Trotz der Coronakrise will die Stadt Mainz an den Kontrollen beim Parken und bei der Geschwindigkeitsüberwachung festhalten. Man könne „auch in diesen Zeiten nicht auf die Ahndung von Verkehrsverstößen verzichten“, teilte Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) am Donnerstag mit, die Kontrollen würden aber an die veränderte Situation angepasst. So soll in Wohngebieten vor allem darauf geachtet werden, dass Rettungswege und Kreuzungen nicht zugeparkt werden. Da aktuell viele Menschen im Homeoffice arbeiten, gibt es gerade in Innenstadtbereichen große Probleme in Sachen Parken. Dass trotzdem weiter Bußgelder verteilt werden, sorgt für Unmut.
Der Stadt sei bewusst, dass derzeit viele Menschen aus dem Homeoffice arbeiteten oder aus anderen Gründen daheim blieben, sagte Eder, der Effekt: In den Wohngebieten seien nun auch tagsüber weit mehr parkende Autos auf den Straßen zu finden. Die Verkehrsüberwachung passe daher aktuell ihre Arbeit an die veränderte Situation an und setze neue Schwerpunkte, sagte die Dezernentin: Vor allem in der Innenstadt und eng bebauten Ortskernen solle sichergestellt werden, dass Rettungskräfte nicht durch zugeparkte Kurvenbereiche, Kreuzungen oder Rettungszufahrten behindert würden. Die Rettungswege müssten im Einsatzfall für Krankenwagen, aber selbstverständlich auch weiterhin für Feuerwehrfahrzeuge ohne Behinderung frei und befahrbar bleiben.
Auch der Bereich Geschwindigkeitsüberwachung müsse sich auf veränderte Bedingungen einstellen, sagte Eder weiter: Viele Menschen mieden derzeit die öffentlichen Verkehrsmittel und seinen verstärkt mit Fahrrädern oder auch zu Fuß unterwegs. Zudem Gleichzeitig sei aber auch zu beobachten, dass auf den nun deutlich leereren Straßen „mehr Fahrzeuge mit teils deutlich überhöhter Geschwindigkeit“ unterwegs seien. Die Verkehrssicherheit und auch der Schutz der Menschen vor Lärm werde daher „auch weiterhin durch die Geschwindigkeitsüberwachung unterstützt.“
Wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus sind die Menschen weiter aufgerufen, nach Möglichkeit zuhause zu bleiben und vom Homeoffice aus zu arbeiten. In Mainz stieg die Zahl der Infektionen nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Donnerstag (26. März) auf 115, im Landkreis Mainz-Bingen auf 84. Die Zahl der Infektionen stieg damit weiter steil an, Tote sind bisher aber weder in Mainz noch im Landkreis zu beklagen. Die Zahl der Infizierten in Hessen lag am Donnerstag Ministeriumsangaben zufolge bei 2.170, im Nachbarland gibt es sechs Todesfälle.
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