08Es ist ein regelrechter Preisschock, und zwar in allen Bereichen der Gesellschaft: Die Inflation hat im Mai ein neues Rekordhoch erreicht. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Montag mitteilte, stieg die Teuerungsrate im Mai auf 7,6 Prozent – das ist neuer Rekord. Interessant dabei: Der Preisanstieg begann bereits im Sommer 2021, nun aber gehen die Preise durch die Decke: Speiseöle verteuerten sich um 60 Prozent, Heizöl sogar um 76 Prozent, aber auch Eier, Nudeln und Fleischwurst legten um bis zu einem Viertel zu. Preistreiber sind vor allem die Energiebereiche.

Die Teuerungsrate in Rheinland-Pfalz ist auf Rekordhoch, den Verbrauchern zerrinnt das Geld zwischen den Fingern. - Foto: gik
Die Teuerungsrate in Rheinland-Pfalz ist auf Rekordhoch, den Verbrauchern zerrinnt das Geld zwischen den Fingern. – Foto: gik

Es ist eine Teuerungsrate, wie sie Deutschland seit Jahrzehnten nicht erlebt hat: Im Mai 2022 lagen die Verbraucherpreise in Rheinland-Pfalz um 7,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat, teilte nun das Statistische Landesamt in Bad Ems mit – das sei „ein neuer Höchststand.“ Seit Monaten kennen die Preise im Land nur noch eine Richtung: steil aufwärts. Bereits im März verzeichneten die Statistiker für Rheinland-Pfalz einen Sprung auf 6,6 Prozent bei den Preissteigerungen, im April wurden dann 7 Prozent erreicht – nun sind es 7,6 Prozent.

Fast 33 Prozent mehr Kosten für Energie

Preistreiber sind dabei klar die Energiepreise: Im Vergleich zum Mai 2021 müssen die Rheinland-Pfälzer heute 32,9 Prozent mehr Geld für Energie hinlegen – das ist ein sattes Drittel mehr. Vor allem die Preise für Mineralölprodukte hätten sich im Vergleich zu Mai 2021 massiv verteuert: plus 50,6 Prozent errechneten die Statistiker. Dazu trugen den Angaben zufolge insbesondere die Heizölpreise bei, die um 76,7 Prozent zulegten. Aber auch für Kraftstoffe musste deutlich mehr bezahlt werden als vor einem Jahr: plus 41,8 Prozent.

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Weitere spürbare Preiserhöhungen gab es zudem bei Gas, das um 24,9 Prozent teurer wurde – doch auch die vielgerühmte Fernwärme legte deutlich zu: plus 21,4 Prozent. Die Preise für Strom zogen mit plus 12,9 Prozent ebenfalls merklich an. Ohne den Preissprung bei den Energiepreisen läge die Teuerungsrate „nur“ bei plus 4,8 Prozent, betonen die Statistiker weiter. Interessant dabei ist aber auch: Der Preisanstieg gerade bei den Energiepreisen begann bereits im Sommer 2021, schon da drehten die Preise in den Anstieg – in Rheinland-Pfalz stieg die Teuerungsrate im Juli 2021 auf 3,7 Prozent und machte damit einen ersten großen Preissprung.

Besonders an den Tankstellen, bei Heizöl, Gas und Wärme explodierten die Preise. - Foto: gik
Besonders an den Tankstellen, bei Heizöl, Gas und Wärme explodierten die Preise. – Foto: gik

Konsequenterweise stiegen auch die Preise für den Bereich Verkehr, und zwar binnen eines Jahres um 16,6 Prozent. Doch auch der Bereich Freizeit, Kultur und Unterhaltung verteuerte sich binnen Jahresfrist um 4,2 Prozent – hier machen sich die Preissteigerungen nach der Corona-Pandemie in Restaurants und bei Veranstaltungen wie auch Konzerten bemerkbar. Gaststätten- und Hotelpreise verteuerten sich sogar um 8,4 Prozent, selbst Kleidung und Schuhe wurden um 6,2 Prozent teurer.

Speiseöle 60 Prozent teurer, Fleischwurst um 22 Prozent

Doch auch die Lebensmittelpreise explodieren derzeit in einem geradezu atemberaubenden Ausmaß: Speisefette und Speiseöle verteuerten sich binnen eines Jahres um 39 Prozent, so kosten Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches heute 60 Prozent und Butter immer noch 40,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren erhöhten sich im Vergleich zum April 2022 allein um 18,2 Prozent, sogar die Fleischwurst wurde um 22,3 Prozent teurer.

 

Selbst Eier verteuerten sich binnen eines Jahres um fast 27 Prozent. - Foto: gik
Selbst Eier verteuerten sich binnen eines Jahres um fast 27 Prozent. – Foto: gik

Selbst Molkereiprodukte und Eier sowie Brot und Broterzeugnisse wiesen Teuerungsraten im zweistelligen Bereich auf: So wurden Eier um 26,9 Prozent und Nudeln um 26,6 Prozent teurer – insgesamt verzeichnen die Statistiker einen Anstieg bei den Preisen für alle Nahrungsmittel zusammengerechnet um um 10,8 Prozent innerhalb eines Jahres. Billiger wurde hingegen Obst: So waren Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren oder Ähnliches 11,5 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Gerade auch der Spargel ist derzeit so günstig zu haben wie nie – die Verbraucher sparen gerade bei dem „Edelgemüse“.

Preissteigerungen seien in fast allen zwölf Abteilungen der Statistik zu beobachten, heißt es aus Bad Ems weiter. So legten etwa alkoholfreie Getränke mit plus 10,7 Prozent deutlich mehr zu, als alkoholische Getränke (plus 3,8 Prozent). Für die Verbraucher ist das ein Riesenproblem: Die Löhne und Gehälter der meisten Arbeitenden sind entweder gleich geblieben, Lohnsteigerungen halten bei Weitem nicht Schritt. Die Politik will mit einem Entlastungspaket gegensteuern, das ab dem 1. Juni billigeres Benzin sowie ein 9-Euro-Monatsticket für den ÖPNV verspricht – mehr dazu hier bei Mainz&.

Info& auf Mainz&: Den ganzen Bericht des Statistischen Landesamtes Bad Ems zur zum Rekord bei der Teuerungsrate findet Ihr hier im Internet. Mehr zum Start des 9-Euro-Tickets in Mainz und Wiesbaden lest Ihr hier bei Mainz&:

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