Wasser gilt als wichtiger Baustein gegen die Aufheizung der Städte an heißen Tagen, doch das gilt in Mainz offenbar nur für die Innenstadt: Der Mainzer Vorort Mombach sitze „weiter auf dem Trockenen“, klagt nun der Mombacher Ortsvorsteher Christian Kanka (SPD) – und kritisiert die Stadtverwaltung deutlich: Die wisse doch genau, dass die Brunnen im Frühjahr wieder in Betrieb genommen würden – warum plane man dann die Wartung und Instandhaltung nicht so frühzeitig, dass die Brunnen spätestens im Mai laufen könnten? UPDATE&: Die Stadt Mainz teilte am Freitag aufgrund der Mainz&-Berichterstattung mit. Die Brunnen in Mombach liefen seit Donnerstag.

Wenn kein Brünnlein fließt: Der Brunnen an der Mombacher Ortsverwaltung ist noch immer trocken. - Foto: Kanka
Wenn kein Brünnlein fließt: Der Brunnen an der Mombacher Ortsverwaltung ist noch immer trocken. – Foto: Kanka

Die Mainzer mussten in diesem Frühjahr lange darauf warten, dass aus den Brunnen in der Innenstadt wieder Wasser floss: Erst Mitte April sprudelte das Nass wieder, wenn auch erst einmal nur aus einzelnen Brunnen. Inzwischen können sich die Mainzer wieder an sprudelnden Fontainen und Wassergeplätscher erfreuen – doch das gilt nicht für den nördlichen Vorort Mombach: „Während an anderen Stellen in Mainz die Brunnen laufen, sitzen die Mombacher weiterhin auf dem Trockenen“, kritisierte nun der Mombacher Ortsvorsteher Christian Kanka (SPD).

Verständnis habe er dafür nicht, schimpfte Kanka weiter: „Man weiß doch in der Verwaltung nicht erst seit gestern, dass die Brunnen in Betrieb genommen werden sollen. Warum beginnt man nicht schon frühzeitig damit, die Brunnen so herzurichten und zu prüfen, dass diese spätestens im Mai ohne größeren Aufwand zum Laufen gebracht werden können?“ Stattdessen sei in diesem Jahr aus den Mombacher Brunnen „noch kein einziger Tropfen Wasser getropft“, berichtet Kanka. In Hechtsheim hingegen sei ein bereits laufender Brunnen innerhalb weniger Tage repariert worden. „Ich kann dann schon nachvollziehen, dass sich die Mombacher abgehängt fühlen“, kritisiert Kanka.

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Genobank: Stadt Mainz kommt Pflicht zu Brunnenbetrieb nicht nach

Es ist nicht das erste Mal, das das Mainzer Grün- und Umweltamt Probleme mit Brunnen hat: Auch der Hans-Klenk-Brunnen vor der Christuskirche liegt seit mehreren Jahren bereits trocken – und der Jubiläumsbrunnen auf dem Ernst-Ludwig-Platz an der Großen Bleiche verfällt schon seit Jahren, ohne dass hier ein Wässerlein die Betonoberfläche aufhübschen würde. Gestiftet wurde der Brunnen übrigens 1962 zum (umstrittenen) 2000-jährigen Jubiläum von Mainz –  seit mehr als zehn Jahren ist das marode Betonbauwerk nicht mehr in Betrieb.

Der Brunnen am Fischtorplatz in der Mainzer Altstadt gehörte in diesem Jahr zu den ersten, die sprudelten. - Foto: gik
Der Brunnen am Fischtorplatz in der Mainzer Altstadt gehörte in diesem Jahr zu den ersten, die sprudelten. – Foto: gik

Trocken liegt derzeit denn auch die Brunnenanlage auf dem Heinz-Schier-Platz vor der Ortsverwaltung Mombach, die sei von der ortsansässigen Genobank Mainz eG mitfinanziert worden – und die habe es nun „in einer E-Mail an die zuständige Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) bedauert, dass der zwischen der Stadt Mainz und der Genobank Mainz eG getroffenen Vereinbarung aus dem Jahr 1996 nicht nachgekommen wird“, berichtet Kanka weiter: Die Stadt Mainz habe nach der Finanzspritze der Genobank den Betrieb des Brunnens sogar garantiert.

Das Thema beschäftige auch den Ortsbeirat, dort habe die Mombacher SPD-Fraktion unlängst eine Anfrage an die Verwaltung für die nächste Sitzung eingereicht. In der werde unter anderem gefragt, warum die Brunnen in Mombach noch nicht liefen. „Auf die Antworten der Verwaltung wartet man gespannt“, unterstrich Kanka, man wünsche sich eine zeitnahe Inbetriebnahme der Brunnen. „Es muss ja kein goldener Wein aus den Brunnen sprudeln“, kommentierte Kanka noch: „Kühlendes Wasser würde uns bei den heißen Temperaturen in Mombach völlig ausreichen.“

Info& auf Mainz&: Warum ein weiterer Mainzer Brunnen – der zauberhafte Drei-Mädchen-Brunnen auf dem Ballplatz – derzeit stillgelegt ist, könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen.