Die Mainzer Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) spricht sich für ein Modell von gesenkten Parkgebühren auch in Mainz als Anreiz für Einkaufswillige aus. „Ich habe das mit großem Interesse gelesen“, sagte Matz zu Berichten über eine Initiative in Wiesbaden: „Ich würde das befürworten.“ Anreize, in der Innenstadt zu verweilen, Einkaufen und Bummeln zu gehen seien wichtig, es brauche Unterstützung für Wirtschaft und Einzelhandel, sagte Matz. Genau das aber gestaltet sich gleichzeitig schwierig: Verkaufsoffene Sonntage etwa seien ein schwieriges Thema, Tausende Menschen gleichzeitig im Gedränge noch nicht denkbar, sagte Matz weiter. Unterstützung signalisierte die Dezernentin aber für den mobilen Freizeitpark auf dem Messegelände.

Wären sinkende Parkgebühren auch in Mainz eine Option zur Wiederbelebung der Innenstadt? - Foto: gik
Wären sinkende Parkgebühren auch in Mainz eine Option zur Wiederbelebung der Innenstadt? – Foto: gik

Anfang der Woche hatte die Stadt Wiesbaden gemeinsam mit dem Betreiber des Parkhauses unter dem RheinMain Congress Centrum eine Senkung der Parkgebühren verkündet, vor allem für den Tagespreis müssen Besucher seit dem 15. Juni nur noch 4,50 Euro statt 10,- Euro bezahlen. Der Wiesbadener Ordnungsdezernent Oliver Franz (CDU) hatte betont, das sei bewusst als Maßnahme gedacht, um Einkaufswillige wieder nach Wiesbaden zu locken: Geringere Parkgebühren brächten mehr Publikumsverkehr in die Stadt und in die Fußgängerzone, man wolle Anreize schaffen, die Wiesbadener Innenstadt wieder mehr zu frequentieren, sagte Franz –  es seien „gerade die Einpendler aus dem Umland“, die die vergleichsweise viel Geld in der Innenstadt ausgäben.

„Ich habe das mit Interesse gelesen“, sagte die Mainzer Wirtschaftsdezernentin Matz am Mittwochabend im Gespräch mit Mainz&: „Es sind auch Mainzer Einzelhändler auf mich zugekommen und haben gefragt, können wir Parkgebühren reduzieren?“ Das Thema sei kein einfaches, schließlich sei auch die Parken in Mainz GmbH durch die Coronakrise schwer gebeutelt worden. Zudem ist nicht das Wirtschaftsdezernat, sondern Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) für das Thema Parken und Parkgebühren zuständig, die habe die Bitten deshalb weitergegeben, sagte Matz.

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In den Innenstädten bleiben auch nach der Coronakrise die Shoppingwilligen vielfach aus. - Foto: gik
In den Innenstädten bleiben auch nach der Coronakrise die Shoppingwilligen vielfach aus. – Foto: gik

„Ich würde das befürworten“, betonte Matz zugleich, geringere Parkgebühren „schaffen natürlich eine bestimmte Anreizsituation, um zu Verweilen, Essen oder Bummeln zu gehen.“ An den Parkgebühren allein liege es aber auch nicht, gab Matz zugleich zu bedenken: „Die Leute sind schon noch sehr vorsichtig, die Konsumlaune ist tatsächlich noch nicht da“ sagte die Dezernentin. Aktionen zur Belebung der Innenstadt und zur Unterstützung des Einzelhandels seien deshalb derzeit noch schwierig.

Zurückhaltend ist die Stadt etwa noch beim Thema verkaufsoffene Sonntage: „Ein Mantelsonntag, an dem Tausende Menschen gleichzeitig in die Stadt kommen, das ist derzeit einfach noch schwierig“, sagte Matz, auch die Händler seien da zwiegespalten. Derzeit seien zudem verkaufsoffene Sonntage vom Landesrecht her noch an touristische Zusatzevents gebunden, eine Änderung hin zu einer einfachen Sonntagsöffnung müsse das Land erlauben, sagte Matz weiter. „Wir können nur Hilfe zur Selbsthilfe leisten“, sagte die Dezernentin weiter, und betonte: „Wenn Einzelhändler oder Gastronomen mit Konzeptideen kommen, unterstützen wir so etwas gerne.“

Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) befürwortet Anreize zur Belebung durch gesenkte Parkgebühren. - Foto: gik
Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) befürwortet Anreize zur Belebung durch gesenkte Parkgebühren. – Foto: gik

Volle Unterstützung sagte Matz denn auch dem mobilen Freizeitpark der Mainzer Schausteller zu: Am Dienstagabend hatten sich die beiden Schaustellerverbände aus Mainz und Rheinhessen für einen temporären Freizeitpark auf dem Mainzer Messegelände entschieden. „Wir haben verschiedene Standorte geprüft“, darunter sei auch das Rheinufer gewesen, sagte Matz weiter, wichtig sei gewesen, dass die Fläche groß genug sei, damit auch genügend Besucher gleichzeitig den Platz besuchen könnten.

„Die Messe ist mit Abstand die größte Fläche, so dass hier auch Fahrgeschäfte unterkommen können“, sagte Matz. Bislang lege der Stadt eine Anfrage vor, „die wir sehr wohlwollend begleiten“, betonte die Ordnungsdezernentin. Nun müssten Konzepte für Hygieneregeln und Sicherheit eingereicht werden. Die Mainzer Schausteller hoffen, den mobilen Freizeitpark Anfang Juli eröffnen zu können, sechs Wochen lang soll der Rummel dann Freizeitvergnügen bieten.

Info& auf Mainz&: Alles zum geplanten Mobilen Freizeitpark lest Ihr hier auf Mainz&, unseren bericht über die Senkung der Parkgebühren in Wiesbaden könnt Ihr hier nachlesen.

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