Nach dem Schock am Bruchweg zeichnet sich nun eine erste Zwischenlösung für die Eishalle in Mainz ab: Für die anstehende Wintersaison soll auf dem Messegelände bei Mainz-Hechtsheim eine Interimslösung entstehen. In dem Großzelt, das bis zum 29. Oktober für das Mainzer Oktoberfest genutzt wird, soll danach eine echte Eisbahn entstehen, teilte die Stadt Mainz am Freitag über Facebook mit.

Die Eishalle am Bruchweg bei einem Benefizspiel im April 2023. - Foto: Förderverein Eissport
Die Eishalle am Bruchweg bei einem Benefizspiel im April 2023. – Foto: Förderverein Eissport

Mitte September hatte die Stadt Mainz überraschend die alte Eishalle am Bruchweg mit sofortiger Wirkung geschlossen: Es gebe „erhebliche Schäden am Hallendach“, die Hallendecke der Eissporthalle sei nicht mehr sicher genug für die Eisläufer, teilte die Stadt Mainz mit – und untersagte die eigentlich für den 29. September geplante Saisoneröffnung. Der Schock bei den Eissportfreunden saß tief, dort beklagte man schon länger, dass Sportdezernent Günter Beck (Grüne) offenbar an einem Erhalt der Halle nicht interessiert sei.

Von einem „absoluten Desaster für den Eissport in Mainz“, sprach denn auch der 1. Vorsitzende des Fördervereins der Eissporthalle, Nick Pawolleck. Auch die Eissportvereine seien „aus allen Wolken gefallen“, es drohe ein Kahlschlag für eine ganze Sportsparte – es brauche umgehend eine schnelle Alternative. Die scheint nun gefunden: Am Freitag lud die Stadt Mainz überraschend zu einer Pressekonferenz, und teilte danach via Facebook mit: Es sei eine Interimslösung gefunden.

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Provisorische Eisbahn ab November in Messezelt in Hechtsheim

„In der überdachten Halle auf dem Mainzer Messegelände wird eine Eisbahn entstehen“, teilten Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und Sportdezernent Beck mit. Die Halle sei den Mainzern als Oktoberfestzelt bekannt, nun soll sie übergangsweise dem Eissport eine Heimat bieten: „Wenn am 29. Oktober das 17. Mainzer Oktoberfest vorbei ist, kommen Tische und Bänke raus aus dem Zelt, und eine Eisbahn aus echtem Eis wird entstehen“, sagten Haase und Beck. Eine Kunststoff-Alternative sei nicht geplant.

Eisbahn statt Oktoberfest: Eine provisorische Lösung für den Eissport verkündeten am Freitag in Mainz (von Links): OB Nino Haase, Fördervereins-Chef Nick Pawolleck, Sportdezernent Günter Beck und Karl Strack, Geschäftsführer der Mainzer Messe Gesellschaft mbH. - Foto: Landeshauptstadt Mainz
Eisbahn statt Oktoberfest: Eine provisorische Lösung für den Eissport verkündeten am Freitag in Mainz (von Links): OB Nino Haase, Fördervereins-Chef Nick Pawolleck, Sportdezernent Günter Beck und Karl Strack, Geschäftsführer der Mainzer Messe Gesellschaft mbH. – Foto: Landeshauptstadt Mainz

Ein Vorteil sei, dass es eine Anbindung an den ÖPNV sowie Parkplätze vor der Tür gebe. Umkleidekabinen und Bewirtungsmöglichkeiten würden eingerichtet, das Zelt für die Nutzung als Eissporthalle umgestaltet. Mitte November solle der Sportbetrieb aufgenommen werden können. Auch das neugestaltete Rheinufer sei als mögliche Interimslösung diskutiert worden, sagten Haase und Beck weiter. Da die Halle in Hechtsheim aber überdacht sei, sei sie die energieschonendere Lösung.

Der Förderverein Eissport teilte auf Facebook mit, die Interimsfläche auf dem Hechtsheimer Messegelände werde am 15. November 2023 an den Start gehen. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Karl Strack“, betonte Pawolleck – Strack ist Besitzer der Mainzer Messegesellschaft. „Ein gigantischer Dank“ gehe an Oberbürgermeister Haase und an Sportdezernenten Beck, ohne deren Unterstützung „eine so schnelle Lösung unmöglich gewesen wäre“, betonte Pawolleck. Nach der Schließung im September hatte es Appelle insbesondere an OB Haase gegeben, sich für den Erhalt einer Eissport-Möglichkeit in Mainz einzusetzen.

Info& auf Mainz&: Wie es mit der Eishalle am Bruchweg weiter geht, teilte die Stadt Mainz in ihrem Facebook-Statement leider nicht mit – Mainz& war wegen einer Corona-Erkrankung leider an der Teilnahme des Termins vor Ort verhindert. Uns haben deshalb nicht dieselben Informationen erreicht, wie die Kollegen – eine offizielle Pressemitteilung der Stadt gab es am Freitag keine. Wir wollten Euch aber trotzdem so schnell wie möglich informieren. Mehr zum Schock am Bruchweg könnt Ihr noch einmal hier bei Mainz& nachlesen.