Im Jahr 2023 ändert sich einiges in Mainz in Sachen Müll und Straßenreinigung. Die wichtigste Nachricht zuerst: Beides wird ab Januar teurer. Die gute Nachricht: Mainzer können dennoch Geld sparen – wenn sie Tonnen verkleinern und einen „Teilservice“ beantragen. Dabei stellt man die Tonne selbst an den Straßenrand, wichtig: Diese Regel gibt es ab Januar nur (noch) auf Antrag, auch wenn die Praxis bisher schon genau so war. Mainz& rechnet vor, wie Ihr sparen könnt oder eben auch nicht.

Die Müllabfuhr in Mainz wird teurer, das Bereitstellen der Tonnen ändert sich ebenfalls. - Foto: Entsorgungsbetrieb Stadt Mainz
Die Müllabfuhr in Mainz wird teurer, das Bereitstellen der Tonnen ändert sich ebenfalls. – Foto: Entsorgungsbetrieb Stadt Mainz

Erstmals seit vielen Jahren erhöht die Stadt Mainz wieder die Gebühren für die Müllabfuhr und die Straßenreinigung: Ab Januar 2023 kostet die Jahresgebühr für eine 60-Liter-Restabfalltonne bei 14-tägiger Leerung statt bisher 98,16 Euro dann 122,81 Euro – das sind 24,65 Euro mehr als zuvor. In dem Preis sind weiter enthalten eine 60-Liter-Biotonne mit wöchentlicher Leerung sowie eine 120-Liter-Papiertonne, die alle 14 Tage geleert wird. Auch die Abholung der Weihnachtsbäume sowie vier Mal pro Jahr Sperrmüll pro Privathaushalt bleiben inklusive. Für eine 120-Liter-Tonne steigt die Gebühr bei 14-tägiger Leerung von 196,32 Euro auf 245,63 Euro, und wird damit 49,31 Euro teurer.

Die Stadt Mainz verteidigt die Anhebung mit deutlich gestiegenen Kosten: Seit mehr als 20 Jahren seien die Abfallgebühren in Mainz stabil gelblieben – bei gleichbleibendem Serviceangebot ohne jegliche Abstriche. heißt es von der Stadt Mainz. Serviceleistungen wie Schadstoffmobil, Schadstoffannahmestelle, gut erreichbare Wertstoffhöfe oder die großen, teils komplett erneuerten Recyclinghöfe würden mit den gebühren ebenfalls finanziert – das sei „nicht in allen Kommunen selbstverständlich.“

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Mülltonnen selbst an die Straße bringen spart Geld

Gerade zuletzt habe der Entsorgungsbetrieb aber mit enormen Kostensteigerungen in verschiedenen Sektoren zu kämpfen: „Neben Lohnkosten schlagen beispielsweise die gestiegenen Sprit-Preise deutlich zu Buche“, betont die Stadt – der Entsorgungsbetrieb verzeichne hier etwa aktuell mehr als eine Million Euro an Mehrkosten. „Dies kann durch weitere Sparmaßnahmen nicht kompensiert werden, zumal auch weiterhin in betriebliche Entwicklungen investiert werden muss, wie im Bereich Digitalisierung und Fahrzeugtechnik“, so die Begründung weiter.

Müllwagen des Entsorgungsbetriebs der Stadt Mainz. - Foto: gik
Müllwagen des Entsorgungsbetriebs der Stadt Mainz. – Foto: gik

Der Entsorgungsbetrieb sei dabei verpflichtet, „Gebühren so zu kalkulieren, dass keine Gewinne, aber eben auch keine Verluste verzeichnet werden“, betont man bei der Stadt. Um den umfangreichen Service zu erhalten, und die steigenden Kosten auf allen Gebieten aufzufangen, müssten daher sowohl die Müllgebühren, als auch die Straßenreinigung erhöht werden. Für die Straßenreinigung steigt die Jahresgebühr für die einmalige Reinigung pro Woche eines Straßenbereichs mit einer Länge von 20 Metern von 180 Euro auf 234 Euro ab Januar 2023.

Neu ist zudem eine weitere Regel bei der Müllabfuhr: Ab Januar 2023 entscheiden die Bürger, ob Mülltonnen weiterhin im sogenannten Vollservice geleert werden oder im neuen Teilservice. „Damit wird vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Preissteigerungen und der notwendigen Anpassung der Abfallgebühren im gleichen Zuge eine Gebührenentlastung ermöglicht“, heißt es weiter. Eine komplette Entlastung ist es jedoch nicht: Durch den Teilservice kann man seine Jahresgebühr um 17,04 Euro senken, die Erhöhung liegt aber bei 24,65 Euro. Bei einer 120-Liter-Restmülltonnen kann man durch den Teilservice 21,30 Euro sparen, bei einer Gebührenerhöhung von 49,31 Euro.

