Das Rheinufer in Mainz-Kastel ist eine beliebte Freizeit- und Erholungszone, durch das 2023 eingeweihte Kransand-Areal an der Theodor-Heuss-Brücke hat sich das noch einmal verstärkt. Damit nahmen aber auch die Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrer auf der einen Seite und Autos auf der anderen Seite zu. Nun soll die Uferstraße endgültig für Autos zur Sperrzone werden, eine Schranke an der Zufahrtsstraße das sicher stellen. Der Arbeitskreis Umwelt und Frieden (AUF) in Kastel begrüßt die Maßnahme der Stadt Wiesbaden.

Das Freizeitgelände "Kransand" in Mainz-Kastel im September 2023: Die öffentliche Straße führt mitten durch, ist aber eigentlich für Autos gesperrt. - Foto: gik
Das Freizeitgelände „Kransand“ in Mainz-Kastel im September 2023: Die öffentliche Straße führt mitten durch, ist aber eigentlich für Autos gesperrt. – Foto: gik

Das Rheinufer zwischen Mains-Kastel und Wiesbaden-Biebrich gehört zu den schönsten Stellen für eine Auszeit am Rhein, mit der Eröffnung des „Kransands“ wurde es noch einmal attraktiver: Das im Herbst 2023 eröffnete Freizeitgelände unmittelbar neben der Theodor-Heuss-Brücke bietet Freiflächen und Fitnessparcours direkt am Rhein, und hat sich zu einem der beliebtesten Treffs entwickelt. Doch durch das Gelände verläuft noch immer die Zufahrtsstraße zur Reduit und zu Bereichen wie der DLRG-Station – und das führt zunehmend zu Konflikten.

Im Juli 2025 installierte die Stadt Wiesbaden deshalb eine Zufahrtsschranke an der Rampenstraße, die zur Rheinuferstraße führt, in einer mehrwöchigen Testphase sollte die technische Funktionalität erprobt werden. „Vor allem in den Sommermonaten hat es eine hohe Beschwerdelage über illegal einfahrende Fahrzeuge gegeben“, hieß es Ende Juni von der Stadt Wiesbaden – durch die Autos sei die Erholungsfunktion des verkehrsberuhigten Rheinufers beeinträchtigt worden.

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Rampenstraße: Schranke nur für „berechtigte Nutzer“ zu öffnen

Künftig werde die Rampenstraße nur noch für berechtigte Nutzer zugänglich sein, die Zufahrtskontrolle erfolge über ein elektronisches Schranken- und Zugangssystem mit digitaler Steuerung, das auch eine Fernüberwachung sowie einen elektronischen Datenabgleich umfasst. „Der Bereich bleibt für Krafträder, Kleinkrafträder, Mofas sowie für mehrspurige Kraftfahrzeuge grundsätzlich gesperrt“, betonte die Stadt. Radfahrer sowie Personen mit Kinderwagen oder Rollstühlen könnten die Anlage über den angrenzenden Rad- und Fußweg barrierefrei passieren.

Die Rheinufer-Promenade zwischen Mainz-Kastel und Wiesbaden-Biebrich mit ihren angrenzenden Wiesen ist ein großes Erholungsareal. - Foto: gik
Die Rheinufer-Promenade zwischen Mainz-Kastel und Wiesbaden-Biebrich mit ihren angrenzenden Wiesen ist ein großes Erholungsareal. – Foto: gik

Konsequent umgesetzt wurde die Absperrung per Schranke aber nicht, und das hatte Folgen: Es habe wiederholt „unberechtigte Fahrten insbesondere von Autoposern am neu gestalteten Kransand-Areal“ gegeben, teilte die Stadt Wiesbaden nun mit – und das „trotz eindeutiger Beschilderung“. Das habe Fußgänger und Radfahrer gefährdet, deshalb werde nun reagiert: Ab kommenden Donnerstag, den 16. Oktober 2025, soll die Schranke an der Rampenstraße nun dauerhaft geschlossen bleiben. Eine Durchfahrt ist dann nur noch mit besonderer Genehmigung möglich.

„Die Zufahrtskontrolle per Schranke soll die Sicherheit aller Besuchenden erhöhen und den Erholungscharakter des Bereichs schützen“, betont man in Wiesbaden. Nur Einsatzkräfte, Lieferdienste mit Ausnahmegenehmigung, DLRG-Angehörige und städtische Fahrzeuge haben dann noch eine Zufahrtsberechtigung und können die Schranke öffnen. Die Anlage sei robust und Vandalismus-sicher, die Kosten bezifferte die Stadt auf rund 170.000 Euro.

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AUF begrüßt Schließung durch Schranke als Erfolg

Der Arbeitskreis Umwelt und Frieden (AUF) begrüßte die Maßnahme in seinen Social Media-Kanälen: „Aus Sicht des AUF AKK ist die endgültige Schließung der Schranke am Kasteler Rheinufer ein großer Erfolg konsequenter und beharrlicher Kommunalpolitik“, freute sich die Gruppierung auf Facebook. Endlich werde damit „eine lang geforderte Maßnahme umgesetzt“, vor allem der Kasteler Ortsvorsteher Hartmut Bohrer (AUF) habe sich dafür unermüdlich und mit großer Hartnäckigkeit eingesetzt – „trotz aller Verzögerungen, die nach Fertigstellung der Schrankenanlage und in der Testphase noch auftraten.“

Bohrer habe „das Thema immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt und bei Verwaltung und Stadt auf eine Lösung gedrängt“, so der AUF weiter: „Der nun erreichte Erfolg zeigt: Beharrlichkeit zahlt sich aus und trägt messbar zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität für alle Kasteler und Gäste bei!“ Kritik hatte es im Vorfeld allerdings auch gegeben: Vereine hatten die freie Zufahrt zur Reduit gefordert, in den Räumen und dem Innenhof des ehemaligen Festungsgeländes finden zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen statt.

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