Achtung Mainz: Ab dem kommenden Montag ändern sich im ganzen Stadtgebiet die Abfuhrtermine für die Müllabfuhr! Grund sind die wachsende Stadt mit immer neuen Wohngebieten, aber auch die Umstellung auf neue Abfallsammelfahrzeuge: Die Kommunale Abfallwirtschaft Mainz-Bingen stellt ihre Flotte auf Einkammerfahrzeuge um, damit kann künftig nur noch eine Müllsorte gleichzeitig abgeholt werden. Zudem seien Abfalltouren optimiert worden, ab dem 30. Juni 2025 ändern sich deshalb in großem Umfang die Abfuhrtage in der Stadt Mainz.

Das dürfte für viele eine echte Umstellung werden. Die Stadt Mainz ändert grundlegend die Abfalltermine – und zwar im ganzen Stadtgebiet. Ab dem kommenden Montag gelten neue Abholtermine für den Müll, und bei den meisten werden sich damit die gewohnten Zeiten ändern. Im Internet ist inzwischen der neue Abfallkalender verfügbar, beim Blick darauf zeigt sich: Gab es mancherorts bislang einen festen Termin, so kann es jetzt mehrere pro Woche geben – mancherorts muss also etwa die Restmülltonnen am Montag raus, Bio und Papier aber werden am Donnerstag abgeholt, so ein Beispiel.
An diesem Donnerstag gab die Stadt Mainz die Neuerungen bekannt: „Mainz startet nun mit einer neuen, wirtschaftlich optimierten Tourenplanung auf Basis von Mono-Abfallsammelfahrzeugen“, teilte die Stadt Mainz mit: „Ab 30. Juni 2025 ändern sich deshalb in großem Umfang die Abfuhrtage in der Stadt Mainz.“ Dies betrifft insbesondere die Grundstücke mit 2-Rad-Abfallgefäßen mit einer Größe bis 240 Liter, das sind die regulären Mülltonnen, die in den meisten Haushalten stehen.
Zwei-Kammer-Fahrzeuge: unwirtschaftlich und alt
Hintergrund ist eine grundlegende Umstellung der Abholfahrzeuge: In Mainz kamen bisher sogenannte Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeuge zum Einsatz, die seien bereits „vor Jahrzehnten eingeführt worden“ und hätten damals als innovative Technik gegolten, wie die Stadt nun betonte. Bei den Mehrkammer-Fahrzeugen konnte auf der einen Seite Bioabfall und gleichzeitig auf der anderen Seite Restabfall oder Papier geladen werden, damit musste für zwei Abfallarten nur einmal durch die Mainzer Straßen gefahren werden. „Damals galt diese Technik als fortschrittlich, hat sich in Deutschland aber nicht durchgesetzt“, berichtet die Stadt nun.

Denn: Bei der Sammlung seien selten beide Kammern gleichzeitig vollgeworden, das habe sich als unwirtschaftlich herausgestellt. Auch das Abladen habe sich als problematisch erwiesen: So müssten Entsorgungsanlagen zur Verfügung stehen, die am besten zwei Abfallarten gleichzeitig annehmen könnten, um unwirtschaftliche Zwischentransporte zu vermeiden. So war es notwendig, bei der gemeinsamen Erfassung von Bio- und Restabfall beim Müllheizkraftwerk neben dem Restabfall auch den Bioabfall zu entladen. das sei dann an gesonderten Abladestellen in Container erfolgt, die dann nach Essenheim in das Biomassewerk zur weiteren Verarbeitung transportiert wurden – allein im Jahr 2024 seien so etwa 270 Transportfahrten zusammengekommen.
Das Umladen von Bioabfall sei aber wegen auslaufender Verträge im Müllheizkraftwerk in Mainz nicht mehr möglich, auch stehe dafür keine wirtschaftliche Alternative zur Verfügung, heißt es bei der Stadt weiter. Dazu komme noch, dass die Flotte aus Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeugen der Kommunalen Abfallwirtschaft Mainz und Mainz-Bingen (KAW) altersbedingt erneuert werden müssten, deshalb stehe nun die Umstellung auf herkömmliche Abfallsammelfahrzeuge mit nur einer Ladekammer an.
Neue Fahrzeuge machten Umplanung nötig: Neue Abfalltouren
Das aber habe eine komplette Umplanung aller bisherigen Abfuhrtouren notwendig gemacht, zu der noch ein weiterer Grund beigetragen habe: Mainz wächst. „Kontinuierlich entstehen Neubaugebiete, die an die öffentliche Abfallentsorgung angeschlossen werden müssen“, betont die Stadt. Zusätzliche Abfallgefäße in bestehende Planungen einzufügen, habe aber zu einer ständigen Erhöhung des Aufwands geführt, nicht nur bei der Planung, sondern auch im operativen Betrieb der Einsammlung. Man habe deshalb eine neue, wirtschaftlich optimierte Tourenplanung erstellt – und die startet jetzt.

Das heißt aber auch: Die neuen Einkammer-Fahrzeuge fahren völlig neue Routen, Müllbehälter verschiedener Müllsorten werden nicht mehr zeitgleich geleert. Dafür könnten die neuen Fahrzeuge jetzt aber alle Müllbehälter aller Größen gleichzeitig leeren, so könne die Anzahl der für die Hausmüllabfuhr benötigten Abfallsammelfahrzeuge konstant, und die Kostenentwicklung gleichzeitig stabil gehalten werden. Zudem ermöglichten Einkammer-Fahrzeuge wegen ihres geringeren Gewichts auch den Einsatz alternativer Energien: Die KAW setze bereits jetzt vier Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeuge in Mainz ein, informierte die Stadt. Mehrere Elektro- Abfallsammelfahrzeuge stünden ebenfalls in den Startlöchern.
„Bis sich die neuen Touren in der Praxis eingespielt haben, kann es vorübergehend zu Verzögerungen bei der Abfallentsorgung kommen“, warnt die Stadt zudem, die KAW bitte dafür um Verständnis. Die Kommunale Abfallwirtschaftsgesellschaft KAW wurde zum 1. Januar 2024 gegründet, in ihr ging der Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz auf, die seither mit dem Landkreis Mainz-Bingen eine gemeinsame Gesellschaft für die Abfallentsorgung betreibt. Die KAW ist unter Leitung von Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) auch zuständig für die Stadtreinigung in Mainz.
Ihr solltet also unbedingt noch an diesem Wochenende Eure neuen Abfuhrtermine checken – das könnt Ihr hier auf der Homepage der KAW tun. Dort stehen die neuen Abfallplaner zum Download bereit. Die Stadt Mainz schickt ausgedruckte Versionen auch gerne zu, dafür bitte unter Telefon 06131 12-3456 melden, oder im Umweltladen in der Steingasse vorbeigehen. Man kann sich aber auch für einen Infomail-Service anmelden, dann bekommt man jeweils eine Nachricht, wann die nächste Leerung der Mülltonne ansteht.
Info& auf Mainz&: Alle Infos rund um die Abfallentsorgung gibt es hier bei der KAW im Internet. Was es mit Teilservice und Vollservice bei den Mülltonnen auf sich hat, haben wir Euch in diesem Mainz&-Artikel erklärt.