden. Die SPD fordere eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie die Prüfung von alternativen Schiffsanlegeplätzen, man gehe davon aus, dass auch die Stadt dafür offene Ohren habe.

Doch das mit den Alternativen ist schwierig: Auf Höhe des heutigen Containerhafens sei nur Platz für eine Schiffslänge, am Rheinufer in Mainz-Weisenau und Mainz-Mombach der Wasserstand zu niedrig für beladene Schiffer, erklärten Binnenschiffer in sozialen Netzwerken auf Mainz&-Anfrage. Möglich seien Liegeplätze aber am Schiersteiner Hafen – entlang des Rheinufers an der Außenseite des Hafens seien hier auch tatsächlich Liegeplätze geplant. Die Binnenschiffer betonen, die Anliegeplätze seien dringend notwendig für Landgänge, Besorgungen und Arztbesuche, doch entlang des Rheins gebe es kaum noch Möglichkeiten dafür. Seit Tagen tobt in Foren auf Facebook eine erbitterte Debatte zwischen Binnenschiffern und Anwohnern, man fühle sich vertrieben, klagen die Schiffer.

Die Anwohner betonen derweil, sie wollten die Schiffer nicht vertreiben, sondern alternative Liegeplätze suchen, gerne auch in Mainz. Bewohner und Politik dringend nun zudem gleichermaßen auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung – das Thema wird auch den Mainzer Stadtrat im November beschäftigen.

Info& auf Mainz&: Die neu formierte Bürgerinitiative „Neustadt-Ufer“ lädt für den 29. Oktober, 19.00 Uhr, zum Bürgerabend ins Wolfgang-Capito-Haus, Gartenfeldstraße 13-15 in der Mainzer Neustadt. Unseren Ausgangsbericht zu den geplanten Schiffsanlegern vor der Mainzer Neustadt findet Ihr hier, einen ausführlichen Bericht über die Klagen der Binnenschiffer über fehlende Schiffsanlegeplätze sowie die Pläne der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung findet Ihr hier.

 

 

 

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Hochzeitsmesse „Hochzeitplus“ vom 13. bis 14. Oktober in der Rheingoldhalle – 75 Aussteller rund um Brautmoden, Festlocations und Reisen

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Hochzeiten sind für viele aufwändige Feiern, der „schönste Tag“ soll ja schließlich auch besonders begangen werden. Brautkleid, Anzug für den Bräutigam, die Feier – da gibt es viel zu planen. Genau dafür wurde die Hochzeitsmesse „Hochzeitplus“ ins Leben gerufen, heute ist sie eine der größten ihrer Art in der Rhein-Main-Region. Am kommenden Wochenende, vom 13. bis 14. Oktober 2018, öffnet die „Hochzeitplus“ nun wieder ihre Tore. Zwei Tage lang dreht sich dann in der Mainzer Rheingoldhalle wieder alles um die Themen Heiraten, Feiern und Verwöhnen, um die Themen Brautkleider, Hochzeitsringe, Styling oder Eventlocations.

Brautkleider Modenschau auf der Hochzeitsmesse „Hochzeitplus“ in der Mainzer Rheingoldhalle – Foto Mainzplus

Bereits zum 24. Mal findet die Hochzeitsmesse statt, 75 Aussteller aus den Bereichen Hochzeit und verwandten Branchen stellen in diesem Jahr ihre Produkte vor: Braut- und Festmodendesigner, Juweliere, Eventlocations und Reisebüros, Floristen, Fotografen, Konditoren und Catering-Anbieter – Darunter sind nicht nur etablierte Unternehmen, betonten die Macher der Mainzplus Citymarketing GmbH: Ziel sei „eine spannende Mischung aus Klassikern und neuen Trends vorzustellen“, sagt Susanne Ranglack von Mainzplus.

Um junge Unternehmer besonders zu fördern vergeben die Veranstalter jedes Jahr eine WildCard, eine kostenfreie Ausstellungsfläche für StartUps aus der Hochzeitsbranche. In diesem Jahr bekam der Hochzeitsfilmer Tim Ebert von timtography den Zuschlag: Der junge Filmemacher habe es sich „zur Aufgabe gemacht, den Hochzeitstag in besonders einfühlsamen und ästhetischen Kurzfilmen für die Ewigkeit festzuhalten.“

Kern der Messe sind aber natürlich in jedem Jahr die Brautkleider-Modenschauen, die in diesem Jahr von vier verschiedenen Brautmodengeschäften präsentiert werden. Neben klassischen Kleidern sollen auch ausgefallene Styles sowie Herrenanzüge vorgeführt werden, bei einer Hairstyling-Liveshow werden außergewöhnliche Hochsteckfrisuren in nur fünf Minuten kreiert.

Brautkleider im Foyer der Rheingoldhalle bei der „Hochzeitplus“ – Foto: Mainzplus

Doch auch den Herren wird auf der Hochzeitsmesse einiges geboten: Nach dem Erfolg der vergangenen Jahre werde es wieder den „Club der auserwählten Gentlemen“ geben mit Streetfood des amerikanischen Restaurants „The Big Easy“, einem echten Barber-Shop sowie einem Black Jack-Tisch. Die kleine Auszeit vom Trubel steht aber auch den Damen offen.

Daneben gibt es Vorträge des Bistums Mainz sowie der freien Theologin Christine Lübbig mit Hinweisen zu Trauungsprozedere. Dazu gibt es musikalische Untermalung unter anderem von den Piano Pearls, den Musikern von „Herzenstöne“ sowie von der Gospelsängerin Maxine Howard. Alle Veranstaltungen wurden zudem für dieses Jahr auf einer zentralen Bühne im Westfoyer der Rheingoldhalle konzentriert.

Der Eintritt in die „Hochzeitplus“-Messe ist frei, wer mag, kann allerdings für 9,50 Euro ein Trau(m)-Ticket erwerben: Dabei gibt es 11 Geschenke von zehn Ausstellern, kostenfreies Parken und unter anderem eine Tasse Espresso, ein Strumpfband und ein „Ja, ich will“ – Anti-Stressherz. Dazu kooperiert die „Hochzeitplus“ mit der Stijl, der jungen Kreativ- und Designmesse, die ebenfalls am 13. und 14. Oktober in der Halle 45 stattfindet: Wer dort ein Paar mit einem Traum-Ticket der „Hochzeitplus“ aufschlägt, hat der Begleiter freien Eintritt in die Stijl.

