Nach dem Hochwasser nun die extreme Kälte: Der Winter mit Schnee und Eis bleibt Mainz noch ein wenig erhalten, in der Nacht zum Donnerstag schneite es weiter leicht – erneut wachen die Mainzer zu einer Stadt unter leichter Schneedecke auf. Für viele Mainzer ist das ein Anlass zu Freude: Da viele weiter im Homeoffice arbeiten und die Schulen zu sind, ist die weiße Winterpracht eine willkommene Abwechslung. Trotzdem meldete die Mainzer Polizei allein von Montagnachmittag bis Dienstagfrüh 19 Verkehrsunfälle in Mainz und weist darauf hin: Vor Beginn einer Fahrt sind alle Scheiben und auch das Dach von Schnee und Eis zu befreien.

Geschlossene Schneedecke auf Mainzer Straßen - seltene Winterfreuden in Mainz. - Foto: gik
Geschlossene Schneedecke auf Mainzer Straßen – seltene Winterfreuden in Mainz. – Foto: gik

Grund für die ungewöhnliche Kältewelle mit geradezu sibirischen Minustemperaturen ist ein Hochdruckgebiet, das ausgerechnet auf den Namen „Gisela“ hört, die Autorin dieses Artikels weist dafür indes jede Verantwortung zurück…. Die kalte Gisela bringt seit Wochenanfang wahre Tiefkühl-Temperaturen nach Deutschland, selbst in Mainz sackte das Thermometer auf minus sieben bis minus zehn Grad ab. Dazu setzte am Montagnachmittag Schneefall ein, bis Dienstagmorgen führte das zu 54 witterungsbedingte Verkehrsunfällen in Mainz und Umgebung, davon 19 im Stadtgebiet Mainz – es blieb aber meist bei Blechschäden.

Die Mainzer Polizei veranlasste das aber dazu, am Dienstagfrüh „Verkehrskontrollen mit dem Schwerpunkt Wintergefahren“ im nördlichen Mainzer Stadtgebiet durchzuführen, traf aber nur vereinzelt Autos mit Schnee auf Scheiben und/oder Dach oder zugefrorenen Scheiben an. In sechs Fällen seien die Fahrer darauf hingewiesen worden, ihr Fahrzeug von Schnee und Eis zu befreien, teilte die Polizei mit, und weist darauf hin: Die Straßenverkehrsordnung schreibe im Paragraph 23 vor, dass ALLE Scheiben und das Dach von Schnee und Eis zu befreien sind.

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Sogenannte „Gucklöcher“ seien nicht erlaubt, weil sie eine Rundumsicht für den Fahrer nicht gewährleisten. Habe ein Fahrer seine Scheiben nicht vom Eis befreit, drohe ein Bußgeld in Höhe von 10,- Euro, bei Schnee auf dem Dach, der durch Wegfliegen die Sicht nachfolgender Verkehrsteilnehmer behindert, droht ein Bußgeld in Höhe von 25,- Euro.

Zauberhafte Winterwelt in Mainz, vor allem rund um den Dom - und das an Weiberfastnacht! - Foto: gik
Zauberhafte Winterwelt in Mainz, vor allem rund um den Dom – und das an Weiberfastnacht! – Foto: gik

Im Großen und Ganzen bringt der Schnee den Mainzer aber vor allen Dingen Freude: Die Winterlandschaft verzaubert die im Lockdown liegende Stadt, Fotos vom Mainzer Dom im Schnee, der Altstadt als Winter-Zauberlandschaft oder anderen Winterfreunde machen zuhauf in den sozialen Netzwerken die Runde. In Wiesbaden faszinierte vor allem der zugefrorene Teich vor dem Kurhaus samt Eiszapfen-überwachsenem Brunnen – die Region freut sich über ein spätes Winterglück. Um bei kalten Temperaturen länger draußen zu bleiben ohne sich zu erkälten kann man sich beispielsweise eine der beheizbaren Jacke von https://www.spezial-kleidung.de/beheizbare-jacke/ zulegen.

Tatsächlich seien die hohen Neuschneemengen und die eisigen Temperaturen durchaus als „extrem“ zu bezeichnen, heißt es beim Wetterdienst WetterOnline. In einem Streifen von Nordrhein-Westfalen über das nördliche Rheinland-Pfalz bis nach Hessen kam es am Wochenende zu extremem Eisregen, „dort ist alles teils Zentimeter dick in Eis eingepackt“, sagte Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. In den Wäldern seien viele Bäume umgestürzt, es bestehe weiter Lebensgefahr. „Um solch eine Eisregenlage zu finden, muss man schon weit in den Wettergeschichtsbüchern zurückblättern“, berichtete Goldhausen: Eine ähnlich heftige Lage in der Region habe es zuletzt am 2. März 1987 gegeben. Einige Regionen seien nur knapp an großflächigen Stromausfällen vorbeigeschrammt.

Eiszeit im Lockdown, hier am Mainzer Markt. - Foto: gik
Eiszeit im Lockdown, hier am Mainzer Markt. – Foto: gik

Gerade der Norden der Republik staunt nun auch über ungewöhnliche Schneehöhen, wie man sie sonst eher in Bayern findet: Vom Münsterland bis nach Sachsen lägen nun verbreitet 20 bis 50 Zentimeter Schnee, berichtete Goldhausen: „Für diese Regionen ist das an vielen Orten extrem, viele Stationen melden hier neue Allzeit- oder zumindest Monatsrekorde.“ Seit dem Januar 1947 wurden demnach in Bramsche bei Osnabrück in Niedersachsen die aktuell gemessenen 54 Zentimeter Schneehöhe nicht mehr erreicht – an vielen Orten würden sogar die höchsten Schneemengen seit Messbeginn erreicht.

Auch die Temperaturen sind nicht mehr allein mit dem Satz „Ist ja Winter“ zu erklären: „So viele Nächte am Stück mit Tiefstwerten unter minus 15 Grad im Flachland gab es schon lange nicht mehr“, sagte Goldhausen. Auch müsse man weit zurückblicken, um tagsüber im Flachland Spitzenwerte von an die minus 10 Grad zu finden. „Da auch die kommenden Nächte besonders über Schnee eisig werden, ist davon auszugehen, dass es mancherorts zumindest neue Monatsrekorde in Sachen Tiefsttemperatur geben wird“, schätzt der Meteorologe.

„Und wer nun glaubt, der strenge Frost wäre nur eine Eintagsfliege, der irrt: Bis mindestens zum Wochenende geht es bitterkalt weiter“, kündigte der Wettermann an. Sobald es abends dunkel werde, rauschten die Temperaturen nach unten – über Schnee könnten dabei viele Nächte am Stück Tiefstwerte von minus 15 Grad bringen, sogar minus 25 Grad seien in Einzelfällen nicht auszuschließen, vor allem in Schneelandschaften. In Mainz soll es allerdings nicht ganz so kalt werden: minus 4 Grad stehen da aktuell als Vorhersage zu Buche, nachts können es bis minus 7 Grad werden. Dazu gibt’s immer wieder mal leichten Schneefall – Mainz bekommt einen eisigen Weiberdonnerstag beschert.

Info& auf Mainz&: Die Fastnacht findet in diesem Corona-Winter aber ohnehin im Internet statt – was an diesen heißen Fastnachtstagen noch alles im Netz passiert, lest Ihr hier bei Mainz&. Die Wettervorhersage für Mainz findet Ihr hier bei WetterOnline.

 

 

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