Wo fehlen in Mainz öffentliche Toiletten? Das will die Stadt Mainz jetzt von ihren Bürgern wissen: Noch bis Ende August könnt Ihr bei einer Online-Umfrage angeben, wo Ihr noch Lücken im Standortsystem öffentlicher Toilettenanlagen seht – da dürfte einiges zusammenkommen. Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) rief die Bürger zur Teilnahme auf: Bis Herbst soll ein gesamtstädtische Toilettenkonzept stehen, das dann in den Gremien verabschiedet wird. Bereits im Vorfeld entwickelte die Stadt eine Toiletten-Matrix.

Wo in Mainz fehlen öffentliche Toiletten? Diese hier steht am Rheinufer neben dem Mainzer Hilton. - Foto: gik
Wo in Mainz fehlen öffentliche Toiletten? Diese hier steht am Rheinufer neben dem Mainzer Hilton. – Foto: gik

Im Juli 2022 hatte die zuständige Mainzer Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) ein neues Toiletten-Konzept für Mainz angekündigt: Man wolle Bedarfe ermitteln und schauen, wo es weitere öffentliche Häuschen brauche. Dabei solle „neben der Standortfrage auch die gestalterischen Aspekte sowie die Ausstattung betrachtet werden“, hatte Matz damals gesagt – und sogar von einem eigenen „Mainzer Toilettenhäuschen“ gesprochen.

26 öffentliche Toiletten gibt es nach Angaben der Homepage der Stadt Mainz in der Landeshauptstadt, doch in der Innenstadt liegen demnach gerade einmal sieben. Dazu kommen drei rund um den Mainzer Hauptbahnhof, vier in der Mainzer Neustadt, doch ebenso Toiletten im Stadthaus sowie in den Ortsverwaltungen –  doch die sind an die Öffnungszeiten der Ämter gebunden. Bislang also konstatierten die Mainzer vor allem eines: Es fehlt massiv an öffentlichen  Toiletten, gerade in der Innenstadt.

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Toiletten-Matrix für Mainz erstellt

Nun kommt das Projekt endlich voran – offenbar hatte der Oberbürgermeister-Wahlkampf die Entwicklung nachhaltig verzögert. In einem ersten Schritt habe die Firma KIM eine Bestandsaufnahme der bereits vorhandenen 26 öffentlichen Toilettenanlagen vorgenommen, berichtete Matz nun. Dabei wurden alle Anlagen vor Ort begutachtet und nach verschiedenen Kriterien bewertet.

Die derzeit modernste Toilette in Mainz steht auf dem Münsterplatz. - Foto: gik
Die derzeit modernste Toilette in Mainz steht auf dem Münsterplatz. – Foto: gik

Die vorhandenen Toilettenstandorte wurden zudem einer Erreichbarkeitsanalyse unterzogen – dafür wurden zur Prüfung von Versorgungslücken sogar Mobilfunkbewegungsdaten herangezogen, anonymisiert natürlich. So wollte man feststellen wo genau sich viele Menschen in den Stadtteilen aufhalten. „Diese Daten haben wir ausgewertet und mit den vorhandenen Toilettenanlagen verglichen“, berichtete Matz weiter: „Ergänzend wurden bereits bekannte Standortvorschläge in eine Gesamtmatrix eingebracht.“

Im weiteren Verlauf gab es dann auch Gespräche mit den Ortsvorstehern der Stadtteile, in den kommenden Wochen zudem mit verschiedenen Interessengruppen wie behinderte Menschen, Jugendlichen, Senioren und Eltern. Das Ziel: WC-Standards zu definieren und diese bei Neu- oder Ersatzneubauten einfließen zu lassen. Im nächsten Schritt will die Stadt aber auch von ihren Bürgern wissen: Wo fehlen im Stadtgebiet Mainz Toiletten?

Standort-Vorschläge für neue Toilettenanlagen gesucht

„Nach der Bestandsaufnahme und der Datenanalyse ist es uns jetzt besonders wichtig, alle Bürger in den Prozess einzubinden und zu beteiligen“, betonte Matz. Die Stadt habe deshalb nun eine Online-Umfrage entwickelt, in der jeder und jede die aktuelle Situation bewerten und auch eigene Standort-Vorschläge für öffentliche Toilettenanlagen machen kann. Ziel sei es, mit dieser unkomplizierten Art der Beteiligung ein noch breiteres Bild und weitere interessante Ideen zu erhalten.

Die Online-Umfrage zu öffentlichen Toilettenanalgen in Mainz läuft noch bis zum 25. August. - Foto: gik
Die Online-Umfrage zu öffentlichen Toilettenanalgen in Mainz läuft noch bis zum 25. August. – Foto: gik

„Ich bitte Sie: nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und beteiligen Sie sich an unserer Online-Umfrage“, appellierte Matz. Das Thema gehe schließlich alle an – und es gebe praktisch kein Thema, das die Politik und die Menschen so essentiell bewege wie Toiletten. „Also, machen Sie mit! Wir sind gespannt auf Ihre Einschätzungen und Ihre Vorschläge“; fügte Matz hinzu.

Bei der Online-Umfrage werden zunächst einmal Alter und Geschlecht der Befragten sowie der Heimat-Stadtteil abgefragt – die Daten werden selbstverständlich anonymisiert ausgewertet. Danach wird die Frage gestellt: „Wo sollten mehr öffentliche Toilettenanlagen in Mainz platziert werden?“ Zur Auswahl stehen hier Anlaufpunkte wie Haltestellen, Parks oder auch äußere Stadtteile. Danach folgen Fragen, in welchen Stadtteilen man Bedarf für ein Bedürfnishäuschen sieht, erst einmal kann man hier für drei Stadtteile explizit und genau Bedarfe angeben – wer es besonders dringend hat kann auch weitere Punkte nennen.

Das Ganze ist binnen fünf Minuten ausgefüllt, wer will, kann sich seine eigenen Informationen am Ende abspeichern. Geplant sei, das gesamtstädtische Toilettenkonzept im Herbst in den städtischen Gremien zu verabschieden und dann auch der Öffentlichkeit
vorzustellen, kündigte Matz weiter an. Im Anschluss daran gehe es dann in die konkreten Planungen und in die sukzessive Umsetzung. „Wir haben es hier mit einem richtig großen und aufwendigen Projekt zu tun“, betonte Matz: „Aber es ist absolut sinnvoll und notwendig, diese wichtige Thematik konzeptionell und mit Plan anzugehen. Wir wollen und wir werden die Toilettensituation in unserer Stadt verbessern.“

Info& auf Mainz&: Die Online-Umfrage „Bedarfsermittlung öffentliche Toilettenanlagen in Mainz“ läuft noch bis zum 25. August, den Link zur Umfrage findet Ihr hier im Internet.
Mitmachen kann jeder. Mehr zur Geschichte öffentlicher Toilettenanlagen und zu Vorreitern in anderen Städten, lest ihr hier bei Mainz&.