Zum ersten Mal veranstaltet das Land Rheinland-Pfalz einen landesweiten Warntag zur Erprobung der Warnsysteme. Gegen 10.00 Uhr soll dabei in ganz Rheinland-Pfalz eine Warnung über das Modulare Warnsystem (MoWaS) ausgelöst werden – und diese dann im Anschluss über Sirenen sowie über moderne Warnmeldungen auf Handys ausgespielt werden. Auch in Mainz werden damit Warnungen via Cell Broadcast, Warn-Apps, Radio- und Fernsehdurchsagen sowie über digitale Plattformen ausgespielt. Der Warntag findet zeitgleich erstmals mit dem Nachbarland Hessen sowie mit Nordrhein-Westfalen und Bayern statt.

Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 liegt auf dem Thema Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall ein ganz neues Augenmerk: Zum 1. Januar 2025 startete das neue Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz in Koblenz, sein Herzstück ist Lagezentrum, in dem alle wichtigen Informationen zu Gefahrenlagen in Rheinland-Pfalz zusammenlaufen sollen. Ein neu eingeführter Katastrophenvoralarm soll zudem künftig dafür sorgen, dass Einsatzkräfte frühzeitig in Bereitschaft versetzt werden, um im Ernstfall schnell und koordiniert agieren zu können.
Nun wird wieder einmal die Warnung der Bevölkerung erprobt, mit dem Warntag am 13. März sollen die Warnsysteme getestet, aber auch die Bevölkerung für Warnmeldungen sensibilisiert werden. Dazu will das Land ausdrücklich die Abläufe im neuen Lagezentrum Bevölkerungsschutz im Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (LfBK) in Koblenz zu erproben. Mit dem Lagezentrum habe das Land „eine moderne und leistungsfähige Struktur geschaffen, die einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger leistet“, betonte Innenminister Michael Ebling (SPD).
Ebling: „funktionierendes Warnsystem kann Leben retten“
Es ist der erste Warntag, den das Land Rheinland-Pfalz veranstaltet, und zwar gemeinsam mit Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Der landesweite Warntag in Rheinland-Pfalz ergänze den jährlich im September stattfindenden bundesweiten Warntag und soll dazu beitragen, die vorhandenen Systeme und Abläufe unter realistischen Bedingungen zu erproben und weiter zu optimieren, sagte Innenminister Ebling weiter, und betonte: „Ein funktionierendes Warnsystem kann im Ernstfall Leben retten.“

Los geht es in Rheinland-Pfalz um 10.00 Uhr am Donnerstag, dann soll die Warnung über das Meldesystem MOWAS ausgelöst, und anschließend auf sämtlichen Warnkanälen ausgespielt werden. In Mainz sollen dann die Sirenen im Stadtgebiet schrillen. Ausgespielt werden soll die Warnung aber auch über Warnapps wie NINA und Katwarn, dazu über das unabhängig von Apps funktionierende Cell Broadcast: Dabei wird eine Warnmeldung direkt auf alle Smartphones gesendet, die sich in einer bestimmten Funkzelle befinden. Die Entwarnung soll dann um 10.45 Uhr erfolgen.
Das Sirenennetz in Mainz wird seit 2023 ausgebaut, inzwischen sind laut Homepage der Stadt Mainz bereits 34 von 36 neuen elektronischen Hochleistungssirenen des Typs Sonus fertiggestellt. Diese sind im Stadtgebiet in unterschiedlichen Leistungsstufen zwischen 600 Watt und 1800 Watt installiert und lassen sich außer mit Warntönen auch mit vorgefertigten Sprachdurchsagen bedienen. Insgesamt sollen nach Ende des Ausbaus mehr als 70 Sirenen zur Warnung der Bevölkerung im Stadtgebiet Mainz zur Verfügung stehen.
Warntag soll auch Bewusstsein in der Bevölkerung schärfen
„Der Warntag ist eine wertvolle Gelegenheit, um das Bewusstsein für Warnsignale zu schärfen und die Warnsysteme zu testen“, sagte Stefan Behrendt, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur der Stadt Mainz. Ein gut funktionierender Warnmittelmix sei „essenziell, um möglichst viele Menschen zu erreichen.“ Neben Sirenen und digitalen Warnmitteln setze man auch weiter auf Radio- und Fernsehdurchsagen sowie auf digitale Plattformen.

„Je breiter die Palette an Warnmöglichkeiten, desto sicherer das System“, betonte Behrendt: „Wir rufen die Bevölkerung dazu auf, sich mit den verschiedenen Warnmitteln vertraut zu machen und zu prüfen, ob sie im Ernstfall zuverlässig gewarnt werden.“ Wer keine Warnung über Cell Broadcast erhält, sollte die Einstellungen seines Smartphones überprüfen. Notfallbenachrichtigungen lassen sich in den Geräteeinstellungen aktivieren. Hessen will übrigens seine Warnungen um 10.15 Uhr starten und um 10.50 Uhr Entwarnung geben.
Dringende Bitte: Bitte ruft am Donnerstag NICHT die Notrufnummern 110 und 112 für Nachfragen an – diese müssen für echte Notfälle frei bleiben. Der Warntag ist übrigens auch eine gute Gelegenheit, einmal nachzuprüfen, ob Ihr für den Fall einer Katastrophe eigentlich gerüstet wäret: Hättet Ihr genug Getränke, Wasser und Lebensmittel für einige Tage im Haus? Sind Batterien, Kerzen, Powerbanks (geladen!) und ein Kurbelradio zur Hand – eventuell auch ein Campingkocher? Ratgeber und Checklisten rund um Krisen und Katastrophen findet Ihr hier beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz im Internet.
Info& auf Mainz&: Infos rund um Sirenen in Mainz, deren Signale und ihre Bedeutung findet Ihr hier im Internet bei der Stadt Mainz.