Was wünschen sich die Mainzer, wenn man sie spontan fragt, was ihnen eigentlich in ihrer Stadt so fehlt? Eine Studentin der Kommunikation hat am Dienstag genau das getan: Auf Facebook stellte sie die Frage „Was wünscht ihr euch, was es in Mainz nicht gibt? Was fehlt Euch?“ Die Menge der Reaktionen war überwältigend, Dutzende Mainzer antworteten spontan. Die wichtigsten Wünsche: Ein Badesee oder ein (echter) Strand am Rhein, die Rückkehr der Skatenights, mehr Outdoor-Konzerte und Open Air-Kino – und vor allem: mehr kostenlose Parkplätze und mehr bezahlbares Wohnen.
„‚Nen See zum chillen und grillen“, das war wohl der häufigste Wunsch, der da im sozialen Netzwerk spontan geäußert wurde, wie überhaupt die natürlich zufälligen Antworten eines besonders deutlich machten: Die Mainzer wünschen sich mehr Freizeitmöglichkeiten am Wasser. In Mainz ist das nun einmal der Rhein – und für das Rheinufer entwickelte sich eine ganze Liste: Tischtennisplatten und Badmintonplatz, Cafés und Restaurants direkt am Rhein – und immer wieder: Grillmöglichkeiten.
Ganz klar: Die Gestaltung der Mainzer Rheinuferpromenade ist verbesserungsfähig. Denn die Mainzer lieben das Flanieren und Sitzen am Rhein, doch seit die Stadt das Grillen auf den Neustadt-Wiesen unterband, fehlt vielen das entspannte Chillen auf der Rheinpromenade mit Wein, Bier und Würstchen. Wenn es wenigstens anderen Ausgleich gäbe – aber die Gastronomie entlang des Rheins wird als deutlich ausbaufähig empfunden. Zwischen Caponniere am Feldbergplatz und Big Easy an der Rheingoldhalle herrscht Gastro-Ödnis, auf der anderen Seite muss man bis zu den Biergärten am Hyatt für etwas zu Trinken laufen.
Überhaupt wünschen sich die Mainzer offenbar noch mehr Events Open Air: Die Skatenights werden schmerzlich vermisst, Open Air Konzerte wären begehrt, auch das KUZ wird auf die Wunschliste gesetzt. Mehr Kinderunterhaltung wünschen sich einige Mütter, wieder andere vermissen einen Trainingsparcour. Ein „tolles Fest mit Essen und Musik“ auf der Kaiserstraße schlägt ein User vor, andere machen ganz konkrete Vorschläge: Aschenbecher an jedem Mülleimer, lautet einer, Kunstrasenplätze für Hobbykicker, eine Hundewiese und Spender für Hundekot-Müllbeutel schlagen andere vor.
Auch mehr Car-Sharing und mehr Bäcker, die sonntags offen haben, schafften es auf die Wunschliste, ebenso mehr Fahrradwege – und eine Wiederbelebung des Römischen Theaters am Südbahnhof. „Irgendwie verrottet das alles so vor sich hin“, fand ein User. Großes Thema auch das Parken: mehr kostenlose Parkplätze wünschten sich locker ein halbes Dutzend Kommentatoren, interessant – wo doch die Parken in Mainz GmbH gerade das Parken verteuert hat.
Viele Posts aber beschäftigten sich auch mit DEM Mainzer Brennpunktthema: bezahlbares Wohnen. „Wohnungen, die nicht überteuert sind!“, wünschte sich nicht nur ein Kommentator, ein anderer schrieb, man solle „den schönen Rhein auch nutzen! Und nicht zuballern mit hässlichen, unbezahlbaren Luxuswohnungen die aussehen, als hätte die deutsche Post ein Studentenheim errichtet!“ Bezahlbar statt Luxus – das war der Tenor.
Und ein User hatte noch eine ganz konkrete Idee, die wir total genial fanden: „Das ehemalige Hotel am Hbf als Hostel umbauen! mit Studentenbuden in den oberen Stockwerken.. evtl könnten die dann das Hostel sogar gemeinsam betreiben bzw dort arbeiten!“ Kreative Mainzer… wir lieben Euch! Und reichen das gerne auf diesem Weg weiter in Richtung Stadt 😉
Info& auf Mainz&: Natürlich ist diese „Umfrage“ nicht repräsentativ, natürlich sind das zufällige Einwürfe – sicher gibt es vieles mehr, was sich die Mainzer wünschen. Aber wir bei Mainz& fanden dieses spontane Ideen-Brainstorming so spannend, dass wir Euch darüber berichten wollten. Die komplette Sammlung findet Ihr bei Facebook, genau hier.