Info& auf Mainz&: „Hochzeitplus“, die Hochzeitsmesse findet am 13. und 14. Oktober 2018 in der Mainzer Rheingoldhalle statt, geöffnet ist am Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr und am Sonntag von 11.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, das VIP-„Traum-Ticket kostet 9,50 Euro. Alle Informationen auch noch einmal hier im Internet.

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Binnenschiffer wehren sich gegen Zollhafen-Proteste – Fehlende Liegeplätze entlang des Rheins großes Problem – WSV plant Abhilfe

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Nach unserem Bericht über Proteste von Zollhafen-Anwohnern gegen die Liegeplätze von Binnenschiffern direkt vor ihren Fenstern, erreichte uns eine Welle von Reaktionen, viele davon aus der Szene der Binnenschiffer selbst. „Wir fühlen uns in Mainz nicht mehr willkommen“, schrieb eine Binnenschifferin, und das bedauere man sehr: Auch Binnenschiffer hätten soziale Bedürfnisse und dringende Notwendigkeiten, müssten an Land gehen, wollten ihre Familien sehen. Doch entlang des Rheins gebe es kaum noch Liegeplätze für Binnenschiffer, er komme kaum noch an Land, klagte ein Schiffer. Anlass genug für Mainz&, hinzuhören und nachzufragen. Und dabei erfuhren wir: Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung plant einen erheblichen Zuwachs an Liegeplätzen für Binnenschiffer entlang des Rheins, ganz konkret in den kommenden Jahren. Die Anwohner im Zollhafen und in der Mainzer Neustadt äußern unterdessen große Sympathie für die Belange der Binnenschiffer, wollen ihren Protest aber fortsetzen: Am Mittwochnachmittag war eine Menschenkette entlang des Rheinufers an der Mainzer Neustadt geplant.

Binnenschiffer auf dem Rhein bei Mainz kurz vor der Eisenbahnbrücke Nord. – Foto: Kirchmann

„Hier geht es wieder mal um Unkenntnis und Ignoranz“, kommentierte Jürgen Firmbach unseren Mainz&-Bericht von einer Anwohnerversammlung in der Mainzer Neustadt. Dort protestieren Bewohner der neuen Zollhafen-Gebäude, aber auch Anwohner der Taunusstraße gegen Liegeplätze von Binnenschiffern: Sieben Anleger sollen entlang der Südmole des ehemaligen Zollhafens entstehen, einige keine zehn Meter des neu errichtete Wohngebäudes „Rheinkai 500“ entfernt. Dazu soll entlang des grünen Rheinufers der Mainzer Neustadt weitere Liegeplätze sowie ein Absetzplatz für Autos entstehen – genau vor der Grünanlage zwischen Zollhafen und Feldbergplatz. Für die Anwohner ein No-Go, sie kritisieren, die Liegeplätze seien ihnen beim Kauf der Wohnungen nicht bekannt gewesen, auch in der Taunusstraße heißt es, das sei nicht bekannt gewesen. Die Anwohner fordern, Alternativen zu prüfen, und die Liegeplätze nicht vor dem am dichtest besiedelten Teil des Mainzer Rheinufers einzurichten.

Für die Binnenschiffer sind die Liegeplätze indes eine dringende Notwendigkeit, zumal es sich um eine Reaktivierung bereits früherer Plätze handelt. Entsprechend emotional waren die Reaktionen, die uns erreichten: So schimpfte Firmbach über die „Ignoranz der Anwohner, dass auf den Schiffen MENSCHEN leben und arbeiten“, die aber auf viele Dinge des alltäglichen Lebens verzichten müssten: Einkaufen, Personalwechsel oder einfach mal am Wochenende zum Essen zu gehen, sei nur noch an wenigen Plätzen am Rhein möglich, „nicht zu vergessen, den Landkontakt herzustellen in Bezug auf medizinische Notwendigkeiten oder gar Notfälle“, schreibt Firmbach mit einem Gruß von seinem Schiff weiter: „Allein der Gang zu einer Apotheke oder zum Arzt, schon einfach wegen einer Erkältung, ist selten noch möglich.“

An diesem Stück des Rheinufers am ehemaligen Zollhafen sollen die alten neuen Liegeplätze für Binnenschiffe ab 2019 wieder entstehen. – Foto: gik

„Die Plätze sind für uns extrem wichtig“, sagt auch Marcus Schneidler, der gerade mit seiner MS Calypso von Holland aus den Rhein hinauffährt. Seit 33 Jahren fährt der gebürtige Gernsheimer mit dem Schiff auf Rhein, Main und Donau, transportiert Tierfutter, Getreide, Aluminium oder Stahl. Sein Problem: Entlang des Rheins gibt es kaum noch Liegeplätze für sein Schiff, Schneidler kommt kaum noch an Land.

„Auf dem Rhein können wir so gut wie nicht mehr anlegen“, berichtete Schneidler Mainz& am Telefon, „es gibt einen extremen Liegeplatzmangel, das ist noch schlimmer als die Rastplätze bei Lkws.“ Spätestens alle zwei Wochen muss Schneidler sein Schiff am Ufer festmachen und sein Auto absetzen, er muss einkaufen gehen, Besorgungen erledigen und neues Personal an Bord nehmen. „Ich würde auch gerne mal meine Familie entgegen nehmen“, sagt der Schiffer, „das ist auf dem Rhein montan nicht möglich.“

Zwar können Binnenschiffer überall dort Anker werfen, wo sie anhalten wollen, doch Liegeplätze an Ufern oder Kaimauern seien noch einmal etwas anderes, erklärt Michael Jeske vom Binnenschifferforum hilft e.V. aus Lampertheim: Wer nachts in Ruhe schlafen wolle, müsse an Land festmachen, beim Ankern hingegen müsse immer eine Bordwache abgestellt werden. Auch um zum Arzt zu kommen oder einfach mal was Essen zu gehen, brauche es „in vernünftigen Abständen Anlegestellen und Absetzplätze für Kraftfahrzeuge“, sagt Jeske.

