Spektakuläre Wende bei der Bundestagswahl Sonntagnacht: Um 2.00 Uhr morgens stand das vorläufige Endergebnis der Wahl fest, nachdem zu diesem Zeitpunkt endlich alle Wahlkreise ausgezählt waren. Und dabei stellte sich heraus: nicht nur die FDP, sondern auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sind an der Fünf-Prozent-Hürde im Deutschen Bundestag gescheitert. Das eröffnet nun wieder neue und womöglich deutlich stabilere Koalitionsoptionen.

Als Sieger der Bundestagswahl 2025 hatte bereits um 18.00 Uhr nach Schließung der Wahllokale die Union festgestanden, die im großem Anstand zu den übrigen Parteien auf Platz 1 landete. Doch je länger der Abend dauerte, umso länger wurden die Gesichter bei der Union, denn die kleinen Parteien näherten sich immer mehr der Fünf-Prozent-Hürde an. Schnell war klar: Die Linke würde mit einem Sensations-Comeback von 8 Prozent plus X den Sprung in den Bundestag schaffen – aber was war mit FDP und BSW?
Doch während sich die Liberalen im Laufe des Wahlabends immer weiter von den 5 Prozent nach unten entfernten, näherte sich das BSW immer weiter nach oben den 5 Prozent an. Gegen Mitternacht sah es deshalb so aus, als würden im nächsten Bundestag sechs Parteien vertreten sein – mit gravierenden Folgen: Eine Koalitionsmehrheit von 316 Sitzen wäre dann nur noch durch ein Dreierbündnis zu erreichen gewesen.
Mit Kenia zu Bett, mit Schwarz-Rot aufgewacht
Als die meisten Menschen und Medien bereits schlafen gingen, war so faktisch nur noch eines möglich – eine Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen. Ob damit wirklich eine stabile Regierung samt politischen Neuanfang hätte erreicht werden können, schien höchst unklar.

In der Nacht dann aber die spektakuläre Wende: als um 2.00 Uhr morgens alle Wahlkreise ausgezählt waren, meldete das ZDF das vorläufige Endergebnis. Und da stellte sich auf einmal heraus: Die Liberalen landen am Ende bei 4,33 Prozent und sind damit klar aus dem Bundestag geflogen. Dasselbe Schicksal trifft nun aber auch das BSW – mit super knappen 4,97 Prozent.
Dem vorläufigen Ergebnis zufolge kommt die Union nun auf 28,52 Prozent (+4,4), die AfD auf 20,80 Prozent (+10,4), die SPD auf 16,41 Prozent (-9,3) und die Grünen auf 11,61 Prozent (-3,1). Ansonsten zieht noch die Linke mit 8,77 Prozent in den Landtag ein (+3,9) und einen einzelnen Sitz erhält wohl die Minderheit SSW aus Schleswig-Holstein.
Sitzverteilung ändert sich durch Aus für FDP und BSW
Damit aber ändert sich die Sitzverteilung im Deutschen Bundestag so dramatisch, dass nun wieder ein Zweierbündnis eine Mehrheit haben kann – und zwar das aus CDU und SPD. Die beiden Parteien kommen jetzt zusammen auf 328 Sitze, was für eine Mehrheit klar reichen würde. Keine Mehrheit hingegen gibt es jetzt für CDU (208 Sitze) und Grüne (85 Sitze). Die Koalitionsverhandlungen für eine neue Regierung dürfte das erheblich erleichtern: CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hatte am Sonntagabend angekündigt, er wolle eine Regierung bis Ostern stehen haben.
Info& auf Mainz&: Mehr zur Bundestagswahl in Mainz lest Ihr hier auf Mainz&lest Ihr hier auf Mainz&, und wie die Mainzer gewählt haben lest Ihr hierlest Ihr hier.