Da staunten die Mainzer nicht schlecht: die Bäume in der Großen Bleiche waren auf einmal von einer Teerschicht umgeben, die Erde der „Baumscheiben“ genannten Erdflächen rund um die Bäume war verschwunden. Was denn diese Versiegelung solle, das könne doch nicht gut für die Bäume sein – „wie sollen die Bäumchen denn nun genug Wasser kriegen“, wunderten sich umgehend mehrere Mainzer in den sozialen Netzwerken. Die Stadt Mainz versuchte zu beruhigen: Das sei ein Provisorium, das schnell ersetzt werden solle.

Asphalt statt Erde: Die Bäume in der Großen Bleiche in Mainz waren auf einmal von einer Asphaltschicht umgeben. - Foto: privat
Asphalt statt Erde: Die Bäume in der Großen Bleiche in Mainz waren auf einmal von einer Asphaltschicht umgeben. – Foto: privat

Gerade erst hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz in Mainz dazu aufgerufen, die Stadtbäume mit zusätzlichem Wasser zu versorgen – und dann das: Rund um die Bäume in der Großen Bleiche fanden die Mainzer auf einmal Teer statt Erde – versiegeltes Erdreich sozusagen. Der Mainzer Grüne Marco Neef verteidigte auf Twitter umgehend die Maßnahme. Das sei sicher ein wasserdurchlässiger Belag – doch nein: Ja, es handele sich um Asphalt, teilte die Stadt Mainz auf Mainz&-Anfrage mit, der sei aber wasserdurchlässig.

„Zur Gefahrenabwehr und kurzfristigen Absicherung wurden die Baumscheiben provisorisch mit wasserdurchlässigem Asphalt geschlossen“, sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr. Es habe vor Ort „akute Stolpergefahr und damit ein erhebliches Verletzungsrisiko“ bestanden. Bei dem Asphalt handele es sich aber nur um ein Provisorium, das „in diesen Tagen bereits durch Herstellung des verkehrssicheren und ordnungsgemäßen Zustandes ersetzt“ werde. „Die Baumscheiben werden sich in wenigen Tagen wieder in der bekannten Form darstellen“, sagte Peterhanwahr.

- Werbung -
Werben auf Mainz&
Auch die Bäume Südmole im Mainzer Zollhafen sind von einer grauen Schotterschicht umgeben. - Foto: gik
Auch die Bäume Südmole im Mainzer Zollhafen sind von einer grauen Schotterschicht umgeben. Das grüne ist ein Wassersack. – Foto: gik

Es sind allerdings nicht die einzigen Baumscheiben in Mainz mit versiegelt erscheinender grauer Oberfläche: Auch die Bäume auf der Südmole im Mainzer Zollhafen sind von einer grauen Schotterschicht umgeben. Auf solchen Flächen fühle sich kein Wurm und kein Insekt wohl, kritisierte eine Kommentatorin: „Grün ist etwas anderes und naturnah auch.“ Ein Verbot von Steinwüsten sei das ja wohl nicht…

Info& auf Mainz&: Mehr zur Aktion des BUND zum Wässern von Stadtbäumen lest Ihr hier bei Mainz&. Angesichts der immer schneller kommenden Hitzewellen im Sommer und der Aufheizung der Innenstädte fordern Klimaexperten schon länger mehr Grün in den Städten, mehr unversiegelte Flächen und mehr Wasseroasen – mehr dazu lest Ihr später auf Mainz& 😉

 

HINTERLASSEN SIE EINEN KOMMENTAR

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein