Seit diesem Montag gilt eine große Erleichterung in der Corona-Pandemie: Die Mainzer Wertstoffhöfe öffnen wieder. Das gilt allerdings erst einmal nur für die beiden großen Recyclinghöfe in Mainz-Hechtsheim und in Budenheim, doch hier werden jetzt erstmals seit dem 16. März alle Abfallarten wieder angenommen. Damit entspannt sich die Müll-Lage in der Landeshauptstadt deutlich: In den vergangenen Wochen war immer mehr wilde Müllablagerungen aufgetaucht worden. Die Stadt warnt allerdings: Werden Abstandsregeln nicht eingehalten, werde man die Wertstoffhöfe wieder schließen – in Wiesbaden war das bereits der Fall.

Geschlossener Mainzer Wertstoffhof in Mainz-Hechtsheim. - Foto: gik
Geschlossener Mainzer Wertstoffhof in Mainz-Hechtsheim. – Foto: gik

Die Stadt Mainz hatte im Zuge des Shutdowns zur Eindämmung der Coronapandemie am 23. März alle Wertstoffhöfen der Stadt geschlossen, so wie alle anderen Kommunen auch. Die folgenden vier Wochen wurden allerdings manchem Mainzer sehr lang: Weil Umzüge weiter stattfanden, aber auch weil viele Mainzer den Shutdown nutzten, um Haus und Keller zu entrümpeln oder den Garten fit für den Frühling zu machen, fiel vielerorts reichlich Abfall an. Nur: den wurden die Mainzer nun nicht mehr los – prompt tauchten vermehrt in den Feldern um Mainz wilde Müllablagerungen auf.

Die CDU hatte deshalb Anfang April gefordert, die Wertstoffhöfe wieder aufzumachen, auch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) appellierte eindringlich an die Kommunen, die Entsorgung von Recyclingmüll wieder zu ermöglichen – vergeblich, Die Stadt argumentierte weiter mit dem Gesundheitsschutz der Mitarbeiter, auch als in Wiesbaden die ersten Wertstoffhöfe für Wiesbadener und kleine Gewerbetreibende wieder vorsichtig geöffnet wurden. Wie groß der Druck war, zeigte sich dort umgehend: Der Wertstoffhof in Wiesbaden-Dotzheim wurde gleich am ersten Tag so überrannt, dass die Stadt die Einrichtung nach wenigen Stunden wieder schloss – das Verkehrschaos war zu groß.

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Die Stadt Wiesbaden richtete daraufhin den eindringlichen Appell an ihre Bürger, den Wertstoffhof in Wiesbaden-Nordenstadt nur in zwingenden Notfällen zu nutzen. Notfälle seien ein Umzug in eine kleiner Wohnung, die Anlieferung neuer Möbel, eine Renovierung oder eine Räumung einer Wohnung im Todesfall. „Kurz gesagt: Nur wenn es keine andere Lösung gibt, sollte der Wertstoffhof angefahren werden“, mahnte der Entsorgungsbetrieb – aufräumen, weil jetzt gerade Zeit dafür sei, einfacher Grünschnitt oder der Müll aus der Garage, das seien keine Notfälle.

Der Recyclinghof in Mainz-Hechtsheim ist seit Montag wieder für die Annahme aller Abfallarten offen. - Foto: gik
Der Recyclinghof in Mainz-Hechtsheim ist seit Montag wieder für die Annahme aller Abfallarten offen. – Foto: gik

Nun versucht sich die Stadt Mainz in der Lockerung des strikten Shutdowns, bereits am 9. April führte die erste Wiederöffnung der Recyclinghöfe für den Bereich Grünschnitt zu langen Autostaus vor den Einrichtungen. Offenbar verlief der Betrieb mit den neuen Restriktionen aber erfolgreich, denn nun kann man in Hechtsheim und Budenheim auch wieder andere Abfall- und Wertstoffsorten loswerden. Der Recyclinghof Süd in Hechtsheim ist dabei nur für Bürger aus privaten Mainzer Haushalten gedacht, im Entsorgungszentrum Budenheim darf man hingegen sowohl private als auch gewerbliche Anlieferungen aus Mainz, Budenheim und dem Kreis Mainz-Bingen entsorgen.

Die Stadt Mainz verweist darauf, dass auf Verlangen der Personalausweis vorzuweisen ist und Gewerbebetriebe zwingend einen Nachweis der Abfall-Herkunft brauchen. Anlieferungen aus anderen Entsorgungsgebieten würden abgewiesen. Die Zahl der Fahrzeuge auf dem Gelände wird begrenzt, ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen auf dem Hof ist einzuhalten, das Tragen eines Nase-Mund-Schutzes wird dringend empfohlen. Die Bürger würden gebeten, sich an die Vorgaben zu halten, nur so könne das Angebot weiterhin bestehen – bei einem zu hohem Aufkommen an Anlieferungen oder der Nichteinhaltung der geltenden Regeln behalte man es sich vor, den Betrieb wieder einzustellen.

Zudem bittet die Stadt auch hier, nicht dringliche Anlieferungen wenn möglich bis zum „Normalbetrieb“ aufzuschieben oder Anlieferungen in schwächer frequentierten Zeiten zu tätigen also nicht direkt morgens und nicht am Freitag oder Samstag. Die übrigen Wertstoffhöfe in den Stadtteilen sollen – wenn alles gut geht – ab dem 4. Mai wieder öffnen.

Info& auf Mainz&: Mehr Informationen rund um die Recyclinghöfe und die Abfallentsorgung in Mainz findet Ihr hier im Internet. Die Öffnungszeiten der Recyclinghöfe sieht derzeit wie folgt aus:

• Der Recyclinghof Süd (Emy-Roeder-Straße, 55129 Mainz-Hechtsheim) öffnet nur für Bürgerinnen und Bürger aus privaten Mainzer Haushalten:
Montag und Dienstag: 10.00 – 17.00 Uhr,
Mittwoch: 8.00 – 12.00 Uhr,
Donnerstag bis Samstag: 10.00 – 17.00 Uhr.

• Das Entsorgungszentrum Budenheim (Schwarzenbergweg 1) öffnet für private und gewerbliche Anlieferungen aus Mainz und Budenheim bzw. dem Kreis Mainz-Bingen:
Montag bis Freitag: 10.00 – 17.00 Uhr,
Samstag: 9.00 – 13.00 Uhr.

 

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