Und genau diese Anlegeplätze seien in den vergangenen Jahren immer weniger geworden, sagt auch Schneidler: Ludwigshafen, Speyer überall fielen Plätze weg. Bingen strich vor zehn Jahren wegen der Landesgartenschau die Liegeplätze am Rheinufer. In Köln gab es im Frühjahr massiven Ärger, weil die Stadt Liegeplätze an der Kaimauer nach Beschädigungen sperrte, da veranstalteten die Binnenschiffer gar eine Demonstration mit lautem Hupen auf dem Rhein. Die Binnenschiffer würden „aus den Städten vertrieben“, klagt Jeske, die Anzahl der Liegeplätze am Rhein befinde sich inzwischen „auf einem historisch niedrigen Niveau“, gerade entlang des Mittelrheins.

Die Landungsbrücken am Mainzer Rheinufer in Höhe Innenstadt sind fest in der Hand der Personenschifffahrt. – Foto: Wirtschaftsbetrieb Mainz

Bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) ist das Problem bekannt: „Wir planen weitere Schiffsliegestellen“, kündigt Florian Krekel von der WSV des Bundes im Gespräch mit Mainz& an: Eine Liegestelle in Niederlahnstein sei geplant, eine weitere im St. Goarer Stadtteil Fellen. Auch die Reede in Koblenz werde ertüchtigt, ebenso die in Bad Salzig, bei Mülheim-Kärlich sowie im Hafen von Brohl sollen weitere Stellen entstehen. Noch in diesem Jahr sollen drei Liegeplätze in Bingen samt Autoabsetzplatz fertig werden, weitere Plätze sind in Wiesbaden-Schierstein geplant.

„Unser Ziel ist es, im Abstand von etwa 35 Kilometern Liegeplätze anzubieten“, betont Krekel, „wir haben das schon vor Jahren für notwendig gehalten.“ Mangels personeller Kapazitäten sei die WSV aber „bisher nur sehr langsam voran gekommen“, räumt er ein. Der Rhein sei eine Binnenwasserstraße mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung, „eine Hauptverkehrsstraße“, betont Schneidler. Die Binnenschifffahrt sorge „direkt oder indirekt dafür, dass Häuser gebaut werden können (Sand, Kies, Zement), Straßen gebaut werden können, Brot auf den Tisch kommt (Getreidetransporte!!), Strom aus der Steckdose kommt (Kohle, noch, Biomasse), Autos fahren können und Heizungen laufen (Tankschiff), dass Produkte der modernen Chemie (Baustoffe, Medikamente, Düngemittel, Kunststoffe etc.etc.) entstehen können“, erklärt Firmbach .

Man müsse den Menschen, die auf ihm arbeiteten „die gleichen Rechte zugestehen, wie denen an Land“, fordert Jeske: „Wir können den Rhein nicht allein als Naherholungsgebiet und Fotokulisse sehen.“ Und eine weitere Binnenschifferin, Karin Scheubner, schreibt in ihrem Mainz&-Kommentar: „Wir haben früher oft in Mainz Wochenende gehalten, die Kinder abgeholt, sonntags wieder zurückgebracht, samstags shopping gegangen, Museen besucht, Weinfeste usw. mitgefeiert.“ Die Mainzer hätten ihr Schiff und seine Bewohner immer „äußerst interessant und beneidenswert gefunden“, sagt Scheubner, und fügt traurig hinzu, das sei offenbar vorbei: „Wir fühlen uns nicht mehr willkommen.“ Ein Fluss ohne Schiffe, fügte sie noch hinzu, „ist ein toter Fluss.“

Info& auf Mainz&: Unseren Bericht über den Protest der Anwohner am Mainzer Zollhafen und in der Taunusstraße könnt Ihr hier noch einmal nachlesen – samt der zahlreichen Kommentare darunter.

 

 

 

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Dreckiges Pflaster Bahnhofstraße: Stadt startet Probeversiegelung – Imprägnierung wurde aus Kostengründen gespart, „jetzt finanzierbar“

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Es war das Ärgernis des Sommers: Der neue Belag in der Mainzer Bahnhofstraße fällt seit Monaten durch extrem schwarze Flecken und verdreckte Stellen auf. Ausgerechnet das als „neuer Boulevard“ angepriesene Stadtentrée war bereits kurz nach seinem Start unansehnlich und abstoßend, der „Konfetti-Belag“ erwies sich als den Belastungen nicht gewachsen. Der Grund: Wie Mainz& schon im November 2017 berichtete, hatte die Stadt an der Imprägnierung gespart. Nun soll doch nachgebessert werden: Am Dienstag werden zwei Probeflächen in der Bahnhofstraße imprägniert beziehungsweise versiegelt, wie die Stadt mitteilte. So wolle man nach einer Probephase bewerten können, „ob eine der gewählten Methoden eine deutliche Verbesserung erzielt.“ Denn inzwischen sei das Geld für eine flächendeckende Versiegelung da.

Schwarze Flecken, unansehnliche Stellen: Das Pflaster in der Bahnhofstraße hält dem Alltag nicht wirklich Stand. Nun soll imprägniert werden. – Foto Désirée Thorn

Anfang Oktober 2017 war die neugestaltete Bahnhofstraße fertig geworden, gerade rechtzeitig zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz. Doch schon acht Wochen später stellte sich heraus: Der helle Belag entwickelte in rasanter Weise schwarze Flecken. Die vermehrten sich in der Folgezeit, gerade rund um Sitzplätze wurde der Boden regelrecht schwarz. „Man kann vorher nicht absehen, wie sich der Verschmutzungsprozess gestalten wird“, antwortete Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) Ende November 2017 auf Anfrage der CDU im Mainzer Stadtrat, die Stadt wolle nun verstärkt Reinigen. „Es wird besser werden bei häufigerer Benutzung“, versprach Grosse damals.

Wurde es aber nicht, im Gegenteil: Die schwarzen Flecken vermehrten sich. Schon im November 2017 hatte Grosse in der gleichen Stadtratssitzung einräumen müssen: Imprägniert wurden die Platten nicht. In der Planungsphase sei „die Option einer Oberflächenversiegelung“ geprüft, aber aufgrund der hohen zusätzlichen Kosten nicht weiterverfolgt worden. Im August dieses Jahres dann räumte die Stadt auf erneute Anfrage der CDU im Stadtrat ein: Eine Imprägnierung des Belags in der Bahnhofstraße hätte die Materialkosten um rund 25 Prozent erhöht. Das sei mit „dem damaligen Förderhöchstsatz nicht abbildbar“ gewesen.

