Die Karawane hält Abstand, der Umzug kommt mit dem Bollerwagen durch – keine Frage, Fastnacht in Coronazeiten wird nicht leicht. Just zum Herbst explodieren die Coronazahlen wieder in schwindelerregende Höhen, buntes Narrentreiben rückt in weite Ferne, oder genauer: in die Bildschirm-Diagonale. Da machen sich kurz vor dem 11.11. zwei Comedians auf, die Fastnacht zu retten – mit Bollerwagen, Pappnas‘ und viel Musik aus den Karnevalshochburgen Mainz und Köln: „Wir halten die Laune hoch, und die Kurve flach!“

Ein-Mann-Umzug - ob das die Fastnacht rettet? Tobias Mann und Christoph Sieber versuchen es jedenfalls. - Video: Mann, Sieber - Screenshot: gik
Ein-Mann-Umzug – ob das die Fastnacht rettet? Tobias Mann und Christoph Sieber versuchen es jedenfalls. – Video: Mann, Sieber – Screenshot: gik

„Nee, nee, das ist keine supergeile Zick“, stöhnt der Fastnachtsjeck, „und wenn das hier vorbei ist, blickt keiner gern zurück.“ In den Kneipen ist Platz, kein Einhorn pinkelt ans Eck, und der Fastnachtsumzug ist ein Ein-Mann-Bollerwagen, der einsam durch die Straßen zieht – wahrlich, Fastnacht in Coronazeiten, das könnte düster werden. Angesichts der just zum Herbst neu explodierenden Corona-Infektionszahlen entschwindet inzwischen selbst für die meisten Vollblut-Fastnachter das Narrengeschehen inzwischen in weite Ferne. Die meisten Sitzungen – abgesagt. Der 11.11. auf dem Schillerplatz – gestrichen.

„Liebe Coronesen“, sagt da ein Fastnachter, der verdächtig an den legendären Redner Norbert Roth erinnert, „ich wünschte mit der Pandemie, wärs das schon gewesen… „Stell Dir vor, es ist Karneval – und keiner geht hin“, singt der Fastnachts-Engel. Kein Alaaf und auch kein Helau, das Dreigestirn besteht aus den Virologen Christian Drosten, Hendrik Steeg und dem Epidemiologen Karl Lauterbach, und „echte Fründe“ stehen nur noch auf 1,50 Meter Abstand zusammen – was soll das nur geben? „Es ist zu früh, den Frohsinn abzuwinken“, sagt das Roth-Double, „man kann auch online via Zoom gemeinsam Shoppe trinke.“ Und der Fastnachtsengel souffliert: „Es wäre doch gelacht, wenn der Karneval nicht auch trotzdem – das Beste daraus macht.“

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Das neue Dreigestirn 'a la Mann, Sieber: Karl Lauterbach, Hendrik Steeg und Christian Drosten. - Video: Mann, Sieber - Screenshot: gik
Das neue Dreigestirn ‚a la Mann, Sieber: Karl Lauterbach, Hendrik Steeg und Christian Drosten. – Video: Mann, Sieber – Screenshot: gik

Das Ganze ist der neueste Geniestreich von niemand anderem als Tobias Mann: Der Mainzer Kabarettist serviert seine musikalische Hommage am morgigen Dienstagabend in der ZDF-Sendung „Mann, Sieber“ gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Sieber – und die beiden haben sich für ihren Fastnachts-Trostsong hochkarätige Verstärkung geholt: Kabarettist Bernd Stelter spielt Gitarre – und die Kölner Kultband „Die Höhner“ kommen vorbei und werfen neu gedichtete Fassungen vom Sultan und seiner Karawane und von den echten Fründen in die Runde.

Das macht so viel Laune, dass man vor dem Bildschirm glatt ins Mitschunkeln und Mitsingen gerät, und natürlich darf der Ur-Meenzer Satz auch nicht fehlen: „Heile, heile Gänsje, es ist bald vorbei“, tröstet Mann, und das Roth-Double wirft noch schnell ein: „Es wird auch wieder besser, das weiß ich ganz genau, bleibt fröhlich und fidel, Tschüss, Alaaf, macht’s gut, Helau!“

Info& auf Mainz&: Das ganze Video findet Ihr auf der Facebookseite von Tobias Mann, genau hier, die ganze Sendung „Mann, Sieber“ gibt es am Dienstagabend, den 20. Oktober 2020, um 22.45 Uhr im ZDF oder natürlich danach jederzeit in der ZDF-Mediathek. Mehr zu Fastnacht in Coronazeiten lest Ihr hier auf Mainz& – etwa zu den Plänen für den 11.11. sowie zu Online-Events.

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