Die Omikron-Welle kommt gerade so richtig ins Rollen, am Mittwoch meldete das Robert-Koch-Institut erstmals mehr als 100.000 Infektionen an einem Tag – so viele wie seit Ausbruch der Pandemie noch nie. Die neue Omikron-Welle hat nun auch wieder Konsequenzen für die Weinszene: Die ProWein, die weltweit größte Weinmesse, wird nicht wie geplant Ende März stattfinden können – sondern stattdessen in den Mai 2022 verschoben. Virologen gehen davon aus, dass die Omikron-Welle in Deutschland wohl bis Ende Februar wieder abgeflacht ist. Wie die ProWein argumentiert, und was jetzt für Aussteller gilt, lest Ihr bei Mainz&.
Zur internationalen Weinmesse ProWein kommen eigentlich jedes Jahr Zehntausende Besucher und Aussteller nach Düsseldorf, das Event gilt als Leitmesse im Bereich Wein und Spirituosen mit Ausstellern aus mehr als 60 Ländern. Doch 2020 und 2021 musste die ProWein wegen der Corona-Pandemie ausfallen, nun sollte es wenigstens 20222 wieder klappen: Vom 27. bis 29. März wollten die Düsseldorfer Messe-Macher endlich wieder zu Weinverkostungen und Präsentationen, zu Austausch, marktüberblick und Verkaufsgesprächen laden – doch daraus wird schon wieder nichts.
„Angesichts des aktuell hohen Infektionsgeschehens und der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante ist die Veranstaltung zum ursprünglich geplanten Zeitraum vom 27. bis zum 29. März 2022 nicht mehr haltbar“, teilte die Messe Düsseldorf am Donnerstag mit. Stattdessen habe man sich „in Abstimmung mit den beteiligten Partnern und Verbänden“ entschieden, die Messe auf den 15. bis zum 17. Mai 2022 zu verschieben. Die Verschiebung hatte sich in den vergangenen Wochen bereits angedeutet, nun aber ist es offiziell: Die ProWein findet mitten im Frühjahr statt. Für die Winzer könnte das mehr Stress bedeuten, für die Kunden aber auch, dass mehr Weine dann bereits gefüllt auf der Falsche bereit stehen.
Der Düsseldorfer Überbürgermeister Stephan Keller begrüße die Entscheidung: „Alle Seiten sind an möglichst sicheren und erfolgreichen Düsseldorfer Leitmessen interessiert“, sagte Keller, die aktuell verschärfte Pandemielage lasse aber derzeit „keine hinreichende Planungssicherheit zu.“ Die Messeverschiebung in den Frühsommer sei daher „für alle Beteiligten am sinnvollsten“, denn aufgrund der Erfahrungen der vergangenen beiden Pandemiejahre sowie der Einschätzung von Virologen „gehen wir dann von einer deutlich verbesserten Lage aus, in der die Messen ihre positive Wirkung viel stärker entfalten können“, sagte Keller.
Tatsächlich waren im Frühsommer die Infektionszahlen mit dem Coronavirus jedes Jahr erheblich zurückgegangen, Veranstaltungen konnten wieder sicher und Pandemie-konform auch in größerem Rahmen durchgeführt werden. Unklar ist noch, welches Konzept die ProWein dann im Mai auffahren wird: Für 2021 wollte die Messe die Besucherzahlen auf 10.000 pro Tag begrenzen und mit einem neuen Hallenkonzept für weniger Enge und bessere Besuchersteuerung sorgen. Auch Pandemie-konforme Konzepte für die Weinverkostungen lägen vor, hieß es 2021.
Zum neuen Termin im Mai heißt es auf der Homepage der ProWein, man habe „die wenigen Terminoptionen für 2022 mit den Verbänden und Ausstellervertretern besprochen und eine gemeinsame Entscheidung für diesen Termin getroffen.“ Der 15. bis 17. Mai 2022 ermögliche „unter den aktuellen Umständen die größtmögliche Planungssicherheit für alle Beteiligten“, es gebe zudem keine unmittelbaren Überlappungen mit anderen Messen in diesem Zeitraum. Bereits getätigte Anmeldungen würden für den neuen Zeitpunkt im Mai übernommen, eine kostenfreie Stornierung soll es offenbar nicht geben.
Wer sich bisher nicht angemeldet habe, werde aber „zunächst auf die Warteliste gesetzt“ – die ProWein sei „gut gebucht“, heißt es weiter. Die ProWein 2023 soll dann wieder zum gewohnten Termin Ende März stattfinden.
Info& auf Mainz&: Mehr Infos zur Verschiebung der ProWein, auch zu den Bedingungen für Aussteller, findet ihr hier im Internet bei der Messe selbst.