Am 1. Januar startet in Mainz traditionell die Fastnachtskampagne des neuen Jahres, den Auftakt bildet natürlich der große Neujahrsumzug der Mainzer Garden. So auch 2025: Pünktlich um 11.11 Uhr setzt sich dann der erste närrische Umzug durch die Straßen von Mainz in Bewegung. Erwartet werden rund 1,200 Gardisten, Dragoner, Husaren und Herolde, dazu rund 450 Musiker – das neue Jahr wird lautstark begrüßt. Jubiläum feiert in dieser Kampagne das Zugplakettche – und zum 75. Geburtstag präsentiert der Mainzer Carneval-Verein (MCV) eine Sonderedition. Der Startschuss fällt auch für die dritte Auflagen des Helau-Kalenders.

Pünktlich am 1., Januar starten die Mainzer Narren in die neue Fastnachtskampagne, natürlich mit dem Neujahrsumzug der Garden. - Foto: MCV/Thomas Gottfroed
Pünktlich am 1., Januar starten die Mainzer Narren in die neue Fastnachtskampagne, natürlich mit dem Neujahrsumzug der Garden. – Foto: MCV/Thomas Gottfroed

Wenn die Wunderkerzen von Silvester gerade erst erloschen sind, der Sekt fast noch im Glase sprudelt und die ersten Glückwünsche zum neuen Jahr noch ganz frisch sind, werden die Mainzer am frühen Neujahrsmorgen gleich mal von Trommelklängen und Helau geweckt. Klarer Fall: Es ist Neujahr, die Fastnachtskampagne geht los – und der große Neujahrsumzug ruft! Echte Närrinnen und Narrhallesen lassen sich traditionell am 1. Januar nicht davon abhalten, am ersten großen Fastnachtsereignis des neuen Jahres teilzunehmen.

Der Neujahrsumzug der Mainzer Garden und Musikzüge ist zugleich der närrische Auftakt für die Kampagne 2025, die am 1. Januar beginnt und 2025 am 5. März mit der traditionellen Fastnachtsbeerdigung am Aschermittwoch endet. Los geht’s natürlich um 11.11 Uhr, und zwar am Ernst-Ludwig-Platz im Bleichenviertel. Von dort zieht der erste Fastnachtsumzug des Jahres über die Große Bleiche und den Münsterplatz in die Schillerstraße und weiter zum Schillerplatz und über die Ludwigsstraße bis zum Domplatz.

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Rund 1200 Gardisten beim Neujahrsumzug mit Platzkonzert

Erwartet werden laut Mainzer Carneval-Verein (MCV) rund 1.200 Gardisten und Dragoner, Husaren und Herolde, Prinzessinnen und Prinzen, dazu etwa 450 Musikerinnen und Musiker – die genaue Reihenfolge findet ihr hier beim MCV im Internet. „Es ist einfach eine tolle Veranstaltung, die von Jahr zu Jahr mehr Gäste am Neujahrsmorgen in die Innenstadt lockt“, freut sich schon einmal MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig auf das Event. Natürlich darf auch der Neujahrsempfang mit dem Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase nicht fehlen, ebenso wenig wie das vierfarbbunte Festprogramm, das von der MCV-Zugleitung um ihrem Sprecher Thorsten Hartel und dem Protokoll der Stadt Mainz organisiert wird.

Das große Platzkonzert der Musikzüge im Anschluss an den Neujahrsumzug auf dem Domplatz. - Foto: MCV/Thomas Gottfreid
Das große Platzkonzert der Musikzüge im Anschluss an den Neujahrsumzug auf dem Domplatz. – Foto: MCV/Thomas Gottfreid

Auf dem Mainzer Domplatz erwartet die Närrinnen und Narrhallesen nämlich im Anschluss an den Gardezumzug ein stimmgewaltiges Neujahrskonzert der Mainzer Garden. Das Platzkonzert startet gegen 12.00 Uhr in Anwesenheit der Stadtmarschälle mit Musikstücken der närrischen Kapellen, darunter die Mainzer Prinzengarde, die Füsilier-Garde, die Grenadier-Garde Mainz-Gonsenheim, der Musikzug des CCW/Burggrafengarde Mainz-Weisenau und das Trommlercorps der Mombacher Bohnegarde.

