Aufregung am Mittwochabend: Der Mainzer Hauptbahnhof wurde in den frühen Abendstunden abgeriegelt, das Gebäude gesperrt – Polizeibeamte patrouillierten schwer bewaffnet. Die Polizei sprach in einer ersten Meldung von einer „unkonkreten Bedrohungslage“, es kam zu Zugausfällen. Auch Busse und Bahnen mussten umgeleitet werden. Die Polizei forderte die Mainzer auf, den Hauptbahnhof zu meiden. Um Viertel nach sieben dann die Entwarnung: Der Polizeieinsatz konnte beendet werden. Grund: Ein anonymer Anruf – wie schon zuvor bei anderen Hauptbahnhöfen.
Um 17.48 Uhr meldete die Mainzer Polizei einen „Polizeieinsatz am Mainzer Hauptbahnhof“ – der Hauptbahnhof selbst sowie der Bahnhofsvorplatz und umliegenden Bereiche wurden abgesperrt. Den Grund für die Maßnahme nannte die Polizei zunächst nicht. „Die Polizei, sowie weitere Rettungskräfte sind vor Ort“, heiß es lediglich: „Bitte unterstützt die Einsatzkräfte, indem ihr den Bereich meidet.“
Die genauen Hintergründe waren mehr als eine Stunde lang unklar, allerdings hatte es im Herbst 2023 mehrere ähnliche Vorfälle an anderen Bahnhöfen gegeben: So wurden am 29. Oktober 2023 nach anonymen Anrufen sowohl die Hauptbahnhöfe in Stuttgart, als auch in Wiesbaden zeitweise geräumt und gesperrt. Beide Fälle stellten sich als Fehlalarme heraus, dennoch waren die Bahnhöfe über einige Stunden hinweg lahmgelegt. Auch in Mainz mussten Züge umgeleitet werden, auch die Straßenbahnlinien und Busse konnten den Hauptbahnhof nicht anfahren.
Anonymer Anrufer kündigte „Gewalttat“ an
Um 19.13 Uhr dann kam die Entwarnung: Der Polizeieinsatz konnte beendet werden, eine Gefahr bestehe nicht. Grund für die Sperrung war tatsächlich ein anonymer Anruf: Gegen 17.00 Uhr habe „eine bislang unbekannte männliche Person eine Gewalttat am Hauptbahnhof telefonisch bei der Polizei angekündigt“, teilte die Polizei mit: „Da die Ernsthaftigkeit der Drohung zu diesem Zeitpunkt zunächst nicht einzuschätzen war, musste der Bereich zur Sicherheit geräumt und überwacht werden.“
Die polizeilichen Ermittlungen hätten inzwischen aber keine konkrete Gefährdung ergeben, deshalb sei die Sperrung aufgehoben worden. „Die Bundespolizei wird jedoch weiterhin verstärkt vor Ort Präsenz zeigen“, so die Polizei weiter. Zudem habe die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen, um die Personalien des Anrufers zu ermitteln. „Dieser hat neben mehreren Strafanzeigen auch mit der Übernahme der Polizeikosten zu rechnen“, so die Mitteilung weiter.
Info& auf Mainz&: Wir sind drangeblieben 😉 Mehr zu dem Thema lest Ihr zum Beispiel hier beim SWR zu einem ähnlichen Anruf Ende Oktober 2023 in Stuttgart.