Die Wahl des Materials sei „im Rahmen einer Vorbemusterung unter Teilnahme aller an den Planungen Bahnhofstraße und Große Langgasse beteiligten externen und internen Planer/Innen“ erfolgt, heißt es in der Antwort auf die Anfrage weiter. Die Wahl sei ferner bei einer „Hauptbemusterung mit Entscheidung über die Wahl des Materials in den Sitzungen des Bauausschusses am 22.09.2016 und Verkehrsausschuss am 29.09.2016“ getroffen worden. Dem ausgewählten Material sei damals „aufgrund seiner feinporigen Struktur eine gute Pflegeleichtigkeit attestiert“ worden, verteidigt sich die Stadt weiter.

Und so sollte das Pflaster in der Phantasie der Planer wirken. – Grafik: Büro Bierbaum

Letztlich habe „der hohe Nutzungsdruck und die anhaltende Trockenheit (keine natürliche Reinigung) zu den inakzeptablen Verunreinigungen“ in diesem Sommer geführt, sagte Bürgermeister Günter Beck (Grüne) im August weiter. Die Imprägnierung werde zudem nur geringe Auswirkungen auf spätere Reinigungs- bzw. Pflegekosten haben. Auch mit Versiegelung sei eine kontinuierliche Reinigung unumgänglich, hatte Grosse bereits im November 2017 argumentiert.

Inzwischen sei der Höchstfördersatz durch den Fördergeber angehoben worden, teilte die Stadt nun weiter mit. Eine Kostensteigerung durch eine Imprägnierung sei jetzt bei den Projekten Große Langgasse und Münsterplatz/Schillerstraße finanzierbar. Eine Entscheidung über eine nachträgliche Imprägnierung der Bahnhofstraße sei aber noch nicht gefallen, betonte die Stadt weiter: Die Widerstandsfähigkeit der Beläge mit Imprägnierung gegen Verunreinigungen werde zwar etwas verbessert. Eine Reinigung im Nassreinigungsverfahren sei aber immer noch notwendig, um ein ansprechendes Erscheinungsbild zu gewährleisten – insbesondere bei längeren Trockenperioden.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Verschmutzung des Pflasters in der Bahnhofstraße lest Ihr in diesem Mainz&-Artikel aus dem November 2017. Mehr über die ursprüngliche Vorstellung von Belag und Gestaltung der Bahnhofstraße gibt es hier bei Mainz&.

 

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Größte Weinernte seit 1999 erwartet – Weinlese 2018 geht als absoluter Ausnahmejahrgang in Geschichte ein

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Der Weinjahrgang 2018 geht als absoluter Ausnahmejahrgang in die Geschichte ein: Nach dem wärmsten Sommer und dem frühesten Weinlesestart seit Beginn der Aufzeichnungen, haben die Winzer jetzt auch noch eine Rekordmenge bei der Lese eingefahren. Nach den jüngsten Ertragsschätzungen sei eine Weinmostmenge von bundesweit rund 10,7 Millionen Hektolitern zu erwarten, teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) mit. Das wären 23 Prozent mehr als der langjährige Durchschnitt, in Rheinhessen wird mit 19 Prozent Mengenzuwachs gerechnet. Und das bei unglaublichen Qualitäten: Die Winzer in der Region schwärmen von kerngesunden Trauben mit hohen Oechslewerten und großartiger Aromatik. Die Weinlese 2018 sprengt alle Rekorde.

Die Weinlese 2018 wird ein absoluter Ausnahmejahrgang: Der Weinjahrgang bringt nicht nur höchste Klasse, sondern jetzt auch noch große Masse – es wird eine Rekordweinmenge. – Foto: gik

Es war am 6. August, als das DWI zum offiziellen Startschuss zur Weinlese 2018 gab – es war der früheste Weinlesestart aller (registrierten) Zeiten. Nach dem wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnung, folgte eine ebenfalls sehr frühe Rebblüte Anfang Mai und ein enorm heißer und trockener Sommer. Den Trauben bekam das ausgezeichnet: Schon mit dem Start der Weinlese staunten die Winzer über hocharomatische Moste und Vollreife Trauben, die kerngesund waren. Zügig gingen die Winzer von der Federweißenlese in die Haupternte über, ungewöhnlich früh wurden auch schon Rotweine gelesen. Anfang Oktober meldeten sogar Spitzenwinzer im Rheingau: „Weinlese abgeschlossen“ – zu einem Zeitpunkt, als vor wenigen Jahrzehnten die Weinlese im Rheingau überhaupt erst begonnen hätte.

Die Qualität der gelesenen Trauben begeisterte die Winzer fast durchgehend, die Befürchtungen galten der Menge: Weil viele Trauben winzig und geschrumpelt waren, blieb die Frage, wie groß die Ernte ausfallen würde. Zur großen Überraschung gaben die Weinberge aber nicht nur höchstwertige Klasse, sondern auch noch Masse aus: Mit 10,7 Millionen Hektolitern rechnet das DWI nach den ersten großen Ertragsschätzungen. Zum Vergleich: 2017 holten die Winzer nur 8,76 Millionen Hektoliter in ihre Keller, das langjährige Mittel liegt bei 8,8 Millionen Hektolitern.

Damit wäre die Weinernte 2018 die größte seit dem Jahr 1999 – das wäre die größte der letzten 19 Jahre. Und besonders im Westen der Republik profitieren die Winzer besonders. Während die Winzer im Anbaugebiet Saale-Unstrut ganze 5 Prozent Plus und die in Sachsen 7 Prozent plus melden, explodieren entlang des Rheins die Erntemengen: Der Rheingau meldet ein Plus von 36 Prozent, die Hessische Bergstraße gar von 45 Prozent. Auch an der Nahe liegen die Schätzungen bei plus 40 Prozent, an der Mosel bei plus 36 Prozent und an der Ahr bei plus 45 Prozent.

Weinerntemengen 2018 nach den Ertragsschätzungen der Weinanbaugebiete. – Grafik: DWI

Spitzenreiter ist der Mittelrhein mit einem sagenhaften Zuwachs von 64 Prozent. Da schneidet Rheinhessen mit einem Plus von 19 Prozent geradezu moderat ab – allerdings ist Rheinhessen ohnehin das größte deutsche Weinanbaugebiet mit großen Flächen und traditionell hohen Mengen. Hier wird in diesem Jahr mit 2,95 Millionen Hektolitern gerechnet, 2017 waren es 2,476 Millionen Hektoliter.