Den Einmarsch wird natürlich die Ranzengarde musikalisch einleiten, sie ist schließlich die älteste der Mainzer Garden und trägt den Ehrennamen „Mutter aller Garden“. Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig werden die Narrenschar begrüßen, im Anschluss gibt es Suppe aufs Haus. „Der Start in die Kampagne geht nicht nur mit fastnachtlicher Musik, einem herzerfrischenden Prost Neujahr und unzähligen Helaus über die Bühne“, verspricht Schönig, „sondern wir bieten auch jedem Hungrigen und Durstigen reichlich Gelegenheit, sich zu stärken.“

75 Jahre Mainzer Zugplakttche: Verneigung vor Plakettenverkäufern

Das Kampagnenmotto für 2025 lautet übrigens „In Meenz zu feiern, des ist nett, but don’t forget se Zugplakett!“ und verneigt sich vor einer Mainzer Erfindung: Das Zugplakettchen wird 75 Jahre alt. Es war im Jahr 1950, als die Mainzer Narren den kleinen Anhänger erfanden, um damit Einnahmen für den Mainzer Rosenmontagszug zu generieren. Das erste Plakettche nahm seine Bezeichnung wörtlich: Es war eine kleine Plakette, ein Schild-förmiger Anstecker mit einem Bajazz darauf, dazu der Spruch „Lachen spende, Trübsal wende.“

Das Zugplakettche 2025 ehrt die Plakettenverkäufer. - Foto: MCV
Das Zugplakettche 2025 ehrt die Plakettenverkäufer. – Foto: MCV

Es war die Geburtsstunde einer Erfolgsgeschichte: 75 Jahre später ist aus der einfachen Plakette längst ein Umhängefigürchen, ein Markenzeichen der Mainzer Fastnacht und ein begehrtes Sammelobjekt geworden – mal groß, mal klein, fast immer bunt und immer eine Figur, die für die Mainzer Fastnacht steht. Mehrere Zehntausend Figuren verkauft der MCV jedes Jahr, der Erlös ist unverzichtbar für die Finanzierung des drittgrößten Rosenmontagszuges in Deutschland.

2025 verneigt sich das Zugplakettchen deshalb auch vor den unermüdlichen Plakettenverkäufern, die die seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Mainzer Innenstadt, durch Kneipen, Weinstuben und Sitzungen ziehen, und die kleinen Plastikfiguren an den Narren bringen. Der legendärste war der Plaketten-Klaus, der 54 Jahre lang mit Bauchladen und seinem berühmten Spruch durch die Mainzer Kneipen wanderte: „Jedes Jahr dieselbe Leier, es Geld is knapp, de Zuch is deier. Drum kaaft Plakettscher, diese schmucke, damit ihr könnt de Zuch ach gugge.“

Sonderedition Zugplakettcher: Original von 1950 wieder aufgelegt

Das Mainzer Original starb 2017 mit nur 72 Jahren, seine Nachfolger werden indes immer weniger: Waren früher noch bis zu zwanzig Verkäufer “uff de Gass” unterwegs, übernimmt heute vor allem der MCV-Plakettenbus den Verkauf. Aber auch Garden unterstützen den Vertrieb. Das Zugplakettcher für 2025 kommt nun in sechs verschiedenen Farbkombinationen daher, sieht aus wie ein Plakettenverkäufer und kostet jeweils 6,- Euro.  Nicht jedem gefiel die Gestaltung bei der Vorstellung im November, von „Schlumpf“-Figuren wurde gelästert, viele Mainzer Narren vermissen die Qualität und Optik der früheren Zugplakettcher.

Diese Sonderedition des Original Zugplakettschers von 1950 gibt es ab dem 1. Januar in einer Auflage von 5000 Stück zu kaufen. - Foto: MCV
Diese Sonderedition des Original Zugplakettschers von 1950 gibt es ab dem 1. Januar in einer Auflage von 5000 Stück zu kaufen. – Foto: MCV

Zum Trost gibt es ab dem 1. Januar 2025 nun eine Sonderedition zum Jubiläum: Es ist eine originalgetreue Neuauflage des ersten Zugplakettchers von 1950, samt Bajazz, Laterne und dem Originalmotto. Die 5000 Sonder-Plaketten werden in einer limitierten Auflage für 7,- Euro das Stück verkauft und wurden wie auch schon vor 75 Jahren von der Firma Bericap (damals Berg) in Budenheim produziert, betont man beim MCV. Deren Inhaber, Adam Krautkrämer, war Mitglied im „Großen Mainzer Carnevalsausschuss“ – und trug maßgeblich dazu bei, den ersten Rosenmontagszug nach dem Krieg zu finanzieren.

