Während der Corona-Pandemie wurden sie zu einem Problem im öffentlichen Raum: Pizzakartons. Weil während der Lockdowns deutlich mehr im Freien gegessen wurde, häuften sich auch die Pappkartons nach dem Pizzagenuss – die Stadt Mainz stellte daraufhin nach langer Debatte eigene Müll-Stationen für Pizzakartons auf. Nun teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage der CDU im Mainzer Stadtrat mit: Die Erfahrungen mit den „Hoch-Staplern“ sind ausgesprochen positiv – trotzdem gibt es von den Ständern bisher nur ganze zwei im Stadtgebiet, davon keinen einzigen am Mainzer Rheinufer. Zudem bieten die offenen Gebilde keinerlei Schutz gegen Regen und Ratten.

Pizzakartons stapeln sich an einem Mülleimer am Mainzer Rheinufer. - Foto: gik
Pizzakartons stapeln sich an einem Mülleimer am Mainzer Rheinufer. – Foto: gik

Die Zahl leerer Pizzakartons hatte gerade während der Corona-Pandemie in der Mainzer Innenstadt stark zugenommen, speziell am Mainzer Rheinufer fanden und finden sich in den Nächten und am Wochenende leere Pizzakartons gleich stapelweise. Ein Problem dabei: Die uralten Mülleimer der Stadt Mainz in der Innenstadt sind in den meisten Fällen viel zu winzig für die Entsorgung solcher Pizzakartons. Die Werkstatt des Mainzer Entsorgungsbetriebs entwickelte daraufhin eine eigene Pizzakarton-Entsorgungsstation:  Vier einfache Stäbe, in die genau ein Pizzakarton passt.

Das rudimentäre Gerüst ist indes nach allen Seiten offen und damit auch ungeschützt gegen Wind und Wetter, das sorgte im Vorfeld für große Skepsis: Die Kartons seien Regen und Ratten ungeschützt ausgesetzt, das werde eine schöne Matscherei geben. Nun, nach knapp einem Jahr, zieht die Stadtverwaltung indes eine positive Bilanz: Die Hoch-Stapler würden „gut angenommen und besonders an den Wochenenden intensiv genutzt“, teilte die Stadt nun auf Anfrage der CDU im Mainzer Stadtrat mit.

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Diese "Hoch-Stapler", also Müllständer für Pizzakartons, wurden vom Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz entwickelt. - Foto: Entsorgungsbetrieb Mainz
Diese „Hoch-Stapler“, also Müllständer für Pizzakartons, wurden vom Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz entwickelt. – Foto: Entsorgungsbetrieb Mainz

Allerdings musste die Stadt auch einräumen: Die „Hoch-Stapler“ benötigten „eine intensive Betreuung, da Pizzakartons in der Regel aus Pappe bestehen und bei Nässe aufweichen.“ Auch befänden sich häufig Essensreste an und in den Kartons, das mache „eine zeitnahe Entsorgung notwendig.“ Tatsächlich wurden in Mainz bislang nur zwei „Hoch-Stapler“ aufgestellt, und das zunächst am Hopfengarten und in der Kapuzinerstraße. Dort seien die Pizzakarton-Müllständer aber „nicht in angedachtem Umfang“ angenommen worden.

Deshalb habe man die „Hoch-Stapler“ dann in der Welschnonnengasse und in der Adolf-Kolping-Straße aufgestellt, und dort würden sie gut angenommen, bilanziert die Verwaltung weiter. Damit gibt es aber weiter keine solchen Pizzakarton-Ständer am Rheinufer oder in der Altstadt – warum, teilte die Stadt nicht mit. Die Entleerung der „Hoch-Stapler“ stelle für die Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebes „einen ähnlichen Aufwand wie die Entleerung eines Papierkorbes dar“, hieß es weiter. Der Entsorgungsbetrieb prüfe nun weitere Standorte, da sich gezeigt habe, dass die Hoch-Stapler die Papierkörbe deutlich entlasteten.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Debatte um die Pizzakarton-Stände sowie alternative Modelle, die mehr gegen Regen und Ratten geschützt sind, könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen:

Problem Pizzakartons: Mainz setzt auf “Hochstapler” – Entsorgungsbetrieb baut eigene Müllstationen für die Kartons