Eine Meter groß, eindrucksvoll, wetterfest: Wie wäre es mit einem eigenen Gutenberg für den Vorgarten oder das eigene Büro? Zum 550. Todestags-Jubiläumsjahr von Johannes Gutenberg hat der bekannte Konzeptkünstler Ottmar Hörl Gutenberg-Statuetten aus Hartplastik entworfen. Hörl hat in der Vergangenheit schon den hessischen Löwen und den Philosophen Karl Marx in Figuren verwandelt und mit seinen Figuren-Installationen Städte bevölkert. Nun also widmet sich der Künstler, der unter anderem in Frankfurt lebt, dem Buchdruck-Erfinder aus Mainz. In Eltville werden vom 18. August bis 23. September 150 Gutenberg-Figuren im Rosengarten der Kurfürstlichen Burg zu sehen sein – und Ihr könnt eine davon für Euch erwerben.
Anlass ist natürlich das kleine Gutenberg-Jubiläum zum 550. Todestag von Johannes Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern hat zur Rheingau-Stadt Eltville ein besondere Beziehung: Gutenbergs Mutter stammte aus Eltville, sein Bruder Friele Gensfleisch lebte von 1434 bis zu seinem Tode 1447 in dem Rheingauort – und Gutenberg selbst verbrachte auch einige Jahre hier: Einen Teil seines Alters verbrachte Gutenberg in Eltville, es war die Zeit seines Mainzer Exils. Der Buchdrucker lebte eine Weile im Hof zum Bechtermünz – heute ist hier das Weingut Koegler. Sicher überliefert sei, dass hier 1467 das weltweit erste Wörterbuch gedruckt wurde: Das „Vocabularius Ex Quo“, schreibt das Weingut auf seiner Homepage.
1465 erhielt Johannes Gensfleisch zu Gutenberg in Eltville zudem eine hohe Ehrung: Hier, im Saal der Burg zu Eltville, wurde der Buchdrucker am 17. Januar 1465 mittels Urkunde zum Amtmann des Kurfürsten Adolf II. von Mainz erhoben, der Kurfürst billigte seinem neue Hofmann zudem eine Leibrente zu, bestehend aus Getreide, Wein und Kleidung. Im Burgturm erinnert deshalb heute der öffentlich zugängliche Grafensaal an die bahnbrechende Erfindung des Man of the Millenium. Natürlich wird in Eltville auch des 550. Todestags gedacht, Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist hier die Installation von Hörls Gutenberg-Skulpturen: vom 18. August bis zum 23. September werden fünf Wochen lang rund 150 Gutenberg-Skulpturen den Rosengarten der Kurfürstlichen Burg bevölkern.
Die ein Meter hohen Figuren bestehen aus Kunstguss und werden in den Farben Schwarz, Rot und Gold erstellt. Es sind nicht die ersten Figuren des Professors für Bildende Künste: Bekannt wurde Hörl unter anderem durch seine Dürer-Hasen und seine Euro-Skulptur, durch seine Hessen-Löwen und zuletzt durch seine Marx-Statuen. In Eltville installierte er 2013 für das Stadtjubiläum 500 serielle rote Rosen, wie alle seine Skulptur-Installationen ein großer Erfolg.
„Gutenberg ist eine Weltfigur“, zitiert die Mainzer Gutenberg-Stiftung den Künstler, der mit seinen Skulpturen keine Denkmäler, sondern kommunikative Anlässe schaffen will als Impuls zur Auseinandersetzung. „Johannes Gutenberg kann diesen Impuls brauchen“, betont die Gutenberg-Stiftung: Noch immer sei viel zu wenigen Menschen bewusst, dass Gutenbergs Erfindung die Entwicklung der Menschheit so nachhaltig beeinflusst habe wie keine andere. „Als genialer Erfinder des Druckens mit beweglichen Lettern hat er eine Medienrevolution ausgelöst, die bis heute anhält“, heißt es von der Stiftung: „Wir sollten mehr über ihn sprechen – und schreiben!“ Tun wir doch gerne 😉
Drei der Gutenberg-Skulpturen traten derweil schon einmal eine Reise nach Mainz an – in einem offenen Cabrio und sehr zur Freude der anderen Verkehrsteilnehmer. „Sicher angeschnallt und aufgrund des robusten Materials kaum windzerzaust“ hätten die drei Gutenbergs vergangene Woche Mainz und die Gutenberg-Shops erreicht, teilte die Gutenberg-Stiftung mit. Dort seien sie ab sofort zu besichtigen: „Der goldene Johannes residiert bei uns derzeit im Gutenberg-Shop am Markt 17, der siegellackrote Gutenberg steht im Museumsshop und der schwarze Herr unterstützt die Gutenberg Stiftung bei der Büroarbeit und reist mit auf Messen und Veranstaltungen im Rahmen von Gutenberg2018.“
Das Besondere dabei: Ihr könnt selbst Pate eines Gutenbergs werden! Ab sofort kann man sich eine der 150 Figuren reservieren, mit dem Kauf unterstützt Ihr zum Einen den Erhalt der Burg in Eltville, zum anderen den Gutenberg-Shop und die Gutenberg-Stiftung. Nach Ende der Installation in Eltville könnt Ihr dann „Euren Gutenberg“ mit nach Hause nehmen und so zu Botschaftern von Johannes Gutenberg und seinem Erbe werden.
Info& auf Mainz&: Die Gutenberg-Skulpturen von Ottmar Hörl kosten 300,- Euro pro Stück, mit Signatur sogar 600,- Euro, ab dem Ende der Ausstellung am 24. September 2018 steigen die Preise auf 350,- Euro bzw. 700,- Euro für das signierte Stück. Die Skulpturen-Installation „Black Magic“ findet vom 18. August bis zum 23. September 2018 im Rosengarten der Burg von Eltville statt. Subskriptions-Urkunde, mit der Ihr eine Skulptur zum Subskriptionspreis reservieren könnt, gibt es in den Gutenberg-Shops, vermutlich irgendwann auch online unter www.gutenberg-shop.de oder als PDF zum Download unter www.eltville.de. Mehr zur Installation mit den Gutenberg-Skulpturen findet Ihr hier bei der Stadt Eltville.