Alle Jahre wieder drehen die Verkehrsbetriebe im Rhein-Main-Gebiet an der Preisschraube – und allen Diskussionen über einen attraktiveren Nahverkehr zum Trotz, ist das auch in diesem Jahr wieder so. Zum 1. Januar 2019 müssen Bus- und Bahnfahrer in Mainz wieder ein Stückchen tiefer in die Tasche treiben, und das ausgerechnet bei Kindern, Monats- und Tagestickets. Einzig der Einzelfahrschein bleibt mit 2.80 Euro unverändert, alle anderen Fahrpreise werden teurer. Die Preissprünge bewegen sich zwischen 5 Cent für ein Einzelticket bis hin zu mehr als 16,- Euro für eine Monatskarte.
Die Mainzer Mobilität verweist für die Tariferhöhung auf den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und den Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund (RNN), Tatsache ist: Die Fahrpreise steigen in teils deutlichen Sprüngen, und das vor allem auch bei Kindern. Während die Einzelkarte für Erwachsene unverändert bleibt, steigt der Preis für Kinder von 1,60 Euro auf 1,65 Euro an. Kurzstreckentickets steigen um 5 Cent kosten künftig für Erwachsene 1,80 Euro und für Kinder 1,05 Euro.
Die 5er-Sammelkarte, ein beliebtes Sparmittel für Gelegenheitsfahrer, verteuert sich von 2,28 Euro auf 2,34 Euro für Erwachsene und von 1,38 Euro für Kinder auf 1,40 Euro. Die Tageskarte steigt von 5,35 Euro auf 5,60 Euro für Erwachsene und für Kinder von 3,- Euro auf 3,10 Euro. Die Tageskarte lohne sich aber auch weiter bereits ab der zweiten Fahrt, im Vergleich zur Sammelkarte ab der dritten Fahrt, betont die Mainzer Mobilität. Tipp für Sparfüchse: Wer noch in diesem Jahr eine Sammelkarte kauft, kann die noch bis zum 30. Juni 2019 benutzen, danach verfallen Sammelkarten allerdings. Auch die Monats- und Jahreskarten werden teurer, das betrifft auch Senioren und Ab-9-Uhr-Fahrer.
Der Fahrplan ändert sich bereits wie üblich zum 9. Dezember, die größte Neuerung in Mainz: Mit der Buslinie 76 erschließt die Mainzer Mobilität künftig auch das Unicampus. Von Gonsenheim kommend, fährt die 76 von der Koblenzer Straße aus montags bis freitags die Zentralmensa der Johannes-Gutenberg-Universität an. Und es gibt noch eine gute Nachricht: Die Stadt Mainz wolle bis Frühjahr 2019 endlich die Bustrasse über die bislang verwaist dastehende Brücke über die Koblenzer Straße realisieren, teilte die Mainzer Mobilität mit.
Die Brücke war bereits zur Lachnummer der Republik geworden, hatte doch der scheidende Mainzer Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) zunächst versäumt, die Grundstücke auf der Seite der Fachhochschule zu erwerben – die Brücke wurde als „Brücke ins Nichts“ bundesweit bekannt. Nun soll aber die neue Bustrasse kommen: Ab Frühjahr 2019 soll die Buslinie 78 über die Saarstraße und den Europakreisel via Eugen-Salomon-Straße – der Zufahrtsstraße zur Mainz 05-Arena – die Hochschule Rhein-Main und über die Campusbrücke die Zentralmensa anfahren.
Damit entstünden neue Direktverbindungen von Gonsenheim in Richtung Universität, dazu würden die Gewerbegebiete „Am Hemel“ und „Isaac-Fulda-Allee“ besser angeschlossen, betont die Mainzer Mobilität. Allerdings verkehren die Busse weiter nur auf der Koblenzer Straße – in die Gebiete hinein, fahren sie nicht. Es entstünden aber auch neue schnelle Umsteigeverbindungen an der Haltestelle Kisselberg zwischen Gonsenheim einerseits und Bretzenheim, Marienborn, Lerchenberg und Drais andererseits, heißt es weiter. Die Linie 6 wird ab dem Fahrplanwechsel auch sonntags in der Zeit von etwa 8.00 bis 22.00 Uhr alle 30 Minuten über das Münchfeld hinaus bis zum Gonsenheimer Wildpark und zurück verlängert.
Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember gibt es zudem neue Direktzüge von Worms über Mainz an den Frankfurter Hauptbahnhof. Die Regionalexpresszüge RE4 und RE14 fahren dann über den Mainzer Hauptbahnhof hinaus nach Hochheim und Frankfurt-Höchst und weiter bis zum Frankfurter Hauptbahnhof. Dadurch entstehen auch neue Direktverbindungen von Mainz in die Hochheimer Südstadt. Einen dichteren Takt und mehr Kapazitäten soll auch die Regionalbahnlinie RB75 zwischen Wiesbaden – Mainz – Darmstadt – Aschaffenburg bekommen. So fahre die Linie montags bis freitags künftig tagsüber durchgängig im 30-Minuten-Takt, bisher war das nur im Berufsverkehr der Fall.
Die RB75 wird künftig von der Hessischen Landesbahn (HLB) betriebe, teilte die Mainzer Mobilität weiter mit. Diese setze neue Züge vom Typ Concordia Continental ein, die mit bis zu 400 Sitzplätzen pro Fahrt eine größere Kapazität aufweisen. Auch seien die neuen Züge mit kostenlosem WLAN ausgestattet.
Neu gestaltet wurden zudem die praktischen Fahrplan-Minis für die Hosentasche: Die Fahrpläne für einzelne Linien sollen übersichtlicher und mit größerer Schrift daherkommen und alle regulär bedienten Haltestellen mit dazugehörigen Zeiten anzeigen. Zu bekommen sind die Fahrplan-Minis im Verkehrs Center am Bahnhofplatz.
Info& auf Mainz&: Neben den großen Änderungen gibt es auf vielen Linien im Stadtgebiet kleine Veränderungen im Minutentakt, alle Informationen dazu und zu den neuen Fahrpreisen findet Ihr hier im Internet. Über die Änderungen im RMV im Rhein-Main-Gebiet könnt Ihr Euch hier informieren.