Wir haben leider schlechte Nachrichten: Das Konto von Mainz&-Chefredakteurin Mainz& auf Facebook wurde gehackt, auf Instagram tauchte ein Fakeprofil auf, das mit dem Namen und dem Profilbild der Mainz&-Chefin agierte. Als diese das Fakeprofil meldete, schaltete Facebook nicht etwa das Fakeprofil ab – sondern blockierte den gesamten Account von Gisela Kirschstein. Das Ergebnis: Der Facebook-Auftritt der Journalistin ist offline – und auch die Seite der Internetzeitung Mainz&. Wir haben derzeit keinerlei Zugriff auf unsere Daten – und Facebook antwortet auf unsere Proteste nicht.

Dieses Fakeaccount tauchte plötzlich am Samstag auf Instagram auf - verknüpft mit dem Facebook-Konto von Mainz&-Chefin Gisela Kirschstein. - Screenshot: gik
Dieses Fakeaccount tauchte plötzlich am Samstag auf Instagram auf – verknüpft mit dem Facebook-Konto von Mainz&-Chefin Gisela Kirschstein. – Screenshot: gik

Der Vorgang ist beispiellos und dürfte im Zusammenhang mit einem massiven aktuellen Hackerangriff auf Mainz& und seine Chefredakteurin stehen. Die Angriffe begannen nach unserer Berichterstattung über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Koblenz, das Ermittlungsverfahren in Sachen Ahrtal-Flut ohne Anklage einzustellen, und vor allem mit unserer Berichterstattung über den Protest der Familie Orth dagegen.

Mit diesem Zeitpunkt wurden unsere Artikelposts auf Facebook massenhaft bei Meta gemeldet, weil sie angeblich „gegen die Gemeinschaftsstandards von Facebook verstoßen“. Das war natürlich Unsinn und entbehrte jeder Grundlage, denn die Artikel wurden gemeldet, weil sie „gewaltverherrlichende Inhalte“ oder ähnliches enthalten würden. Zu den angeschwärzten Artikeln gehörte etwa ein Bericht über die dritte Staffel der Nachtstreife der Polizei Mainz, die der SWR angekündigt hatte, aber auch ein Artikel darüber, wie sich die Christuskirchengemeinde in Mainz gegen eine Vereinnahmung durch die AfD wehrt.

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Mainz&-Artikel auf Facebook massenhaft für „Verstöße“ gemeldet

Besonders scharf wurde unser Bericht über die Bootsfahrt der „Stummen Zeugen“ angegangen: Nicht nur unser Post auf Facebook wurde massenhaft gemeldet, sondern auch sämtliche geteilte Versionen unserer Leser – das dürfte kein Zufall sein. In der Folge schränkte Facebook die Reichweite von Mainz& drastisch ein: Über Nacht sank unsere Reichweite von über 400.000 auf 70.000, zuletzt betrug sie gerade einmal rund 95.000.

Kontosperrung durch Facebook: von jetzt auf gleich und ohne Anhörung. - Screenshot: gik
Kontosperrung durch Facebook: von jetzt auf gleich und ohne Anhörung. – Screenshot: gik

Natürlich haben wir sofort massiv gegen diese Einschränkungen protestiert, auf allen Wegen, die wir finden konnten – aber: Facebook antwortet nicht. Keine einzige Rückmeldung haben wir seit Anfang Mai bekommen. Stattdessen wurden weitere Artikel sanktioniert, auch unser Account als Ganzes. Das ist ein absolutes Unding: Facebook schränkt die Reichweite einer offiziellen Zeitung (!) einer bekannten und profilierten Journalistin einfach mal so ein – und hat sie jetzt ganz blockiert. Von jetzt auf gleich, ohne die Chance, sich dazu zu äußern. Das kann man auch als Behinderung von freier Presse sehen.

Nach Angaben der Verbraucherzentrale ist eine solche Totalblockade von jetzt auf gleich zudem rechtswidrig, da Facebook VOR einer Blockade zwingend den Betroffenen anhören muss. Das ist NICHT geschehen. Wir können uns weder einloggen, um eine Beschwerde abzugeben, noch um Zugriff auf unser Facebook-Account zu erhalten. Einzige Rückmeldung: Man könne sich ja in sein Instagram (!!)-Account einloggen, um gegen die Sperrung zu protestieren – nur: Das Instagram-Account existiert ja gar nicht! Und auf das Fake-Account haben wir natürlich keinerlei Zugriff.

