Erst im Oktober 2023 waren sie gepflanzt worden, nun ist ihr Leben schon zu Ende: Im Mainzer Stadtteile Finthen haben Unbekannte fünf junge Birken durchgesägt – und sie so getötet. Der Tatort: die Jean-Pierre-Jungels-Straße. dort wurden im vergangenen Herbst insgesamt 25 junge Birken gefällt. Bei der Stadt ist man entsetzt und kündigt an, Anzeige zu erstatten. Es ist nicht der erste Fall  von Vandalismus gegen Bäume im Mainzer Stadtgebiet.

Durchgesägte junge Birke in Mainz-Finthen im Februar 2024. - Foto: Stadt Mainz
Durchgesägte junge Birke in Mainz-Finthen im Februar 2024. – Foto: Stadt Mainz

In den Jahren 2018 und 2019 suchten Unbekannte das Gelände der Alten Ziegelei in Mainz-Bretzenheim heim: Rund 50 Bäume wurden im ersten Anlauf gefällt, im Jahr danach noch einmal 25 junge Bäume – die Täter wurden nie gefasst. Von „Baumfrevel“ sprachen damals Stadt und Umweltschützer, die Zerstörungswut stand offenbar im Zusammenhang mit einer umstrittenen Mountainebikestrecke.

Dieses Mal traf es nun fünf junge Birken im Stadtteil Mainz-Finthen: Vor wenigen Tagen seien die fünf jungen Bäume in der Jean-Pierre-Jungels-Straße durchgesägt und somit zerstört worden, teilte Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) mit. Die Birken seien erst im vergangenen Herbst „von der Jungbaumkolonne der Landeshauptstadt Mainz gepflanzt worden, um neue Baumstandorte zu erschließen“, sagte Steinkrüger, und betonte: „Wir tolerieren diese Art von Vandalismus nicht und werden Anzeige erstatten.“

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25 Birken im Herbst 2023 neu gepflanzt, fünf nun zerstört

Die insgesamt 25 Birken wurden zunächst im Sommer 2023 während der sogenannten „Intervention“ im Regierungsviertel verwendet worden, einem Projekt zur Erprobung einer komplett autofreien Großen Bleiche auf Höhe des Ernst-Ludwig-Platzes. Ende Oktober 2023 wurden die Birken dann in Finthen eingepflanzt. Man werde nun die abgesägten Bäume entfernen und im Herbst neue Birken pflanzen, kündigte Steinkrüger an.

Durchgesägte junge Birke vor einem Haus in Mainz-Finthen im Februar 2024. - Foto: Stadt Mainz
Durchgesägte junge Birke vor einem Haus in Mainz-Finthen im Februar 2024. – Foto: Stadt Mainz

Birken seien „überaus wertvoll für die Biodiversität“, denn sie böten unter anderem Lebensraum für Insekten, Säugetiere und Vogelarten, aber auch Pilzen, Flechten und Moosen ein Zuhause. Viele Schmetterlingsraupenarten nutzten die Birke zudem als Futterpflanze. Die Baumkolonne der Stadt Mainz wiederum wurde zum 1. November 2022 ins Leben gerufen, vier Baumpflanzgärtner arbeiten hier vor allem daran, neue Baumstandorte in Mainz zu erschließen und Bäume vermehrt nachzupflanzen.

Die Neuanpflanzung von Bäumen sei sehr zeit- und personalaufwändig, hieß es damals, weil gerade in niederschlagsarmen Perioden in den ersten Jahren eine sehr zeitaufwendige Pflege notwendig sei. So müssen die Bäume mit rund 150 Litern pro Baum ausreichend gewässert werden, die Wässerung kontrolliert und die Jungbäume auf feste Verankerung geprüft, sowie mit Erziehungsschnitten und Totholzentfernung gepflegt werden. Die Stadt Mainz hat in den vergangenen Jahren erheblich mehr Bäume im Stadtgebiet gefällt, als sie nachgepflanzt hat.

Info& auf Mainz&: Wer Angaben zu der Tötung der Finther Birken machen kann, dürfte bei der Polizei oder der Stadt Mainz auf offene Ohren stoßen – junge Bäume sind neben allem nämlich auch noch teuer. Den jüngsten Ärger rund um Baumfällungen in Mainz-Finthen könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen.