Es ist DER Fastnachtshit schlechthin, „Am Rosenmontag bin ich geboren“ gehört in Mainz zur DNA. Nun ehrt der Mainzer Carneval-Verein Narrenmond und Fastnachtshit mit einer besonderen Auszeichnung: Der Mond ist das Zugplakettcher 2018. Fastnachtsikone Margit Sponheimer zeigte sich hochgerührt: „Es ist ein Geschenk, ein solches Lied zu haben, das größer ist als man selbst“, sagte Sponheimer Mainz&. Verkauft wird das Zugplakettcher ab dem 11.11., der fällt in diesem Jahr auf einen Samstag – guter Anlass für eine große Party. Um 11.11 Uhr wird auf dem Mainzer Schillerplatz das Närrische Grundgesetz verkündet, danach wird bis in den Abend hinein gefeiert, mit Mainzer Hofsängern, Thomas Neger und Oliver Mager.
Das Zugplakettcher dient seit den 1950er Jahren der Finanzierung des Mainzer Rosenmontagszugs, in diesem Jahr passt es natürlich perfekt zum Fastnachtsmotto der Kampagne 2018: „So, wie der Mond die Nacht erhellt, strahlt Mainzer Fastnacht in die Welt“, lautet das Narrenmotto. „Wir sind in diesem Jahr ganz Mond-lastig“, sagte Michael Bonewitz vom MCV am Mittwoch bei der Vorstellung des Zugplakettchers. Der Narrenmond ist eines der traditionellen Zeichen der Fastnacht, die Deluxe-Version spielt für 15 Sekunden lang sogar den großen Mainzer Fastnachtshit „Am Rosenmontag, bin ich geboren.“
„Ich bin sehr gerührt“, sagte Margit Sponheimer persönlich, sie feierte in den 1960er Jahren einen Riesenerfolg mit dem Song. Im kommenden Jahr, am Mittwoch vor Fastnacht, wird die Fastnachtsikone 75 Jahre alt. „Dann hänge ich bei jedem am Hals“, sagte Sponheimer vergnügt, das sei aber völlig in Ordnung, „solange ich nicht aus dem Hals hänge.“ Nein, „zum Halse heraus“ hänge ihr das Lied keineswegs, versicherte Sponheimer Mainz&: „Es ist ein Geschenk, ein solches Lied zu haben, das größer ist als man selbst“, sagte sie, sogar in Afrika werde es gesungen. Und wenn es im Stadion des Fußballclubs Mainz 05 erklinge, „dann weine ich vor lauter Glück und Seligkeit.“
Die Fastnachtskampagne beginnt traditionell am 1. Januar, am kommenden Samstag, dem 11.11., lüften die Narren aber schon einmal kurz den Vorhang für die Narretei. Pünktlich um 11.11 Uhr wird auf dem Schillerplatz in Mainz das Närrische Grundgesetz verkündet, in diesem Jahr haben die Eiskalten Brüder die Ehre. Der Fastnachtsverein feiert sein 125-jähriges Jubiläum und darf deshalb die Proklamation durchführen, die eine Hommage an das Grundgesetz ist, aber zurückgeht auf die Verkündung der Menschenrechte in der Französischen Revolution.
„Alle Narren sind gleich, jeder Narr ist frei“, heißt es deshalb auch im Närrischen Grundgesetz, das zudem betont, die Fastnacht sei nur ein Spiel. Zugleich schreibt das Närrische Grundgesetz vor, dass sich der Narr kostümiert, der Narretei auf Umzügen, Sitzungen und Bällen huldigt und Volkes Stimme gegenüber der Obrigkeit kundtut.
Mit dem 11.11. huldigen die Narren auch der närrischen Grundrechenzahl elf, die Zahl stand im Mittelalter für Anarchie und das Durchbrechen von Regeln. „Für mich ist die elf vor allem das Symbol der Gleichheit und des Miteinanders“, sagte MCV-Präsident Reinhard Urban. Die elf bestehe nämlich aus „der 1 und der 1“, beide Zahlen stünden dabei gleichberechtigt nebeneinander. „Da gibt es keinen, der wichtiger ist, keinen der zurückgesetzt wird“, sagte Urban – das sei das eigentliche Zeichen der Fastnacht.
„Die größte Anhäufung der 1“ aber sei nun einmal der 11. im 11. um 11.11 Uhr, deshalb träfen sich dann die Fastnachter, um der Narretei zu huldigen. „Wir machen vor der Adventszeit schon einmal ein bisschen den Vorhang auf und zeigen, was die kommende Kampagne bringen kann“, sagte Urban. In Mainz wird traditionell auf dem Schillerplatz am Fastnachtsbrunnen gefeiert, zunächst wird vom Balkon des Osteiner Hofes das Grundgesetz verkündet. Die Ehre haben in diesem Jahr die Eiskalten Brüder Andreas Schmidt, – besser bekannt als „Obermessdiener“, und Bert Christmann.
Ab 11.30 Uhr beginnt das Bühnenprogramm, unter anderem mit den Mainzer Hofsängern, den Spassmachern, Thomas Neger & den Humbas, den Rheinmainzern und den Bockius Brüdern. Sein Comeback hat Stimmungssänger Oliver Mager, der Gonsenheimer beendet damit seine Fastnachtsauszeit und tritt gegen 15.15 Uhr auf. Ab 19.00 Uhr soll die Band Kontrollverlust besonders den jüngeren Narren einheizen, das Ende ist für 21.30 Uhr angepeilt.
Erwartet werden am 11.11. auf dem Schillerplatz bis zu 11.111 Narren, es gelten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen mit Einlasskontrollen – auf dem Schillerplatz gilt erneut ein Glasverbot. Man habe damit gute Erfahrung gemacht, heißt es beim MCV: Der Scherbenhaufen habe sich dramatisch reduziert, die Schnittverletzungen seien drastisch zurückgegangen. Der MCV bittet darum, keine große Taschen und Rucksäcke mitzubringen. „Wir appellieren an alle Narren, die Sicherheitsvorgaben einzuhalten, damit alle gemeinsam friedlich feiern können“, sagte Urban.
Info& auf Mainz&: Das neue Mainzer Zugplakettcher gibt es ab dem 11.11. zu erwerben, die Auflage beträgt 50.000 Stück. Der Narrenmond kostet wie jedes Jahr unverändert 4,50 Euro, die Deluxe-Version mit Musik kostet 9,- Euro. Dazu gibt es beim MCV noch viele andere Fastnachtsutensilien, von der Zugente als Spieluhr bis hin zu zahlreichen Pins.
Neu ist in diesem Jahr ein Enten-Pin mit blinkendem Schwänzchen für 5,50 Euro und die Zugente als Bade-Ente für 6,90, die Entenfamilie des MCV wächst also weiter. Die Feiern zum 11.11. auf dem Schillerplatz in Mainz beginnen ab 10.00 Uhr, um 11.11. Uhr wird das Närrische Grundgesetz verkündet – mehr zu den närrischen Grundartikeln und ihrer Geschichte lest Ihr hier. Ab 11.30 Uhr beginnt das Bühnenprogramm, Ende ist gegen 21.30 Uhr. Alle Fastnachtsutensilien zum Kauf gibt es hier im Internet beim MCV, ebenso die Infos zum 11.11..