Witzige Aktion, ernster Hintergund: Die Mainzer FDP sucht jetzt das schönste Schlagloch von Mainz. „Die verkehrliche Infrastruktur in Mainz ist verbesserungswürdig – gelinde ausgedrückt“, findet der liberale Kreisvorsitzende, David Dietz. Abhilfe tue „dringend Not“, und das wolle man mit den Mainzern gemeinsam dokumentieren. Die FDP ruft die Mainzer deshalb auf, ihr nervigstes Schlagloch der FDP zu nennen. Dumm nur: Die Liberalen regieren seit Jahren in der Mainzer Ampel mit. Die CDU fragt deshalb, warum die Liberalen nicht schon längst gegen den Missstand tätig geworden sind.
Der Zustand der Mainzer Straßen ist in der Tat verbesserungsfähig – vor vier Jahren machte schon mal der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mit der „Aktion Schlagloch“ öffentlichkeitswirksam auf den miserablen Zustand aufmerksam. DGB-Landeschef Dietmar Muscheid spielte damals fröhlich Golf mit den Löchern auf den Straßen… Nun also suchen die Mainzer Liberalen das „schönste Schlagloch“, um auf die dringend sanierungsbedürftige verkehrliche Infrastruktur aufmerksam zu machen.
„Der Hintergrund der Aktion ist natürlich ernst“, sagte Dietz weiter, der Sanierungsstau auf den Mainzer Straßen koste alle Verkehrsteilnehmer Zeit, Geld und Nerven. „Er verzögert den Verkehrsfluss und verhindert, dass der Standort Mainz sein volles Potenzial entfalten kann“, betonte Dietz. Die FDP freut sich deshalb auf Eure Einsendungen von Schlaglöchern und lädt außerdem zum Informationsstand an diesem Samstag von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr an der Ecke Emmeranstraße/Pfandhausstraße. Gemeinsam mit den Vorschlagenden sollen die Schlaglöcher in Augenschein genommen und entsprechend gewürdigt werden, verspricht die FDP.
Die CDU-Opposition im Mainzer Rathaus rieb sich unterdessen ob der Aktion verwundert die Augen: „Das ist ein schlechter Witz und nichts anderes als eine Veräppelung der Bürger“, sagte CDU-Verkehrsexperte Thomas Gerster, die Aktion sei reiner Aktionismus und „absolut unglaubwürdig.“ Denn schließlich regiere die FDP seit Jahren im Mainzer Rathaus mit. „Wir fragen uns schon, warum sich die Liberalen in den vergangenen Jahren denn nicht stärker für eine Verbesserung der Mainzer Straßen eingesetzt haben“, kritisierte Gerster. Stattdessen habe man die Verkehrspolitik der Grünen Dezernentin Katrin Eder wie nächtliches Tempo 30 auf der Rheinallee oder den Rückbau von Bushaltestellen mitgetragen.
Die CDU sei nun gespannt, ob die Liberalen bei den anstehenden Haushaltsberatungen dann einen Schwerpunkt bei der Bekämpfung der Schlaglöcher setzten. Nur dann werde die jetzige Aktion glaubwürdig, fügte Gerster hinzu.
Info& auf Mainz&: Euer schönstes Schlagloch könnt Ihr an info@fdp-mainz.de schicken, bitte mit dem Betreff „Schlagloch“ – und schickt es dann doch auch gleich an info(at)mainzund.de, wir veröffentlichen die Fotos auch gerne 😉 Die Mainzer Liberalen könnt Ihr auch an ihrem Informationsstand aufsuchen, am Samstag, den 11. Juni von 10.00 bis 14.00 Uhr an der Ecke Emmeranstraße/Pfandhausstraße. Gemeinsam mit den Vorschlagenden werden die Schlaglöcher in Augenschein genommen und entsprechend gewürdigt.