Erdbeben im Mainzer Rathaus: Die Grünen werden ersten Prognosen zufolge die mit Abstand stärkste Kraft in der Landeshauptstadt. Laut erstem Trend bei der Stadtratswahl kamen die Grünen am Sonntagabend auf rund 30 Prozent und lösen damit die CDU als stärkste Kraft ab. Die Union kam ersten Prognosen zufolge nur noch auf 20 bis 22 Prozent, die SPD sogar nur auf 19 Prozent. Die FDP liegt Prognosen zufolge zwischen fünf und sechs Prozent, die Linke bei 6,2 Prozent, die ÖDP bei rund 4 Prozent.

Trend Stadtratswahl Mainz gegen 21.00 Uhr - Foto: gik
Trend Stadtratswahl Mainz gegen 21.00 Uhr – Foto: gik

Die Zahlen sind nur ein allererster vorläufiger Trend: Wegen der parallel laufenden Europawahl wurden am Sonntagabend nur die Stimmzettel der Kommunalwahl ausgezählt, auf denen Wähler nur eine Liste ankreuzten. Alle Stimmzettel, auf denen kumuliert und panaschiert wurde, werden erst am Montag ausgezählt. Die Zahlen können sich deshalb noch deutlich verschieben.

Erste Prognose einer Sitzverteilung im Mainezr Stadtrat. - Foto: gik
Erste Prognose einer Sitzverteilung im Mainzer Stadtrat. – Foto: gik

Zudem kam es am Sonntagfrüh zu einer Wahlpanne in Mainz-Gosenheim: In einem Wahllokal wurden eine gute Stunde lang keine Wahlzettel für die Stadtratswahl ausgegeben. Rund 50 Wähler erhielten deshalb nur Stimmzettel für die Europawahl sowie für die Ortsvorsteher- und die Ortsbeiratswahl. Erst nach rund einer Stunde merkte der Wahlvorstand des Lokals, dass eine Kiste mit Wahlzetteln schlicht ungeöffnet geblieben war. Warum der Fehler nicht früher auffiel, ist unklar.

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„Wir müssen am Montag oder Dienstag klären was das bedeutet, das können wir heute noch nicht sagen“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), Wahlleiter der Stadt, am Abend. Es müsse festgestellt werden, ob die 50 Stimmen eine relevante Abweichung seien. „Wir haben 2.200 ehrenamtliche Wahlhelfer in Mainz im Einsatz“, betonte Ebling, es sei nciht in Ordnung, diese jetzt zu beschimpfen.

Die Gosenheimer Ortsvorsteherin und Mainzer CDU-Chefin Sabine Flegel berichtete indes, ihr hätten Gonsenheimer gesagt, sie seien aufgrund des Vorfalls gar nicht mehr wählen gegangen, weil sie davon ausgingen, dass die Wahl ohnehin wiederholt werden müsse.

Insgesamt stieg die Wahlbeteiligung in Mainz indes deutlich: Man liege rund zehn Prozent über der Beteiligung von vor fünf Jahren , sagte Ebling am Abend – damals gingen in Mainz 50,2 Prozent zur Kommunalwahl. Auch bei der Europawahl zeichnete sich am Abend ein ganz ähnliches Ergebnis für Mainz ab: Auch hier lagen die Grünen nach der Auszählung von 204 von 220 Wahlbezirken mit 28,7 Prozent deutlich vor der CDU, die auf 22,9 Prozent kam. Die SPD lag bei 17,9 Prozent und wäre auch da nur noch drittstärkste Kraft.

Insgesamt waren in Mainz 149.719 Menschen zur Stimmabgabe bei der Kommunalwahl und 162.622 bei der Europawahl zur Stimmabgabe aufgerufen.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Europa- und vor allem zur Kommunalwahl lest Ihr fortlaufend hier den ganzen Abend über bei Mainz& – schaut immer mal vorbei! Alle Ergebnisse aus Mainz, auch in den Ortsteilen könnt Ihr live hier im Internet bei der Stadt Mainz mitverfolgen. Update: Zum vorläufigen amtlichen Endergebnis für Mainz geht es hier entlang. Einen Bericht, wie der Wahlabend verlief, findet Ihr hier bei Mainz&.

 

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