Die Trockenheit dieses Sommers habe der Reben- und Reifentwicklung „rückwirkend betrachtet mehr genutzt als geschadet“, bilanziert denn auch das DWI: „Dank der trocken-heißen Witterung präsentierten sich die Trauben bis in den Oktober hinein kerngesund, sehr aromatisch und hoch reif.“ Die Rotweinsorten hätten ganz besonders von dem sonnigen Sommer profitiert – freut Euch also auf satte Rotweine mit voller Aromenfülle.

Die Winzer achteten allerdings im Gegensatz zum Jahrhundertsommer 2003 in diesem Jahr darauf, dass die Trauben nicht mit allzu hohen Mostgewichten in die Keller kamen, um die Weine nicht übermäßig kräftig werden zu lassen. Steuern lässt sich das vor allem mit dem Lesezeitpunkt, auch das ein Grund, warum die Weinlese 2018 in weiten Teilen bereits beendet ist. „Die Weinfreunde können sich auf ausgesprochen fruchtige Weißweine und farbkräftige, vollmundige Rotweine dieses Jahrgangs freuen“, heißt es denn auch beim DWI. Tun wir 😉

Info& auf Mainz&: Unseren Bericht vom Start der frühesten Weinlese aller Zeiten könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.

 

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24 Stunden Einkaufen an Werktagen – Junge Liberale wollen Ladenöffnungszeiten ändern und starten dafür Volksinitiative

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Bis Ende 2017 konnte man in der Mainzer Innenstadt an diversen Kiosken auch noch spät in der Nacht etwas besorgen: Bier um Mitternacht? Zigaretten ausgegangen? Kein Problem: Einige Kioske am Bahnhof und in der Mainzer Neustadt hatten da noch offen. Das ist vorbei: Das Ordnungsamt setzte durch, was im Gesetz steht – die Ladenöffnungszeiten schreiben eine Schließung spätestens um 22.00 Uhr vor. Das ruft jetzt die Jungen Liberalen (JuLis) auf den Plan: Die Jugendorganisation der FDP will die Ladenöffnungszeiten freigeben – und startet dafür eine Volksinitiative. Das ist kein Bürgerbegehren, sondern ein Antrag an den Landtag, sich mit dem Thema zu beschäftigen und darüber abzustimmen. 30.000 Unterschriften sind nötig. Mainz& hat mit dem Rheinhessischen JuLi-Chef Alexander Puderbach darüber gesprochen.

Der rheinhessische JuLi-Vorsitzende Alexander Puderbach erklärt in einem Kiosk in Mainz seine Volksinitiative für längere Ladenöffnungszeiten an Werktagen. – Foto JuLis

„Wir werden in den nächsten Tagen eine Volksinitiative starten“, kündigt der Mainzer JuLi-Chef an. Das Ziel sei eine Änderung des Ladenöffnungsgesetzes in Rheinland-Pfalz: Sämtliche Verkaufsstellen sollen montags bis samstags rund um die Uhr öffnen dürfen, die Rheinland-Pfälzer 24 Stunden einkaufen können – wenn denn Geschäfte das anbieten. Es sei „Zeit für eine echte Späti-Kultur“ wie in anderen Städten auch, sagt Puderbach. Derzeit schreibt das Gesetz eine Schließung zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens vor.

Auslöser für die Initiative: Die Öffnungszeiten der Kioske in Mainz. „Letztes Jahr setzte das Mainzer Ordnungsamt die Schließung um 22.00 Uhr durch, das war jahrelang anders“, berichtete Puderbach. Nun entgehe den betroffenen Kiosken sehr viel Umsatz, während viele Kunden es vermissten, noch nachts um 1.00 Uhr schnell etwas holen zu können. „Mainz hat ein sehr belebtes Abend- und Nachtleben“, betont Puderbach, einer Großstadt wie Mainz stünden längere Kiosköffnungen wie in anderen Großstädten gut an.

Zudem dürften manche Verkaufsstellen als Cafés oder Bistros länger öffnen, das verzerre den Wettbewerb, argumentiert Puderbach weiter und fordert: „Die Öffnungszeiten sollten flexibilisiert werden, es soll jeder dann öffnen, wann er will, und jeder dann einkaufen, wenn es für ihn sinnvoll ist.“ Es sei nicht vermittelbar, dass es Kioske gebe, die länger aufhalten dürften, weil sie Sitzgelegenheiten und Toiletten anbieten könnten, andere das aber aus Platzmangel nicht könnten. Eine Freigabe der Regelung werde zudem nicht dazu führen, dass Baumärkte oder Supermärkte rund um die Uhr öffneten, glaubt Puderbach: „Die Öffnungszeiten sind kein Muss, sondern eine Möglichkeit.“

Kioske in Mainz müssen derzeit um 22.00 Uhr schließen, auch die Trinkhalle des Eulchen-Biers. – Foto: Eulchen Bier

In den Stadtstaaten Hamburg und Berlin, aber auch im Flächenland Sachsen-Anhalt funktioniere das schon, betont Puderbach, Sonn- und Feiertage wollen die JuLis nicht antasten. Auch die Arbeitnehmerrechte wolle man damit nicht angreifen, sagt Puderbach, „aus unserer Sicht kann man dadurch mehr Arbeitsplätze schaffen.“ Und gerade in den Städten gebe es einen Bedarf bei jungen Leuten, zu später Stunde noch einzukaufen.

In den kommenden Tagen wolle man deshalb mit dem Auslegen von Unterschriftenlisten beginnen, 30.000 müssen binnen eines Jahres zusammenkommen – das sei zu schaffen, sagt Puderbach: „Wir haben schon Unterstützung aus anderen Städten wie Koblenz und Trier.“ Ein Volksbegehren sei die Initiative nicht, die Hürden dafür seien zu hoch. Für die Volksinitiative liegen die Hürden niedriger, bekommt man die Unterschriften zusammen, muss sich der Landtag mit dem Gesetzesentwurf der JuLis befassen. „Der Landtag muss innerhalb einer bestimmten Frist ein Gesetzgebungsverfahren einleiten“, erklärt Puderbach, die Initiatoren müssten im Ausschuss angehört, im Landtag darüber abgestimmt werden.