Facebook behindert freie Presse – rechtswidrig

Mainz&: Das ist ausgezeichneter Journalismus! - Grafik: gik
Mainz&: Das ist ausgezeichneter Journalismus! – Grafik: gik

Zwei Wochen vor einer wichtigen Kommunalwahl legt Facebook also einfach eine Internetzeitung lahm – das werden wir natürlich nicht hinnehmen. Nur wissen wir leider nicht, wie lange das hier dauert – Facebook ist dafür bekannt, solche Fälle über Wochen zu verschleppen. Pikant dabei: Verschickt Meta selbst eine Warnung wegen angeblicher Verstöße, hat man gerade einmal 48 Stunden Zeit, Einspruch zu erheben. Aber auf unsere Einsprüche, Anträge oder Appeals haben wir seit Anfang Mai (!) keine einzige Antwort erhalten.

Wie das mit dem angeblichen Anspruch von Meta-Chef Mark Zuckerberg einhergeht, die „wichtige Rolle des Journalismus in Demokratien“ unterstützen zu wollen, wobei Facebook angeblich „Nachrichtenorganisationen dabei hilft, in der digitalen Welt von heute zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln“, ist uns absolut schleierhaft. Erfolgt morgen auch keine Reaktion von Facebook, werden wir einen Anwalt einschalten und dazu andere Pressevertreter informieren, die dies interessieren könnte – etwa die BILD-Zeitung, das Medienmagazin Zapp und andere. Jeder Kollege ist herzlich willkommen, über diesen absurden Vorgang zu berichten.

Neuer, provisorischer Facebookauftritt der Internetzeitung Mainz&

Damit Ihr uns aber auch weiter via Facebook lesen und teilen könnt, haben wir ein provisorisches neues Facebookprofil angelegt: Ihr findet uns vorerst hier auf Facebook. Wundert Euch also bitte nicht, wenn Ihr auf einmal neue Freundschaftsanfragen von uns bekommt – das dient dazu, Euch auf unsere neue Seite aufmerksam zu machen. Leider findet Ihr dort jetzt nicht die üblichen Fotos und Videos aus 10 Jahren Mainz&, das ist natürlich eine massive Einschränkung. Und Ihr könnt sicher sein: Sowohl die Urheber, als auch Facebook werden wir dafür haftbar machen.

Neuer, provisorischer Facebookauftritt der Internetzeitung Mainz& seit Sonntagabend. - Foto: gik
Neuer, provisorischer Facebookauftritt der Internetzeitung Mainz& seit Sonntagabend. – Foto: gik

Leider ist Facebook derzeit noch ein unverzichtbares Business-Netzwerk für uns, über das wir Kontakt halten zu vielen Vereinen und Organisationen in Mainz – wir werden deshalb alles tun, unseren Account zurück zu bekommen. Am sichersten lest Ihr Mainz& solange schlicht hier – auf unserer Original-Internetseite. Kommt einfach öfters hier vorbei – oder abonniert unseren Newsletter!

Lösung: Newsletter oder Whatsapp-Kanal abonnieren!

Mit dem Mainz&-Newsletter erhaltet Ihr die neuesten Artikel jeweils  per Email: Einfach eine Mail an Info{at)mainzund.de schreiben mit dem Inhalt: „Hiermit abonniere ich den Mainz&-Newsletter und stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten zu diesem Zweck zu.“ Ihr könnt sicher sein: Wir geben Eure Daten NICHT an Dritte weiter.

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Das ist alles höchst ärgerlich und kostet uns leider sehr viel Zeit und Energie. Aber keine Angst: Das wird uns nicht stoppen. Wir sind haben schließlich nicht umsonst gerade den 10. Geburtstag von Mainz& gefeiert und sind zum „Most Trusted Online Newspaper“ der EU Business News gewählt worden! Bleibt uns treu!

Info& auf Mainz&: Die neue Mainz&-Facebookseite findet Ihr hier. Wer ebenfalls Probleme mit Facebook und der ungerechtfertigten Blockade seines Kontos hat, findet hier bei der Verbraucherzentrale Informationen sowie ein Musterschrieben sam Email-Adresse für seinen Protest.