Die neue Expressbuslinie 928 zwischen den Bahnhöfen von Wiesbaden und Mainz-Kastel ist ein Hit: Allein in der Anfangszeit nutzten täglich rund 1.800 Fahrgäste die neue Expressbuslinie, teilte die Wiesbadener ESWE nun mit – und die Tendenz der Fahrgastzahlen sei seither auch noch steigend. Das hat nun erfreuliche Konsequenzen: Die Expressbuslinie wird bis zum 23. Dezember verlängert.
Ende August hatten die Wiesbadener Verkehrsbetriebe ESWE die neue Expressbuslinie eingerichtet, die seither den Hauptbahnhof Wiesbaden mit dem Bahnhof Mainz-Kastel verbindet – und zwar ohne jeden Zwischenstopp. Grund ist die anhaltende Sperrung der Salzbachtalbrücke und ihres gesamten Umfelds: Die marode Autobahnbrücke war Mitte Juni überraschend und mit einem Knall abgesackt und ist seither einsturzgefährdet, die Sperrung der Autobahnbrücke legt aber weiterhin nicht nur die A66 lahm, sondern auch die unter ihr verlaufenden Straßen und Bahnschienen.
Bis heute ist der Wiesbadener Hauptbahnhof deshalb weitgehend stillgelegt und kann aus Richtung Frankfurt und Mainz nicht angefahren werden, Pendler müssen deshalb erst zu den Bahnhöfen Wiesbaden Ost oder eben Mainz-Kastel gelangen, um von dort die Bahnen ins Rhein-Main-Gebiet oder den Rest der Republik zu erreichen. Die ESWE richtete deshalb ab dem 30. August die Expressbuslinie ein, die binnen nur 15 Minuten die Bahnhöfe miteinander verbindet. Und die Nachfrage sei hoch, freute man sich nun: Allein in der Anfangszeit hätten pro Tag rund 1.800 Fahrgäste die neue Expressbuslinie genutzt, und das, obwohl die Expresslinie nur in den Hauptverkehrszeiten zwischen 6.00 Uhr und 9.00 Uhr sowie zwischen 15.00 Uhr und 20.00 Uhr verkehrt.
„Der Zuspruch für die Expressbuslinie ist groß, gerade bei den Pendlern“, sagte Jörg Gerhard, Geschäftsführer der ESWE Verkehr. Deshalb werde man nun das Angebot nicht wie eigentlich geplant nach einigen Wochen beenden, sondern bis zum 23. Dezember verlängern. „Durch den Expressbus 928 tragen wir zur Entspannung der schwierigen Verkehrssituation bei“, betonte Gerhard. Grund für die Verlängerung ist aber auch, dass sich die geplante Sprengung der Brücke weiter verzögert: Die Salzbachtalbrücke kann voraussichtlich frühestens Ende Oktober gesprengt werden, die Nacharbeiten werden sich dann aber auch noch einmal mehrere Wochen hinziehen.
Tatsächlich ist die Expresslinie mit ihrer Fahrzeit von nur 15 Minuten so attraktiv, dass sich viele Fahrgäste schon wünschten, die Linie würde nicht nur an den Stunden in der Hauptverkehrszeit, sondern generell fahren: „Warum fährt die nicht einfach durch?“, fragten viele Kommentatoren in den sozialen Netzwerken. „Eine größere Ausweitung ist derzeit leider nicht vorgesehen“, sagte ESWE-Sprecher Christian Giesen auf Mainz&-Anfrage am Dienstag – der Grund: Es liege vor allem am Geld. Finanziert wird das neue Busangebot nämlich durch das „Notprogramm Salzbachtalbrücke“ der Landeshauptstadt Wiesbaden, das anlässlich der Sperrung der Brücke von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde.
Die Expressbuslinie 928 gilt übrigens als reguläre ESWE-Linie, wodurch sie mit allen Tickets der RMV-Preisstufe 13 (Tarifgebiet 6500) genutzt werden kann. Die Linienfahrpläne seien zudem auch in die digitale Fahrplanauskunft des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) integriert, heißt es weiter.
Info& auf Mainz&: Mehr zur Sprengung der Salzbachtalbrücke und den notwendigen Arbeiten lest Ihr hier bei Mainz&. Informationen rund um die neue Expressbuslinie mit allen Fahrzeiten und der genauen Strecke findet Ihr hier im Internet, dort gibt es auch einen Flyer zu der Linie sowie den Fahrplan zum Download.