 

„Teilservice“ bei Mülltonnen muss neu beantragt werden

Bei dem sogenannten „Teilservice“ müssen alle Abfalltonnen (Rest, Bio und Papier) am Morgen der Entsorgung selbst auf dem Bürgersteig am anfahrbaren Straßenrand bereitgestellt werden. „Dies darf frühestens am Vortag ab 18.00 Uhr bzw. muss bis spätestens 6.00 Uhr früh am Abfuhrtag erfolgen“, informiert die Stadt weiter. Nach der Leerung müssen die Tonnen schnellstmöglich wieder auf das Grundstück/den Standplatz zurückgezogen werden.

Die Mülltonnen selbst rausstellen, spart künftig Geld. - Foto: gik
Die Mülltonnen selbst rausstellen, spart künftig Geld. – Foto: gik

Bisher bot der Entsorgungsbetrieb den Service, dass die Abfalltonnen im Vollservice geleert wurden, und damit von ihrem Standplatz am Abfuhrtag von den Mitarbeitern des Entsorgungsbetriebes zum Straßenrand gebracht und wieder zurückgestellt wurden. Das wird nun zur Regel erklärt – und teurer. Der individuelle Teilservice ermögliche dabei besonders auch für diejenigen eine Entlastung, die bisher auch schon ihre Abfallbehältnisse selbst zum Straßenrand gebracht und wieder eingesammelt hatten.

Wichtig dabei: den alten oder auch neuen Teilservice gibt es ab Januar NUR auf Antrag – auch, wenn die Tonnen schon immer selbst bereitgestellt wurde. Den Antrag muss vom Grundstückseigentümer gestellt, und kann gefaxt, per Email oder per Post an den Entsorgungsbetrieb geschickt werden – hier könnt Ihr Euch das Formular dazu herunterladen. Mit dem Antrag beantragt man auch gleichzeitig die Ermäßigung bei der Abfallgebühr.

Sparen kann man zudem, indem man eine kleinere Restmülltonnen ordert. Gleichzeitig wurde zum Januar das Bioabfall-Freivolumen angepasst: So ist bei einer 120-Liter- Restabfalltonne nun eine 120-Liter-Biotonne mit wöchentlicher Leerung automatisch in der Abfallgebühr enthalten – zuvor war es nur eine 60-Liter-Biotonne. Die neuen gebühren seien zudem so kalkuliert worden, dass trotz der CO2-Abgabe, die 2024 mit etwa 30 Euro pro Tonne Abfall zu Buche schlage, im Jahre 2024 trotzdem keine weitere Gebührenerhöhung vorgesehen sei, betont die Stadt.

 

Mainzer Müll-Magazin mit Müllkalender online herunterladen

Weihnachtsbaumabfuhr. - Foto: gik
Weihnachtsbaumabfuhr. – Foto: gik

Bleibt noch die Frage der neuen Leerungstermine für 2023 – das Mainzer Müllmagazin mit dem beliebten Müllkalender wurde bislang nämlich noch nicht ausgeliefert. Wegen technischer Probleme beim druck habe sich die Auslieferung verzögert, hieß es bei der Stadt Mainz Mitte Dezember – ab 27. Dezember soll das Magazin aber nun samt Jahreskalender ausgeliefert werden.

Seine Abfuhrtermine kann man indes auch sehr einfach online nachsehen: auf der Internetseite des Entsorgungsbetriebs im Abfallkalender, den man hier auch ganz einfach ausdrucken kann. Wer möchte kann sich auch eine Erinnerungsfunktion einrichten. Die Weihnachtsbaumabfuhr erfolgt übrigens 2023 recht früh: Schon am Samstag, den 7. Januar werden die Bäumchen eingesammelt.

Info& auf Mainz&: Mehr Informationen zum Thema Erhöhung der Müllgebühren und Einrichtung des Teilservices findet Ihr hier im Internet. Bei Rückfragen steht die Abfallberatung unter der Telefonnummer 06131-12 34 56 zur Verfügung. Ein ausgedrucktes Exemplar des Abfallkalenders erhält man zudem im Mainzer Umweltladen oder bei der Abfallberatung per Email abfallberatung@stadt.mainz.de