„Das Motto von 1950 ‚Lachen spende, Trübsal wende‘ erscheint auch heute noch aktuell“, sagte Schönig: Damals war es der erste Rosenmontagszug nach dem Krieg, der 1950 wieder über die Mainzer Straßen rollen sollte. Für eine Mark wurden die Plaketten, die den Bajazz mit Laterne zeigten, damals angeboten. Im Jahr 1950 wurden sie mit 100.000 verkauften Stück auf Anhieb zum echten Erfolgsmodell. Verkauft wird die Sonderedition nach dem Neujahrsumzug auf dem Markt, erhältlich ist sie zudem bei allen Plakettenverkäufern, in der MCV-Geschäftsstelle und an den Samstagen in der Kampagne am Plakettenbus, natürlich auch im MCV-Onlineshop und bei  MCV.TV.

Helau-Kalender des MCV im 3. Jahr: Tägliches Fenster zur Narretei

Ins neue Jahr startet zudem am 1. Januar auch der „Helau-Kalender“ des MCV: Das einzigartige digitale Fastnachtsformat geht in sein nunmehr drittes Jahr und präsentiert ab dem 1. Januar wieder jeden Tag ein neues „Helaukalender-Fenster“ – gefüllt mit Musik, Wortbeiträgen, humorvollem Kokolores und spannenden Einblicken in die närrische Welt.Zu sehen ist das auf allen Social-Media-Kanälen des MCV und täglich ab 11.11 Uhr in HD im Kabelfernsehen bei OKTV Mainz. Der Bürgersender wird zudem über Livestreams, MagentaTV, HbbTV, das Lokal-TV-Portal via Astra, die Streaming-Plattform Zattoo und über viele Social-Media-Kanäle verbreitet.

Produktion des Helau-Kalenders im Studio des Offenen Kanals. - Foto: MCV
Produktion des Helau-Kalenders im Studio des Offenen Kanals. – Foto: MCV

Eröffnet wird der Helau-Kalender am Neujahrstag von der Fastnachtslegende und Mainzer Ehrenbürgerin Margit Sponheimer, die von Frank Golischewski am Klavcier begleitet wird.  Danach geben sich nach Angaben des MCV die Fastnachtsprominenz, aber auch jede Menge fantastische Neuentdeckungen und Nachwuchstalente ein närrisches Stelldichein. Ob die Mainzer Hofsänger, Lea Hieronymus, Julia Döring, Adi Guckelsberger, Frederick van der Sonne, ob Gardisten und Musikzüge bis zur Kinderprinzessin Luise die Erste – die Platte ist breit. „Lassen Sie sich überraschen, es wird bunt, unterhaltsam und sehr lustig“, verspricht Schönig.

Produziert wurde ein Großteil der Beiträge bereits im November 2024 beim OKTV Mainz, die für zwei Tage, unter Anleitung von Samuel Debus und Lasse Riegel, ihr TV-Studio in eine Fastnachts-Location verwandelt hatten. Das MCV-Ensemble um Patricia Lowin, Patrik Henkel, Ulrike Sersch, Astrid Haas, Matthias Spreng und Tobias Christian Mayer schuf schließlich ein stimmungsvolles Rahmenprogramm in närrischer Studiokulisse. „Wir waren ein eingespieltes Team und wurden professionell unterstützt vom überaus kreativen Team des OKTV – eine wirklich tolle Truppe“, schwärmt Initiator Tobias Christian Mayer.

Und auch Martina Stöppel, die 1. Vorsitzende von L:OKAL – Fernsehen & Medienbildung e.V., dem Trägerverein von OKTV Mainz, zeigte sich begeistert: „Fastnacht verbindet, bringt Generationen zusammen und ist mit dem tollen Helaukalender zurecht in der medialen Welt des Bürgerfernsehens in Mainz angekommen. Wir freuen uns über diese Präsenz, die den Schauplatz OKTV Mainz bereichert.“

Info& auf Mainz&: Das ganze Programm des Offenen Kanals findet Ihr hier im Internet, darunter auch die Sendetermine des Helau-Kalenders. Der Helau-Kalender kann zudem tagesaktuell auf der Webseite „MCV.TV“ abgerufen werden – momentan findet ihr da allerdings noch nix. Kommt aber noch 😉 Alle Zugplakettcher, Fastnachtsbecher, knuffige Zugenten oder auch Literatur zur Fastnacht in Mainz findet Ihr hier im Shop des MCV. Was Euch Neues in der Kampagne 2025 erwartet, lest Ihr hier bei Mainz&:

GCVrau, Rucki-Zucki-Dance-Night, Meedscher und Haubensitzung – Neue Events für die Fastnachtskampagne 2025 in Mainz