Nach dem Attentat von Solingen richten sich die Blicke auf den Mainzer Weinmarkt, der am Donnerstag startet: Wie steht es um die Sicherheit auf dem großen Fest im Stadtpark, zu dem immerhin mehrere Hunderttausend Besucher erwartet werden? Am Montag hatte Innenminister Michael Ebling (SPD) mehr Polizeipräsenz für Feste generell angekündigt, am Dienstag nun meldete sich auch Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) zu Wort. Bei der Polizei in Mainz heißt es, die Sinne der Beamten seien geschärft.
Am Freitagabend hatte ein Attentäter, der sich zum Islamischen Staat bekennt, auf einem Volksfest in Solingen acht Menschen niedergestochen, von denen drei starben – die Republik reagierte geschockt. Die Rückkehr des islamistischen Terrors, der Angriff friedlich feiernder Menschen auf einem Volksfest, dazu die Tatwaffe – ein Messer – Deutschland diskutiert seither erneut über Sicherheit, Zuwanderung und eine Verschärfung des Waffenrechts.
Just an diesem Donnerstag startet mit dem Mainzer Weinmarkt eines der großen Volksfeste der Landeshauptstadt Mainz, die Blicke richten sich nun auf die Frage: Wie wird die Sicherheit bei dem Fest gewährleistet? Innenminister Michael Ebling (SPD) hatte am Montag in einem Statement vor Journalisten angekündigt, die Polizei werden ihre Präsenz auf den Volksfesten ab sofort erhöhen – das gilt auch für den Mainzer Weinmarkt. Zusätzliche Kontrollen etwa an den Eingängen soll es nicht aber geben.
Polizei: Präsenz wird erhöht, Sinne sind geschärft
“Die Präsenz wird erhöht, und natürlich werden auch Kontrollen durchgeführt”, sagte Polizeisprecherin Anna Dexheimer auf Mainz&-Anfrage, und betonte: “Anlasslose und Anlass-bezogene Kontrollen machen wir schon immer, auch auf Festen kontrollieren wir so.” Das sei schon immer Bestandteil des Sicherheitskonzeptes. “Die Kollegen sind aber natürlich jetzt zusätzlich sensibilisiert, die Sinne sind geschärft, sagte Dexheimer weiter.
Auch Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) verwies am Dienstag auf das bestehende Sicherheitskonzept für den Weinmarkt. “Feste und Feiern, generell Großveranstaltungen auf denen viele Menschen zusammenkommen, um friedlich zu feiern, unterliegen vielen Auflagen”, betonte der OB in einer Stellungnahme: “Die Erstellung eines individuellen Sicherheitskonzeptes ist für jede Veranstaltung Pflicht – in Abstimmung mit den örtlichen Behörden, der Polizei und dem jeweiligen Veranstalter. Das gilt natürlich auch für den anstehenden Weinmarkt in unserem Stadtpark.”
Kein Land sei frei von Kriminalität und Straftaten, dennoch verzeichne Mainz auf seinen Festen und Veranstaltungen traditionell niedrige Kriminalitätszahlen, hob Haase hervor. “Die Stadt Mainz legt bei Veranstaltungen höchste Priorität auf Sicherheit, und hat bereits vor einigen Jahren im Standes-, Rechts- und Ordnungsamt eine zentrale Koordinierungsstelle für Veranstaltungen aller Art eingerichtet”, sagte Haase weiter. Damit mache man “sehr gute Erfahrungen”. Zudem begrüße er die Ankündigung des Innenministeriums, die Polizeipräsenz auf öffentlichen Festen kurzfristig zu stärken.
Haase: Messer sind auf Festen ohnehin schon verboten
Bestandteil jedes Sicherheitskonzeptes sei zudem, dass das Mitführen von Waffen aller Art bereits jetzt auf öffentlichen Festen verboten sei, unterstrich Haase weiter, und kritisierte: Darüber täusche die derzeitige Debatte ein Stück weit hinweg. “Solche Symboldiskussionen bringen uns daher nicht weiter, das tun nur echte Verbesserungen in Kontrolle und Vollzug”, sagte Haase. Die Kräfte des kommunalen Vollzugsdienstes und der Polizei seien auf dem Weinmarkt wie auch auf allen anderen Veranstaltungen jederzeit ansprechbar. “Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern ein friedliches Fest mit toller Stimmung, entspannter Atmosphäre und kulinarischen Genüssen”, ergänzte Haase weiter.
In Bezug auf das Attentat in Solingen betonte Haase sein Mitgefühl. mit den Opfern, und verurteilte die Tat: “Wir gedenken der Toten des abscheulichen Attentats von Solingen”, sagte Haase: “Die Tat auf dem Solinger Stadtfest hat uns alle schwer erschüttert und es ist gut, dass der Tatverdächtige so schnell festgenommen werden konnte.”
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