Dass der Gesetzentwurf zur Freigabe der Ladenöffnungszeiten im Landtag tatsächlich eine Mehrheit findet, glaubt auch Puderbach eher nicht. Zwar sitzt die Mutterpartei FDP im Landtag und sogar in der Regierung, doch der Koalitionspartner SPD sei bislang gegen eine Öffnung. „Wir möchten Öffentlichkeit schaffen, um Druck auszuüben“, sagte Puderbach, man wolle eine Debatte anstoßen – 2019 sind Kommunalwahlen. „Wir möchten mit den Leuten ins Gespräch kommen“, sagt Puderbach, „das ist erst mal unser Vorschlag, vielleicht lässt sich daraus etwas entwickeln.“

Info& auf Mainz&: Mehr zu den JuLis Mainz-Rheinhessen findet Ihr auf dieser Facebookseite.

 

 

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Local Heroes mit viel Mainzer Flair – „me and all“-Hotel feiert drei Tage Eröffnung – Schnitzeljagd durchs Hotel und Chillen in der Lounge

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Lange war es die nervigste Baustelle von Mainz, nun soll daraus das neue „Mainzer Wohnzimmer“ werden: Am Donnerstag feiert das „me and all“-Hotel der Lindner Gruppe am Binger Schlag große Eröffnung. Drei Tage lang sollen sich Local Heroes die Klinke in die Hand geben und die Mainzer ins neue Haus locken: Das neue Boutique-Hotel will nicht irgendein weiteres Hotel sein, sondern mit einem besonderen Event-Konzept die Stadt ins Hotel holen und selbiges nach Mainz öffnen. Ein urbanes-lässiges Flair mit Vintage-Möbeln, Co-Working Spaces und vielen Mainzer Veranstaltungen soll ein junges, hippes Publikum locken, die „me and all“-Hotellinie soll vor allem jüngere City- und Business-Reisende ansprechen. Zum Local Heroes-Festival werden unter anderem Mainzer Winzer, Eulchen Bier, N’Eis und Stullen Andi Leckeres mit Mainzer Flair servieren, das Erkunden des Hotels ist ausdrücklich erwünscht – den großartigen Blick über die Stadt vom Fitnessbereich aus inklusive.

Das neue „me and all“-Hotel der Lindner Gruppe am Binger Schlag, kommende Woche wird groß Eröffnung gefeiert. – Foto: gik

„Wir wollen einen lockeren Zugang zum Gast“, sagt Hotelmanager Holger Hanselmann, der 33-Jährige steht selbst für das Konzept des „me and all“: Hanselmann hat schon in Hotels in New York, München und auf den Malediven gearbeitet. Seit Juli 2013 war er im Mainzer Hilton tätig, bevor er als neuer Hotelchef zur Lindner-Kette wechselte. Er fühle sich als Mainzer, erzählte Hanselmann bei der Vorbesichtigung Mainz&, nun eröffnet er mit dem Mainzer Haus das zweite „me and all“-Hotel der Lindner-Gruppe.

2015 entwickelte die Düsseldorfer Hotelgruppe die Boutique-Hotels als Zweitmarke, 2016 eröffnete das erste Haus dieser Art in Düsseldorf. „Die Gästebedürfnisse haben sich geändert“, sagt Pressesprecherin Catherine Bouchon. Und so kommt das Mainzer „me and all“-Hotel mit modernem Chic aus Vintage-Möbeln, Kaminlounge und Co-Working-Bereichen daher. Der Empfangstresen steht locker im Eingangsbereich, Checkin, Bar und Lounge gehen fließend ineinander über. „Bei uns kann der Gast auch mobil einchecken“, sagt Hanselmann, „das gibt es in keinem anderen Hotel.“

Hotelzimmer im neuen „me and all“ Hotel Mainz. – Foto „me and all“

Modernste Technik ist für die Zielgruppe natürlich ebenfalls ein Muss: 1 Gigabit Highspeed Internet ist im Haus selbstverständlich inbegriffen, auf den Fernsehern laufen Netflix und Amazon Prime. Auch die Zimmer sind in jugendlich-modernem Stil gehalten, das Waschbecken steht da schon einmal an einer Holzsäule im Eingangsbereich, große Boxspringbetten und warme Blau- und Brauntöne dominieren die Einrichtung. Die Ausstattungsdetails nehmen Anleihen bei der Weinregion Mainz und bei Johannes Gutenberg, Luxus und Gemütlichkeit sollen an allen Stellen miteinander verschmelzen. Billig ist das Vergnügen nicht: Die Preise des „me and all“ liegen zwischen 100,- und 200,- Euro. 162 Zimmer hat das Hotel zu bieten, die 108 Standardzimmer haben eine Größe von etwa 20 Quadratmetern, die 48 Suepoerior-Zimmer und sechs Suiten sind bis zu 34 Quadratmeter groß.

Das Konzept komme bisher in Düsseldorf hervorragend an und ziehe Kunden aller Altersschichten ins Hotel, sagte Bouchon. Bis Ende 2021 sollen denn auch „me and all“-Hotels in zentralen Lagen der Städte Hannover, Kiel und Stuttgart folgen. In Mainz ist ein Highlight das Fitnesscenter mit Wellnessbereich im obersten Stock des Hauses – mit Blick über den Bahnhof und Mainz. Auf zwei Etagen findet man hier Workout-Bereiche und entspannende Liegezonen, zwei finnische Saunen und eine kleine Dachterrasse – und vor allem einen grandiosen Ausblick über Mainz.

Der Wellness-Bereich im neuen „me and all“ Hotel Mainz. – Foto „me and all“

Das Hotel will aber nicht nur auf Mainz herabsehen, sondern die Stadt richtiggehend ins Haus holen. „Wir wollen die Barriere zwischen Hotel und Stadt aufbrechen“, sagt Hornemann, die Gäste heute wollten auch Regionales erleben. Und so wird es im „me and all“-Hotel Mainzer Produkte wie Eulchen Bier und N’Eis geben, Weine von Mainzer Winzern, Craftbeer von Kuehn Kunz Rosen, Eistee von AiLaike und vieles mehr.

Im September öffnete das „me and all“ seine Tore, vom 11. bis 13. Oktober wird nun Eröffnung mit einem „Local Heroes Festival“ gefeiert. Um 12.30 Uhr ist die große Eröffnungsfeier, ab 14.30 Uhr kann man das Hotel individuell erkunden, „das Mainzer Wohnzimmer-Flair erleben, sich kulinarisch und musikalisch von den Local Heroes verwöhnen lassen und bei verschiedenen Workshops selbst kreativ werden“, wie es in der Ankündigung heißt. An den Folgetagen geben sich dann immer ab 12.00 Uhr lokale Künstler die Ehre, treten Singer-Songwriter auf und lassen DJs die Lobby mit modernem Lebensgefühl pulsieren.

Die Gäste können in Schnitzeljagden das neue Hotel erkunden und einen Blick hinter sonst verschlossene Zimmertüren werfen, in den Boxspringbetten Probe liegen oder im Hotel-Gym trainieren. Auch kann man an der Rezeption Longboards im exklusiven „me and all“-Design ausleihen und damit durch Mainz cruisen. Popup-Events und Kreativworkshops sorgen für zusätzliches Flair. So könnt Ihr Jutebeutel per Siebdruck gestalten oder mit Sue von Klotz & Quer beim Upcycling-Workshop Resten von der Hotelbaustelle kreativ neues Leben schenken. Im hinteren Teil der Lounge mit Kaminecke wird Jerome Kantner alias Barber J im Pop-Up-Barbershop für präzise Frisuren und begnadete Cuts sorgen – allerdings nur für Männer.

„Die drei Festivaltage enden jeweils mit Beats und Party“, heißt es im Programm weiter, „dafür sorgen bei Wohnzimmerkonzerten und DJ-Sets die Local Heroes Fenner, Tim’s Department und Good Morning Yesterday sowie DJ Collecta, Josef Jona, Soul Select, Gianni und Teenage Mutants.“ Es ist ein Vorgeschmack auf die künftigen „Local Heroes“-Events im „me and all“: Ab dem 18. Oktober startet das regelmäßige Eventprogramm des Hotels mit dem wöchentlichen Feierabend-Event mit DJ Collecta in der Lounge. Jeden Monat sind Wohnzimmerkonzerte, Comedy und Sport-Pop-Up-Veranstaltungen geplant.

Info& auf Mainz&: Eröffnung des „me and all“-Hotels in Mainz, Am Binger Schlag, am Donnerstag, 11. Oktober 2018, ab 12.30 Uhr. Local Heroes Festival vom 11. bis 13. Oktober 2018, jeweils ab 12.00 Uhr. Das „me and all“ findet Ihr hier im Internet, zum Festivalprogramm geht es direkt hier entlang.

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Mainzer Dieselfahrer gucken in die Röhre – Umrüstungen oder Prämien bei Dieselkompromiss nur für 14 Städte – Frankfurt und Mainz nicht dabei

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Zugnummer 117: Der Einspritzer Dobrindt - "Weil Harnstoff Diesel saub´rer macht,/ hat sich der Dobrindt ausgedacht:/ „Ich geb paar Spritzer gern dazu,/ dann hat die Industrie ihr Ruh. " - Foto: gik

Kopfschütteln am Dienstag in Mainz: Der Dieselkompromiss der Großen Koalition in Berlin sieht keine Hilfen für Dieselbesitzer in Mainz vor, obwohl hier am 24. Oktober Fahrverbote drohen. Die GroKo einigte sich in der Nacht zum Dienstag nur auf Umtauschprämien oder Hardware-Nachrüstungen für Dieselbesitzer in 14 Städten Deutschlands. Mainz ist nicht dabei, auch die Stadt Frankfurt nicht – obwohl das Wiesbadener Landgericht dort bereits zum 1. Februar 2019 ein Dieselfahrverbot anordnete. Die Regelungen „verletzen mein Rechtsempfinden ganz eklatant“, sagte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Dienstag auf Mainz&-Anfrage: „Da werden Verbraucherschutzinteressen ganz offensichtlich auf dem Altar des Schutzes der Automobilindustrie geopfert.“

Diesel-Einspritzer Dobrindt (CSU) – so sahen das schon die Mainzer Narren auf einem Motivwagen im Rosenmontagszug… – Foto: gik

Sechs Stunden hatten CDU, CSU und SPD am Montagabend um eine Einigung im Dieselstreit gerungen, am Ende legte die Koalition erstmals ein umfassendes „Konzept für saubere Luft und die Sicherung der individuellen Mobilität in unseren Städten vor.“ Das Konzept sieht – so unsere erste Sichtung – Unterstützung für Kommunen vor, die den Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft überschreiten. Hier will der Bund die Umrüstung von schweren Fahrzeugen wie Müllfahrzeuge mit Hardware-Katalysatoren mit 80 Prozent fördern, und zwar ab 2019. 28.000 Fahrzeuge sollen hier umgerüstet werden.

Ferner will der Bund Handwerker- und Lieferfahrzeuge bei der Nachrüstung mit Diesel-Katalysatoren zu 80 Prozent fördern, berechtigt sollen aber nur gewerblich genutzte Fahrzeuge sein, die ihren Firmensitz in von Grenzwertüberschreitungen betroffenen Städten oder angrenzenden Landkreisen haben oder die „nennenswerte Aufträge“ in der Stadt haben. Ob damit alle Städte mit Grenzwertüberschreitungen ab 40 Mikrogramm gemeint sind, oder wieder nur die 14 als besonders betroffen definierten Städte, bleibt in dem Papier unklar.  Mit diesen zwei Maßnahmen, so die Bundesregierung weiter, könnten die Städte unter 50 Mikrogramm zusammen mit ihren ohnehin getroffenen Maßnahmen es schaffen, bis 2020 den Grenzwert von 40 Mikrogramm einzuhalten, hieß es im Bundesumweltministerium. Allerdings erfuhr Mainz& auch: Im Ministerium rechnet man damit, dass die Umrüstungen des kommunalen Fuhrparks pro Jahr zwei Mikrogramm Senkung bringen.

Für Frankfurt hatten die Wiesbadener Richter zudem gerade erst überdeutlich gemacht, dass ihnen genau solche Maßnahmenbündel keineswegs ausreichend. Damit dürfte fraglich sein, dass das neue Maßnahmenpaket des Bundes vor Gericht Fahrverbote tatsächlich vermeiden kann – konkret zeigen wird sich das bereits bei der Verhandlung am 24. Oktober über Dieselfahrverbote in Mainz.

Dieselfahrer in Mainz haben vorerst keinen Anspruch auf Umtauschprämien oder Hardware-Nachrüstung – die Mainzer gucken in die Röhre. – Foto: gik

14 Städte, die derzeit mehr als 50 Mikrogramm Stickoxide aufweisen, definierte der Bund als besonders belastet, das sind: München, Stuttgart, Köln, Reutlingen, Düren, Hamburg, Limburg, Düsseldorf, Kiel, Heilbronn, Backnang, Darmstadt, Bochum und Ludwigsburg. Für die Dieselbesitzer in diesen Städten sowie der angrenzenden Landkreise sollen künftig zwei Angebote gelten: Eine Umtauschaktion der deutschen Autohersteller für Euro 4 und Euro 5-Diesel, auch beim Kauf von Gebrauchtwagen. Die Prämien sollten vor allem den Wertverlust ausgleichen, so werde „sicher gestellt, dass jeder betroffene Euro 4/5-Dieselkunde vor der möglichen Einführung von Verkehrsbeschränkungen in seiner Region über ein anderes Fahrzeug verfügt, welches ihm die Einfahrt ermöglicht“, heißt es im Text wörtlich. Dass der Dieselkunde dafür auf eigene Kosten ein neues Auto kaufen muss, steht im Text nicht – im Vorfeld hieß es, die Einigung dürfe nicht zu Lasten der Dieselbesitzer gehen.

Angebot Nummer zwei soll nun doch eine Hardware-Nachrüstung für Euro 5-Diesel sein, die Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) noch Stunden vor dem Gipfel als „unmöglich“ ablehnte. Wolle ein Fahrzeughalter seinen Euro 5-Diesel mit SCR-Katalysatoren umrüsten, „erwartet der Bund vom jeweiligen Automobilhersteller, dass er die Kosten hierfür einschließlich des Einbaus übernimmt“, heißt es in dem Papier. Der Haken daran: Die Automobilhersteller lehnten umgehend ab, Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte dazu: Zwingen könne man sie nicht.

Stau auf der Brücke von Kastel nach Mainz - Foto: Sigi
Pendlern mit Dieselautos nach Frankfurt droht ab Februar 2019 das Einfahrverbot. – Foto: S.Babst

Kritiker werteten die Einigung deshalb umgehend als Konjunkturprogramm zur Ankurbelung des Autoabsatzes, die hessische Linke sprach von einem „beSCHEUERten Konzept“, bei dem sich vor allem Verkehrsminister Scheuer durchgesetzt habe: „Die ganze Herangehensweise, die Autoindustrie für ihr Versagen und Betrügen auch noch mit einem neuen Konjunkturpaket zu belohnen, ist an Chuzpe nicht zu überbieten und eine unfassbare Unverschämtheit“, schimpfte Linksfraktionschefin Janine Wissler. Die Bundesregierung müsse notfalls gesetzlich eingreifen, um die Automobilindustrie dazu zu bringen, die Grenzwerte einzuhalten.

In Hessen ist in vier Wochen Landtagswahl, die Metropole Frankfurt besonders betroffen – hier droht bereits konkret ab 1. Februar ein Fahrverbot für Euro 4-Diesel, zum September 2019 auch für Euro 5-Diesel. Daran werde der Berliner Dieselkompromiss nichts ändern, kritisierte der hessische FDP-Fraktionschef Réné Rock, auch weil die Nachrüstungen zeitlich gar nicht so schnell umzusetzen seien. „Die Berliner Einigung ist keine Lösung für Frankfurt“, schimpfte Rock, der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in Berlin „gescheitert“. Bouffier hatte nach dem Wiesbadener Urteil plötzlich ebenfalls Diesel-Nachrüstungen vom Bund gefordert – auf Kosten der Autoindustrie und für alle Dieselfahrer.

Berechnungen des Bundesumweltamtes zu den reales Stickoxid-Emissionen der verschiedenen Dieselklassen. – Grafik: Bundesumweltamt

Sein Herausforderer Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) sagte am Montag vor Bekanntwerden des Dieselkompromisses Mainz&: „Eine Lösung ohne Frankfurt geht aus meiner Sicht gar nicht. Ich hoffe, dass es heute Abend dieses Ergebnis gibt, wenn nicht, ist es kein Ergebnis.“ Die hessischen Grünen wiederum betonten, es sei der Druck aus Hessen gewesen, der endlich Bewegung in die festgefahrene Dieselfrage gebracht habe, es blieben aber noch Fragen offen, gerade für Hessen. Wenn nötig, müssten Hardware-Nachrüstungen und Angebots-Aktionen erweitert werden.

Im Kompromisspapier der GroKo heißt es noch, die beiden Angebotsoptionen würden auch für solche Städte gelten, „in denen demnächst (…) Verkehrsbeschränkungen“ vorgesehen würden. Berechtigt seien dann auch Fahrzeughalter, die ein Beschäftigungsverhältnis in der betroffenen Stadt hätten, Selbstständige, deren Firmensitz dort sei sowie „Fahrzeughalter, für die es eine Härte bedeuten würde.“ Damit müssen Städte erst Fahrverbote anordnen, damit ihre Bürger in den Genuss potenzieller Angebote kommen.

„Man muss als Verbraucher Glück haben, in einer der besonders definierten Regionen zu leben, denn sonst guckt man in die Röhre“, sagte dazu Ebling. Auch Mainzer Verbraucher hätten damit derzeit keine Möglichkeit, Nachrüstungen oder einen Umtausch einzufordern, Bewohner anderer Gebiete aber schon. „Das verletzt mein Rechtsempfinden ganz eklatant“, kritisierte Ebling. Auch das In-die-Pflicht-Nehmen der Automobilindustrie „bleibt am Ende unklar“, betonte der OB. Von den neuen Fördermöglichkeiten für kommunale Fuhrparks könne Mainz aber profitieren, hier werde die Stadt „sicher zugreifen“, heißt es in der Verwaltung.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Mainzer derzeit wegen Überschreitung der Grenzwerte verklagt, sprach mit Blick auf den Dieselkompromiss von einer „doppelten Nulllösung“: Auch nach drei Jahren befinde sich die Bundesregierung „weiter im Würgegriff der Dieselkonzerne“, kritisierte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Minister Scheuer habe „eine grandiose Lobbyleistung“ zugunsten der Automobilindustrie vollbracht. Die Regierung verweigere unterdessen elf Millionen Autohaltern eine wirksame Hilfe, sagte Resch – noch in diesem Herbst stünden weitere acht Gerichtsurteile zu Fahrverboten in deutschen Städten. „Fahrverbote“, sagte Resch noch, „lassen sich mit dieser doppelten Nulllösung nicht vermeiden.“

Info& auf Mainz&: Den gesamten Dieselkompromiss der GroKo könnt Ihr Euch im Detail hier herunterladen und durchlesen. Mehr zum Fahrverbot in Frankfurt lest Ihr hier bei Mainz&.

 

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